Fundtiere aus Raum Salzhausen kommen bald nach Winsen
Salzhausen beendet Fundtier-Kooperation mit Tierheim Buchholz
ce. Salzhausen/Buchholz. Nach gut sieben Jahren endet zum 31. Dezember die Zusammenarbeit der Samtgemeinde Salzhausen und des Tierheimes Buchholz bezüglich der Unterbringung aufgefundener Haustiere. Das bestätigte Hermann Pott, Leiter des auch für Fundtiere zuständigen Salzhäuser Ordnungsamtes, jetzt auf WOCHENBLATT-Anfrage.
"Wir waren zufrieden mit der Kooperation mit dem Tierheim, mussten die Entscheidung aber aus rein wirtschaftlichen Hintergründen treffen. Das Heim hat neue Verträge mit den Nutzern der Fundtierunterbringung geschlossen. Die Verträge zu unterzeichnen, hätte für uns insgesamt mehr Kosten bedeutet", so Pott. "Da die Samtgemeinde auch aufgrund großer anstehender Ausgaben und angesichts der ungewissen finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie Steuergelder sparen muss, haben wir einen anderen Partner ins Boot geholt."
Ab 2021 kooperiert die Samtgemeinde Salzhausen demnach mit dem Tierschutzverein "Fundtiere im Landkreis Harburg e.V." unter dem Vorsitz von Jenny Moosburger mit Geschäftsstelle in Winsen. Der Verein ist bislang zuständig für Fundtiere aus Winsen, der Elbmarsch, Stelle und Seevetal. Für diese Kommunen übernimmt er die Aufnahme der Vierbeiner, ihre tierärztliche Versorgung durch die Vertragstierärztin Dr. Tatjana Rusch in Stelle sowie für die Rückvermittlung bzw. Weitergabe der Tiere an deren bisherige bzw. neuen Besitzer.
"Um wirtschaftlich zukunftsfähig zu bleiben, haben wir ein neues Gebührensystem geschaffen und mit den Kommunen, mit denen wir kooperieren, eine Einwohnerpauschale vereinbart, bei der auch die Tierarztkosten berücksichtigt werden", erklärt Rolf Schekerka, Vorsitzender des Tierschutzvereins Buchholz als Träger des örtlichen Tierheimes, gegenüber dem WOCHENBLATT. Die Samtgemeinde Salzhausen habe zunächst angekündigt, sich den neuen, vorerst bis 2024 geltenden Verträgen anzuschließen, sich dann jedoch anders entschieden. Somit sei das Tierheim Buchholz nun zuständig für Fundtiere aus der Nordheidestadt selbst sowie aus Hanstedt, Jesteburg, Tostedt und Hollenstedt.
"Ich wünsche der Samtgemeinde Salzhausen, dass die Zusammenarbeit mit dem Winsener Tierschutzverein gut klappt", so Rolf Schekerka. "Etwas skeptisch" sieht er die Tatsache, dass Dr. Tatjana Rusch als Vertragstierärztin des Vereins fungiert. 2018 hatte der Landkreis Harburg Rusch den Betrieb einer Fundtierstation untersagt mit der Begründung, es sei eine nicht genehmigte tierheimähnliche Einrichtung (das WOCHENBLATT berichtete). Die Veterinärin hatte dagegen vor dem Verwaltungsgericht Lüneburg geklagt, das dem Kreis jedoch Recht gab. Rusch hatte schließlich erklärt, sie benötige die Genehmigung nicht mehr, da die Tiere über den Tierschutzverein lediglich zur Untersuchung zu ihr gebracht und dann an Pflegefamilien vermittelt würden. "Ich hoffe, dass dort auch künftig mit Fundtieren so umgegangen wird, wie es der Gesetzgeber verlangt", betont Rolf Schekerka.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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