ce. Oelstorf. Um eine Attraktion reicher ist der Salzhäuser Ortsteil Oelstorf: Eine mit Literatur prall gefüllte Bücherzelle in einer ausgedienten Telefonzelle und eine gemütliche Holzbank daneben laden ab sofort an der Oelstorfer Landstraße (Höhe Hausnummer 42b) Jung und Alt zum Verweilen ein. Initiatoren waren der örtliche Literaturzirkel "Schmökerschnepfen" und die Dorfgemeinschaft.
Die Idee zur Initiative entstand bereits 2015. "Damals entdeckten wir auf einer Wanderung an der Mosel eine Bücherzelle, waren davon begeistert und wollten so etwas auch bei uns haben", erinnert sich Ina Dieck von den "Schmökerschnepfen". Neben ihr gehören Angela Cordes, Katharina Krieger, Birgit Sylvester, Sabine Menth, Marion Ringwald und Sabine Schneider zur Gruppe. Die sieben passionierten Leserinnen baten daraufhin die Männer ihrer Dorfgemeinschaft um Unterstützung. So organisierte Maik Heuschkel mit Hilfe eines befreundeten Spediteurs den Transport der gut erhaltenen Telefonzelle von der Telekom-Zentrale in Berlin in die Heide. "Anno 2018" - das denkwürdige Datum prangt außen an der Zelle - wurde das Telefonhäuschen von außen leuchtend rot gestrichen und von einer Werbegrafikerin anlockend gestaltet.
"Anschließend haben wir unter anderem den geeigneten Standort an der ehemaligen Bushaltestelle vorbereitet, wann immer es unsere Zeit erlaubte die Regale für die Bücher installiert und die Sitzbank gebaut. Auf der Zielgeraden wurden wir schließlich durch Corona etwas ausgebremst. Aber gut Ding will ja Weile haben", freuen sich Rolf Heuschkel und die übrigen Beteiligten über das gelungene Ergebnis. Er gehörte ebenso wie sein Bruder Maik, Stephan Zumsande, Matthias Kühl, Mark Cordes, Klaus Otten, Patrick Köster und Ralf-Peter Dieck zur fleißigen Montagetruppe. Unterstützung beim Projekt gab es auch von Elektriker Andreas Klatt und weiteren Handwerkern sowie vom Bauamt der Gemeinde Salzhausen.
"Betrüge dein Handy ab und zu mal mit einem guten Buch", fordert ein launiger Slogan nun an der Bücherzelle zu deren Nutzung nach dem Motto "Bring eins - Nimm eins" auf. "Wir haben reichlich Lesefutter in die Zelle gepackt, neues ist aber immer willkommen", hofft Ina Dieck auf einen regen Austausch. Und weist noch auf einen besonderen Clou hin: "Auch zu vorgerückter Stunde ist das Stöbern in den Büchern möglich, denn die Zellenbeleuchtung ist gekoppelt mit den direkt daneben stehenden Straßenlaternen."
Insgesamt rund 1.500 Euro haben die Macher in den neuen Treffpunkt gesteckt. "Das war eine gute Investition, die großen Anklang finden wird", ist Ralf-Peter Dieck nach der starken Resonanz schon während der ersten Tage überzeugt.