"Wir stehen ganztägig im Dunkeln": Anwohner von Discounter in Salzhausen ärgern sich über zu hohe Lärmschutzwand

Wenige Tage vor der Zaunerrichtung: Da ahnten (v. li.) Kurt, Markus und Gisela Reiche noch nichts Böses
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ce. Salzhausen. "Wenn meine Eltern aus ihrem Schlafzimmerfenster schauen, ist es immer dunkel - egal zu welcher Tageszeit. Und das nur wegen diesem Monstrum nebenan." Das "Monstrum", über das sich Markus Reiche (49) aus Salzhausen ärgert, ist eine 2,60 Meter hohe hölzerne Lärmschutzwand, die binnen weniger Tage neben seinem Elternhaus an der Lüneburger Straße hochgezogen wurde, weil dort ein neuer Discounter aufgemacht hat. "Vorher gab es hier auch einen Supermarkt und eine etwa 1,80 Grünhecke als Abgrenzung. Das hat vollkommen ausgereicht", so Gisela (87) und Kurt Reiche (91), die seit 1956 in dem Haus wohnen. "Das wir so eine Verschandelung noch erleben müssen ist zu traurig."
"Wir wollen hier keine große Wand, die uns das Tageslicht wegnimmt. Ein kleiner, etwa 1,50 Meter hoher Zaun oder eine Hecke als Abgrenzung würden es doch auch tun." Das sagten Kurt und Gisela Reiche aus Salzhausen gegenüber dem WOCHENBLATT-Reporter noch wenige Tage bevor dann die stattliche 2,60 hohe Lärmschutzwand neben ihrem Haus als Abschottung zu einem neuen Discounter tatsächlich gebaut wurde.
"Der Landkreis Harburg als Baugenehmigungsbehörde hat vorgeschrieben, dass die Wand sein muss, da die Lärmgrenzwerte ab 22 Uhr laut einem Gutachten überschritten würden durch den Markt verlassendes Personal, Kunden- und Anlieferverkehr. Das mag ja angehen, aber eine niedrigere Wand hätte es doch auch getan", ist Markus Reiche, Sohn der Discounter-Anwohner, überzeugt. Der Landkreis habe angeboten, dass die Mega-Wand entfallen könne, wenn die Reiches Lärmschutzfenster in ihr zum Markt gelegenes Schlafzimmer einbauen lassen. "Diese Fenster kann man jedoch nicht öffnen, die Zimmer müssen aber ja gelüftet werden. Und ersticken dürfen meine Eltern darin ja auch nicht", so Markus Reiche.
Er wandte sich hilfesuchend auch an die Gemeinde Salzhausen, die dem Landkreis daraufhin anbot, dass seine Eltern auf die Lärmschutzwand verzichten würden. "Der Kreis bestand aber darauf. Und die Höhe von 2,60 Metern ist vorgeschrieben, weil der Schall über die Fensterhöhe hinübergetragen werden muss", so Salzhausens Bauamtsleiter Andreas Ristau auf WOCHENBLATT-Anfrage. Ristau weiter: "Wir werden die Holzwand aber noch etwas verschönern, damit sie nicht ganz so hässlich ins Auge sticht."

Wenige Tage vor der Zaunerrichtung: Da ahnten (v. li.) Kurt, Markus und Gisela Reiche noch nichts Böses
Die "Mauer des Anstoßes": In den Augen der Anwohner ist der Lärmschutzzaun viel zu hoch
Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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