Gutes Stück "Heimat" wurde gepflegt

Narren feierten in Corona-Zeiten abgespeckten Faslam

ce. Garlstorf/Wulfsen/Toppenstedt. "Fünf Tage Ausnahmezustand", "Party, Gemeinschaft, Schnaps, Verkleiden" oder schlicht "Heimat" - dafür steht für viele Partyfreunde aus dem Raum Garlstorf das traditionelle Faslamsfest. Das ergab jetzt eine ganz besondere Umfrage des Garlstorfer Faslams-Clubs (GFC): Dessen Vorstand hatte vor der Dorfhalle eine Art Briefkasten mit Plexiglasscheibe aufgestellt. Jedermann durfte mit bunten Stiften auf kleine Holzscheiben schreiben, was er mit dem närrischen Treiben verbindet, und die Scheiben als Blickfang im Kasten deponieren.
Darüber hinaus verteilte der Club an seine erwachsenen Mitglieder eigens kreierte Bierflaschen mit persönlichen Grüßen für den Corona-konformen Feierspaß zu Hause. Der Nachwuchs war aufgefordert, Bilder von sich im schönsten Faslams-Outfit zu malen, und wurde mit Überraschungstüten für den Kinderfasching daheim belohnt. "Die Familie rund um Gerriet und Michaela Meinardus hat das komplette Faslamswochenende zu den jeweiligen Zeiten so zelebriert, wie es eigentlich geplant war - vom Knobeln über Kinderfasching bis zum Faslamsschmaus. Darüber haben wir uns sehr gefreut", waren GFC-Vorsitzende Sabrina Kreß und ihr Stellvertreter Dennis Habermann begeistert.
Einige Garlstorfer absolvierten in den eigenen vier Wänden einen Faslams-Marathon, indem sie die sonst über mehrere Tage verteilten Aktivitäten als "Crash-Version" an einem einzigen Abend abfeierten. Bei allem Spaß hofft der GFC jedoch, dass die Faslams-Sause im nächsten Jahr wieder in bewährter Form mit vielen Besuchern steigen kann. Denn - so ließ man die Gäste, die diesmal aufgrund der Pandemie nicht kommen durften, auf 16 originellen, im ganzen Dorf verteilten Plakaten wissen - "Ohne Euch ist alles doof!"
• Highlight bei den Wulfsener Faslamsbrüdern und -schwestern war die Aktion "Lump at Home", über die sogar Radio und Fernsehen berichteten. Bei dieser Corona-Variante des traditionellen Lumpenballs schmückten die zahlreichen Teilnehmer ihre Wohnzimmer und Küchen mit Girlanden und Luftballons, warfen sich in witzige Kostüme und schickten das Ergebnis als Video an die Faslamseltern. Diese verlosten als Juroren Tageskarten für den Faslam 2022. Die begehrten Tickets gewannen Fritjof Kahle aus Tangendorf, der sich als "Mafiosi-Lump" verkleidet hatte, und die Toppenstedterin Janett Köhnen als "Chiquita-Banana-Frau". "Das war echt ein Knaller und hat Riesenspaß gemacht", sprach Faslamsvater Sven Bockelmann allen Beteiligten aus dem Herzen.
• Beim Faslamsclub Toppenstedt reichte die Bandbreite der Aktivitäten von der Bilderausstellung verschiedener Narrengruppen entlang der Hauptstraße bis zu mit Getränkegutscheinen für "Bleecken's Gasthaus" und Spaß-utensilien gefüllten Geschenketüten für die Mitglieder. Und am vergangenen Sonntag, als eigentlich der alljährliche große Festumzug stattfinden sollte, hissten die Fahnenträger als kleine Hommage an diesen Brauch die Faslamsflaggen an markanten Stellen im Ort. Auf Facebook blickt der Club "mit Hoffnung auf das nächste Jahr" und zeigt, wie man das Traditionsfest in Corona-Zeiten buchstabiert: "Freundlich winken, Abstand halten, Saubere Hände, Lächelnde Begrüßung, Alltagsmaske tragen und Mit Zuversicht in die Zukunft schauen."