Fotografie
Wildlife-Fotograf Stephan Hellebrand setzt die heimische Tierwelt in Szene
ts. Glüsingen. Im Dickicht versteckt, sieht Stephan Hellebrand einen Fischadler auf sich zufliegen. Der scheue Greifvogel schüttelt sich, hält einen Fisch fest im Schnabel gefangen. Solche faszinierenden Momente fängt der ambitionierte Hobbyfotograf aus Seevetal-Glüsingen mit der Kamera ein. Wildlife-Fotografie nennt sich das, wenn Tiere in ihrer natürlichen Umgebung fotografiert werden, ohne sie zu stören. Die beeindruckenden Aufnahmen gelingen ihm in der Nachbarschaft im Landkreis Harburg, im Naturschutzgebiet Untere Seeveniederung, in der Elbmarsch und auch im eigenen Garten.
Mit seinen intimen Aufnahmen des Eisvogels hat Stephan Hellebrand im Internet auf sich aufmerksam gemacht. Mehr als 3.000 Menschen folgen ihm bei Instagram. Der Wildlife-Fotograf hat sich mit dem Eisvogelexperten Erich Becken aus Maschen angefreundet, kennt die Eisvogelwände in der Region.
Im Beruf hat es der 53-Jährige im übertragenen Sinne mit mächtigen Vögeln zu tun: Beim Flugzeugbauer Airbus ist er als Upgrade Operations Manager tätig, beschäftigt sich mit der Kabinenumrüstung bei der fliegenden Flotte.
Vor zehn Jahren hat Stephan Hillebrand mit der Fotografie begonnen, hat sich die Feinheiten der Einwirkung von Blende und Belichtungszeit auf das Bild selbst angeeignet.
Inszenierte Bilder sind nicht sein Anspruch
Inszenierte Bilder aus Wildparks und Zoos, die manche hinterher im Internet als angebliche Fotografie von Tieren in ihrem natürlichen Lebensraum anpreisen, sind nicht sein Anspruch. Wer Tieren den Respekt entgegenbringt, nicht stören zu wollen, geht auch bisweilen leer aus. Zwei Tage lang hat Stephan Hellebrand einmal in einer Ansitzhütte ausgeharrt, um einen Seeadler zu fotografieren. Kalt war es im Spätherbst. Aber der erhoffte majestätische Greifvogel ließ sich nicht blicken. "Es macht trotzdem Spaß, irgendein Vogel kommt immer angeflogen", sagt Stephan Hellebrand. Damals waren es Raben.
Macht ein gelungenes Bild von einem Tier glücklich? "Ja", antwortet Stephan Hellebrand, "aber es gehört dazu, den Moment in der Natur erlebt zu haben."
Ein Profifotograf aus Großbritannien folgt dem Glüsinger auf Instagram. Der lobt den Deutschen. Er habe einen interessanten Mix aus sehr guten Fotografien, hat der Brite Hellebrand geschrieben.
Ein Bild von ihm hängt in Oklahoma/USA
Der Glüsinger betreibt nicht ausschließlich Naturfotografie. Motive findet er auch im Hamburger Hafen. Die Aufnahme eines Containerschiffs, dessen Fracht bei Nacht in einem blau leuchtenden Licht gelöscht wird, hat ihm ein Amerikaner abgekauft. "Mein Foto hängt jetzt irgendwo in einer Kleinstadt in Oklahoma. In einem Haus, das aus Containern errichtet ist", sagt Stephan Hellebrand.
Die Fotografie sei pure Entspannung. Einen Wunsch möchte sich Stephan Hellebrand noch erfüllen: zur blauen Stunde kurz vor Eintritt der Dunkelheit im Hubschrauber über dem Hamburger Hafen zu fliegen und die Stimmung in Bildern einzufangen.
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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