Kreuzung Bendestorfer Straße/Kleckerwaldstraße: Politik stimmt für Kreisel
kb. Landkreis. Schlecht einsehbar, aber kein Unfallschwerpunkt: Die Kreuzung an der Bendestorfer Straße (K12) und Kleckerwaldstraße (K54) zwischen Buchholz, Klecken und Bendestorf war jetzt erneut Thema im Bau- und Planungsausschuss des Landkreises Harburg. Einstimmig sprachen sich dessen Mitglieder für die Umgestaltung der Kreuzung zu einem dreiarmigen Kreisverkehr aus. Im Rahmen der Maßnahme soll zudem die Steigung der Kleckerwaldstraße in Richtung Kreisel von derzeit fünf auf zweieinhalb Prozent verrringert und die Fahrbahn bis Bendestorf erneuert werden. Insgesamt schlägt die Maßnahme mit knapp 2,5 Millionen Euro zu Buche.
Bereits im Herbst 2014 hatte der Ausschuss die Grundsatzentscheidung getroffen, den Verkehrsknotenpunkt umzubauen. Zur jetzigen Sitzung hatte die Kreisverwaltung vier Varianten, einen Kreisel und drei verschiedene Kreuzungsoptionen, ausgearbeitet, deren Kosten sich allesamt im Rahmen zwischen knapp 1,2 und 1,6 Millionen Euro bewegten. Die Empfehlung der Verwaltung ging dabei klar in Richtung Kreisel. "Diese Variante ist sehr sicher und der Eingriff in den Naturraum wäre vertretbar", so Andrea Glass vom Betrieb Kreisstraßen. Mit 1,25 Millionen Euro stellt der Kreisel zudem die zweitgünstigste Option dar. Aufwendig und bei allen Varianten vorgesehen ist die Anhebung der Kleckerwaldstraße auf einer Länge von etwa 400 Metern.
Arno Reglitzky (FDP) befand das Konzept für schlüssig. Keine Überraschung, hatte er doch 2014 einen FDP-Antrag zum Umbau der Kreuzung eingebracht. Sein Argument damals: Viele Verkehrsteilnehmer hätten große Probleme, die Kreuzung einzusehen, weil sie den Kopf nicht weit genug wenden könnten. "An der Steigung ist es für manche Menschen nicht so einfach mit angezogener Handbremse wieder anzufahren", führte zudem Verwaltungsvertreterin Andrea Glass ins Feld. Ob es sich bei dem Kreuzungspunkt denn um einen Unfallschwerpunkt handele, wollte Bernd Meyer von den Grünen wissen. Das musste Uwe Karsten, Leiter Betrieb Kreisstraßen, verneinen. "Aber die Straße muss ohnehin saniert werden", so Karsten. "Da können wir auch nichts mehr flicken." Anderen Maßnahmen vorgezogen werden soll der Umbau der Kreuzung allerdings nicht. Derzeit ist er für 2019 vorgesehen.
Kommentar:
Argumente überzeugen nicht
Autofahrer, die ihren Kopf nicht weit genug drehen können, um die Straße einzusehen, oder denen der Umgang mit der Handbremse an einer Steigung schwer fällt - mich überzeugen diese Argumente nicht, um den Umbau der Kreuzung an K12 und K54 zu rechtfertigen. Ebenso wenig die Aussage, man müsse die Straße ohnehin sanieren. Sicher, es gibt Kreuzungspunkte, die besser einzusehen sind. Aber ich bin überzeugt davon, dass die Autofahrer, die von Bendestorf kommend links nach Buchholz abbiegen, gerade deshalb besonders umsichtig fahren. Denn ein Unfallschwerpunkt - das hat die Kreisverwaltung bestätigt - liegt hier nicht vor. Vor allem angesichts klammer Kreiskassen gibt es sicherlich Ecken, an denen ein Umbau des Straßenverlaufs dringender geboten wäre. Katja Bendig
Redakteur:Katja Bendig aus Seevetal |
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