Landkreis Harburg
1.600 Menschen demonstrieren gegen zusätzliche ICE-Trasse

Mehr als 1.600 Menschen versammeln sich nahe des Schießstands in Garlstorf, um gegen die geplante ICE-Trasse durch den Landkreis Harburg zu protestieren | Foto: ts
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Ein eindrucksvolles Bild ihres Protests gegen die geplante zusätzliche ICE-Trasse durch den Landkreis Harburg haben am vergangenen Sonntag mehr als 1.600 Menschen bei einer Kundgebung in Garlstorf abgegeben: 120 Traktoren markierten den Verlauf der geplanten Trasse nahe des Garlstorfer Waldes. Zuvor waren die Landmaschinen in einem Korso durch den Ort Garlstorf zum Kundgebungsgelände nahe des Schießstands gefahren. Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr sicherten die Strecke.

Mit scharfen Worten kritisierte Landrat Rainer Rempe in seiner Rede während der Kundgebung den geplanten Neubau einer Eisenbahn-Schnellzugtrasse von Hamburg nach Hannover: "Wahnsinn, was die Deutsche Bahn hier plant." Wertvolle Landschaftsgebiete würden zerschnitten und Orte isoliert. Drei sogenannte Überholbahnhöfe mit jeweils vier Gleisen seien im Landkreis Harburg vorgesehen, bei Ramelsloh, Garlstorf und Evendorf. Die Planung trete die Lebensqualität mit Füßen. Sie enthalte keinen Mehrwert für die Menschen in der Region, weil die Personenzüge an keinem Bahnhof im Landkreis Harburg halten würden. "Wir werden das nicht akzeptieren", kündigte Rainer Rempe Widerstand an.

In einem Gespräch mit Bürgermeistern aus dem Landkreis Harburg in der vergangenen Woche in Hamburg hätten Vertreter der Deutschen Bahn die Idee erwähnt, die Eisenbahntrasse in einem Tunnel unter dem Gödenstorfer Wald zu führen, sagte Salzhausens Samtgemeinde-Bürgermeister Wolfgang Krause.

Mit der geplanten ICE-Trasse könne das Schutzgebiet Garlstorfer Wald auch gleich dichtgemacht werden, schimpfte Garlstorfs Bürgermeister Horst-Günter Jagau. "Dieser Mist muss verhindert werden", rief er und das Publikum applaudierte lautstark.

In der Kritik steht die Deutsche Bahn wegen ihrer Informationspolitik. Das Unternehmen informiere die betroffenen Kommunen nur spärlich, lautet der Vorwurf. Vertreter der Deutschen Bahn seien nicht bereit gewesen, zu einem Gespräch mit den  Bürgermeistern der betroffenen Kommunen in ein Rathaus in den Landkreis Harburg zu kommen, sagte Wolfgang Krause. "Die Bahn hat die Einladung des Niedersächsischen Landtags abgelehnt", sagte auch Jörg Bode, stellvertretender FDP-Fraktionsvorsitzender im niedersächsischen Parlament.

Der Protest im Landkreis Harburg richtet sich nicht gegen einen Ausbau des Eisenbahnverkehrs an sich. Wie berichtet, fordern die Kommunen im Landkreis Harburg und Bürgerinitiativen anstelle einer zusätzlichen ICE-Trasse die Umsetzung des öffentlich ausgehandelten Schienennetz-Ausbauprogramms "Alpha-E". Es sieht den Bau eines dritten Gleises zwischen Lüneburg und Uelzen und einen Ausbau der Bestandsstrecke von Ashausen (Gemeinde Stelle) bis Hannover-Vinnhorst vor.

Die Glaubwürdigkeit der Politik stehe auf dem Spiel, sollte sich die Deutsche Bahn von dem "Alpha-E"-Ausbauprogramm verabschieden, warnen Bürgermeister und Landtagsabgeordnete aus dem Landkreis Harburg

Redakteur:

Thomas Sulzyc aus Seevetal

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