ce. Seevetal. Insgesamt 20 mit dem Corona-Virus infizierte Bewohner eines Senioren- und Pflegeheimes in Seevetal wurden am Samstagvormittag von der DRK-Kreisbereitschaft und den Johannitern aus dem Heim geholt und zur weiteren Betreuung in die Krankenhäuser Buchholz und Winsen gebracht.
"Von den insgesamt 47 Bewohnern war bei rund 30 Personen eine Corona-Infektion nachgewiesen worden. Sie befanden sich bereits in einem Quarantänebereich. 20 Heimkräfte waren ebenfalls infiziert und in Quarantäne geschickt worden. Erschwerend kommt jetzt noch hinzu, dass die Pflegedienstleitung nicht nur an Corona, sondern auch anderweitig erkrankt ist", erklärte Reiner Kaminski, Fachbereichsleiter Soziales beim Landkreis Harburg, vor Ort gegenüber dem WOCHENBLATT die prekäre Lage. "Unter diesen Umständen war die Pflege für alle Bewohner nicht mehr gewährleistet, und wir mussten handeln", so Kaminski.
Gemeinsam mit Astrid Schwemin, leitende Amtsärztin des Landkreises, und Dr. Wolfgang Wedel, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin am Krankenhaus Winsen und Experte für Infektionserkrankungen, hatte Kaminski in den vergangenen Tagen mehrfach Corona-Kontrollen im Heim durchgeführt und sich schließlich für die Verlegung von 20 Infizierten entschieden. "Die Auswahl erfolgte in Abstimmung mit den Hausärzten nach dem Grad der Pflegebedürftigkeit", erörterte Kaminski. In den Krankenhäusern Buchholz und Winsen werden die Corona-Infizierten auf speziellen Isolierstationen behandelt.
Besprechungen zwischen Landkreis, DRK und Johanniter am Sonntag hätten dann - so Kreis-Pressesprecherin Katja Bendig - ergeben, dass die erforderliche personelle Unterstützung insbesondere auch der Pflegedienstleitung kurzfristig nicht zur Verfügung gestellt werden könne. Daraufhin seien - anders als ursprünglich geplant - auch die übrigen Heimbewohner in die Krankenhäuser verlegt worden. "Dort lässt sich die Versorgung der Patienten besser sicherstellen", erklärte Katja Bendig gegenüber dem WOCHENBLATT.