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Externe Studie untersucht auch den Fall aus der Kirchengemeinde in Nenndorf
Sexueller Missbrauch durch Pastor wird wissenschaftlich erforscht

"Ich begrüße es, dass der Fall aus Nenndorf in der Studie untersucht wird": Superintendent Dirk Jäger vom Kirchenkreis Hittfeld | Foto: A. Zacharias
  • "Ich begrüße es, dass der Fall aus Nenndorf in der Studie untersucht wird": Superintendent Dirk Jäger vom Kirchenkreis Hittfeld
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(os). Dieser Fall erregte bundesweit Aufmerksamkeit: Im Juli 2020 machten die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannover und der Kirchenkreis Hittfeld gemeinsam mit der betroffenen Frau einen Fall sexuellen Missbrauchs öffentlich. Von 1988 bis 1997 missbrauchte in der damaligen Kirchengemeinde Nenndorf (heute: Kirchengemeinde Rosengarten) Pastor Jörg D. (Name der Redaktion bekannt) die Frau. Zu Beginn der Übergriffe war sie 15 Jahre alt. Der im Jahr 2013 verstorbene D. war von 1986 bis 1997 Pastor in der Kirchengemeinde Nenndorf. Die Kommission entschied, dem Opfer eine Entschädigung in Höhe von 35.000 Euro zu zahlen.
Der Fall in Nenndorf ist jetzt Teil einer externen, wissenschaftlichen Erforschung durch den unabhängigen Forschungsverbund ForuM. Dieser hatte bereits im Dezember 2020 eine breit angelegte Studie zu sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen im Raum der Evangelischen Kirche in Deutschland begonnen. Man habe sich dafür eingesetzt, dass auch der Fall in Nenndorf in die Studie mit aufgenommen wird, erklärt Dirk Jäger, Superintendent des Kirchenkreises Hittfeld. Er begrüße es, dass im Dialog und mit der Beteiligung der Betroffenen erforscht und transparent gemacht werde, was seinerzeit geschehen ist, betont Jäger.
ForuM wird den "Fall Nord_Niedersachsen", zu dem die Taten in Nenndorf zählen, aus verschiedenen Perspektiven wissenschaftlich untersuchen. Dazu wird der Forschungsverbund eigenständig Betroffene, Gemeindeglieder und Zeitzeugen befragen sowie Akten und Unterlagen aus Archiven einsehen. ForuM untersucht in der Studie übrigens auch Fälle sexualisierter Gewalt durch Pastor D., die dieser in seiner Zeit in der Stephanus-Gemeinde in Wolfsburg begangen haben soll. Dort war D. vor seiner Anstellung in Nenndorf tätig. Hinweisen auf den Missbrauch wurde mutmaßlich nicht nachgegangen.
Wichtig: Betroffene, die sich bisher noch nicht gemeldet haben, und Zeitzeugen können sich direkt und ohne Kenntnis durch die Kirche an die Forscherinnen von ForuM wenden. Dr. Johanna Sigl von der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg ist erreichbar unter Tel. 040-43139724, E-Mail: sigl@zeitgeschichte-hamburg.de, Johanna Forth von der Bergischen Universität Wuppertal unter Tel. 0202-4395348, E-Mail: forth@uni-wuppertal.de.
Die Veröffentlichung der Ergebnisse ist für den Herbst 2023 geplant. "Sie erfolgt ohne die Möglichkeit der Einflussnahme seitens der Landeskirche, des Kirchenkreises oder der Kirchengemeinde", betont Superintendent Jäger. Es sei das Bestreben der Landeskirche - , die sich mit 3,6 Millionen Euro an der Studie beteiligt -, Betroffenen außerhalb der Gerichtsbarkeit der Kirche die Möglichkeit zu geben, Fälle sexuellen Missbrauchs zu melden. Damit will man offenbar einen Fall wie in der katholischen Diözese Köln vermeiden, wo Kardinal Rainer Maria Woelki ein Gutachten über den Umgang mit Fällen sexualisierter Gewalt mit Verweis auf rechtliche Gründe zurückgehalten hatte.
Superintendent Jäger verspricht, den Forschungsverband zu unterstützen und alle Informationen zur Verfügung zu stellen. "Von den Ergebnissen der Studie erhoffen wir uns weitere Erkenntnisse zur Gewährleistung größtmöglichen Schutzes vor sexualisierter Gewalt in der Kirche."

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Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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