Asylbewerberunterkunft in Maschen: Viele Bürger bei Besichtigung

Die Besichtigung stieß auf großes Interesse bei den Bürgern
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kb. Maschen. Auf großes Interesse bei den Bürgern stieß jetzt der Besichtigungstermin an der neuen Asylbewerberunterkunft am Reiherhorstweg in Maschen. In dem ehemaligen Jugendheim werden 59 Flüchtlinge untergebracht, die ersten ziehen vermutlich am Donnerstag ein. Betreiber der Anlage ist, wie in vielen anderen Unterbringungen im Landkreis auch, Human Care.
Welche Flüchtlinge nach Maschen kommen, war bei der Besichtigung noch völlig unklar. "Wir bekommen immer erst wenige Tage vor Ankunft der Menschen Bescheid, woher die Asylbewerber stammen", so Reiner Kaminski, Bereichsleiter Soziales beim Landkreis Harburg. Derzeit bekommt der Kreis jede Woche knapp 60 Flüchtlinge zugewiesen, vor Kurzem waren es noch 40. Zur Zeit werden parallel 20 Unterkünfte mit insgesamt 1.000 Plätzen hergerichtet. "Wir drehen da wirklich am letzten Rad", so Kaminski.
In Maschen werden die Flüchtlinge in zwei Gebäuden des ehemaligen Jugendheims, das der Landkreis von der Kirche gemietet hat, untergebracht. In einem weiteren Gebäude wird ein Bürotrakt eingerichtet. Zur Verfügung stehen Zwei- und Vierbettzimmer, zahlreiche sanitäre Einrichtungen, Küchen und verschieden große Gemeinschaftsräume. Besonders letztere sind ein Glücksfall. "Wir können direkt vor Ort Sprachkurse und Begegnungsmöglichkeiten zwischen Anwohnern und Flüchtlingen organisieren", so Ortsbürgermeisterin Angelika Tumuschat-Bruhn. Ihr liegt bereits eine Liste mit rund 80 Helfern vor, die sich bei der Flüchtlingshilfe einbringen wollen.
Auch Seevetals Bürgermeisterin Martina Oertzen ist von der Unterkunft überzeugt. "Wenn wir es hier nicht machen, wo dann?", so Oertzen. Die Möglichkeiten, die es in Maschen gäbe, seien mit vielen Containerlösungen nicht vergleichbar. "Das ist eine ganz andere Qualität, die wir hier haben."
Während ein Großteil der anwesenden Maschenern den Flüchtlingen positiv gegenüber steht, äußerten einige auch Bedenken. Vor allem im Hinblick auf die Betreuung der oft traumatisierten Asylbewerber, für die nur eine halbe Stelle Sozialarbeit zur Verfügung steht. Eine Lösung, die sich schlicht aus der Größe der Unterkunft, aber natürlich auch aus finanziellen Gründen ableitet. "Wir bekommen die Sozialarbeit derzeit mit keinem Cent von Bund oder Land erstattet", so Kaminski. Eine ganze Stelle sei nur für größere Unterkünfte mit mehreren Hundert Asylbewerbern vorgesehen. Etwaige Schwierigkeiten könne man nie ausschließen, sagte Martina Oertzen. "Aber Probleme gibt es auch unter Deutschen."
Während die Unterkunft in Maschen in Kürze bezogen wird, ist der Landkreis schon wieder auf der Suche nach weiteren Unterkünften. Allein in Seevetal werden bis Jahresende weitere 170 Flüchtlinge untergebracht werden müssen, die nächste Unterkunft wird im Spätsommer in Ramelsloh bezogen. Im nächsten Jahr wird in der Gemeinde mit weiteren 400 Asylbewerbern gerechnet.
• Wer sich bei der Flüchtlingshilfe in Maschen einbringen will, wendet sich an Angelika Tumuschat-Bruhn, Tel. 0175 - 2425000.

Redakteur:

Katja Bendig aus Seevetal

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