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Millionenschaden im Buchholzer Freibad

Gemeinde Seevetal
Lüftungsgeräte an Schulen wohl erst im Frühjahr

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Eigentlich hätte mit Beginn der Sommerferien in der vergangenen Woche der Einbau von festinstallierten Lüftungsgeräten an den sieben Grundschulen und sechs Turnhallen der Gemeinde Seevetal beginnen sollen - doch daraus wird nichts. Kein einziges Gerät hat die Gemeinde erwerben können. "Der Markt ist leergefegt", sagt Thorsten Hein, Leiter der Gebäudewirtschaft in der Gemeindeverwaltung.

Die zuständige Fachabteilung im Seevetaler Rathaus rechnet frühestens im kommenden Herbst oder Winter  mit dem Einbau von Lüftern starten zu können. Möglicherweise auch erst im Frühjahr 2023. "Kein Hersteller kann eine verlässliche Aussage treffen, wann er Geräte liefern kann", sagt Thorsten Hein.

Die große Nachfrage von Landkreisen, Städten und gemeinden in ganz Deutschland dürfte ein wesentlicher Grund sein. Der Bund fördert den Einbau von Lüftungsanlagen in Schulen, übernimmt 80 Prozent der Kosten. In Seevetal bedeutet das: Von den im vergangenen Jahr erwarteten Gesamtkosten in Höhe von 4,25 Millionen Euro, müsste die Gemeinde 1,41 Euro bezahlen. Thorsten Hein schließt höhere Kosten nicht aus: Im Bausektor seien heute Kostensteigerungen von 25 Prozent und mehr die Regel.

Die Gemeinde Seevetal hat beim zuständigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) eine Verlängerung der Förderfrist beantragt. Eine Zusage steht noch aus. "Wir erwarten eine Verlängerung der Förderfrist, sodass uns die Zuschüsse des Bundes erhalten bleiben", sagt Thorsten Hein. Er wisse von anderen Kommunen, dass das BAFA die Förderdauer verlängert habe. 

Im August 2021 hatte die Seevetaler Gemeindeverwaltung Zuschüsse aus dem Förderprogramm des Bundes beantragt - der Gemeinderat genehmigte hinterher das Verwaltungshandeln. Die Idee damals warm frühzeitig die Förderung zu beantragen, weil das Geld nach dem sogenannten Windhundprinzip ("Wer zuerst kommt, mahlt zuerst") vergeben wird. Damals rechnete die Verwaltung mit bis zu 26 Wochen Lieferzeit.

Lieferketten waren bereits im vergangenen Jahr unterbrochen. Der Krieg in der Ukraine habe die materialknappheit vermutlich noch verschärft", sagt Hein. 

Für alle sieben Grundschulen habe die Gemeinde Auftrage erfolgreich ausschreiben können - wenn auch nicht immer im ersten Anlauf. Aber: "Wir haben keine Firma, die einem Montagetermin verbindlich nennen kann", sagt Thorsten Hein.

Die beauftragten Handwerksunternehmen werden dennoch in diesem Sommer an Grundschulen in Seevetal die Arbeit aufnehmen. Sie leisten vorbereitende Arbeiten, die später den Einbau der Lüftungsanlagen erleichtern, zum Bespiel Kernbohrungen für Zu- und Abluftfilter.

Buchholz plant Ausschreibungen

Auch die Stadt Buchholz ist von den Lieferengpässen betroffen. Vor dem Auslaufen der Förderfristen habe man eine Ausschreibung für Lüftungsanlagen in der Grundschule Sprötze erfolgreich durchführen können, erklärt Stadtsprecher Heinrich Helms. Derzeit warte man auf die Lieferung der Anlage. Wie Seevetal hat auch Buchholz eine Fristverlängerung für Fördermittel beantragt. Sobald die Zusage vorliege, wolle man weitere Ausschreibungen durchführen, so Helms.

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CO2-Ampeln in Buxtehude

[/b]In Buxtehude habe man sich bisher politisch darauf verständigt, dass feste Lüftungsanlagen nur im Zusammenhang mit größeren Sanierungs- und Umbaumaßnahmen eingebaut werden, heißt es aus dem Rathaus. Dort, wo gegenwärtig Bautätigkeiten mit dem Einbau fester Lüftungen vorgenommen würden, seien zwar zur Zeit Lieferschwierigkeiten zu erwarten. Da dafür allerdings keine Fördermittel eingeworben worden seien, weil die betroffenen Räume nicht vom Förderumfang erfasst sind, drohten auch keine Gelder zu entfallen. Grundsätzlich würden für alle Unterrichträume CO2-Ampeln angeschafft, um zielgerichtetes Lüften zu ermöglichen. Unterrichtsräume, die nur über eine eingeschränkte Lüftungsmöglichkeit verfügen, würden mit mobilen Lüftungsgeräten ergänzt. Für diese Maßnahmen wurden Fördergelder vom Bund und Land in Anspruch genommen. Insgesamt betrachtet sei die überwiegende Anzahl der Räume in den Schulen in Buxtehude gut zu lüften, sodass derzeit kein akuter Handlungsbedarf in den hiesigen Schulen bestehe.

Stade: Lüftungsanlagen nur bei Neubauten

Die Stadt Stade hatte dagegen Glück: Sie bekam für den Neubau der Mensa an der Realschule Camper Höhe sowie die Sanierung eines Gebäudetrakts noch eine Förderung für die Lüftungsanlagen. Generell sollen für alle Schulneubauten künftig Lüftungsanlagen mit Wärmetauschern vorgesehen werden. Das geht aus der Verwaltungsdrucksache hervor, die jüngst im Bauausschuss vorgestellt wurde.
Dass das Landes-Förderprogramm für mobile Luftfilteranlagen oder Lüfter in Fenstern in eingeschränkt lüftbaren Klassenräumen ausgelaufen ist, hat für die Stadt Stade keine Relevanz: Alle Klassenräume in den Bestandsgebäuden sind in die Kategorie 1 (Stoß-/Querlüften möglich) eingeordnet.

Redakteur:

Thomas Sulzyc aus Seevetal

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