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The Musical Company: Sichert ein Zuschuss die Zukunft?

Im vergangenen Jahr begeisterte "The Musical Company" mit „Cats“ die Zuschauer | Foto: VillonDesign
  • Im vergangenen Jahr begeisterte "The Musical Company" mit „Cats“ die Zuschauer
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kb. Seevetal. Einmalig sollte sie sein, die Finanzspritze aus dem Gemeindehaushalt in Höhe von 40.000 Euro, die „The Musical Company“ in Seevetal im vergangenen Jahr erhalten hat. Nun liegt dem Finanzausschuss erneut ein Antrag der „Musical Company“ vor - wieder geht es um Fördergelder in Höhe von 40.000 Euro. „Wir stellen den Antrag wohl wissend, dass die letztjährige Unterstützung als einmalig deklariert wurde“, so Michael Ränger, Leiter der Musikschule Seevetal, zu der „The Musical Company“ gehört, in seiner Begründung. Bekommt die „Musical Company“ das Geld nicht und findet sich auch sonst keine Finanzierung, gerät das Programm für 2018 ins Wackeln.
Mit hoch professionellen Produktionen und ausverkauften Vorstellungen macht „The Musical Company“ seit Jahren von sich reden. Seit Ende 2015 arbeitet das Team unter dem Dach der Musikschule Seevetal. Allein in diesem Jahr wurden sieben große Projekte auf die Beine gestellt, die von über 3.800 Zuschauern gesehen wurden. Dass dennoch nicht genügend Einnahmen generiert wurden, um alle Kosten, wie z.B. die Miete für den Probenraum, Technik und Honorare, zu decken, hat mehrere Gründe. U.a. konnten die Haupt-Produktionen in diesem Jahr durch die Sanierung der Burg Seevetal nur im kleineren Helbach-Haus stattfinden. Die Folge: Weniger verkaufte Eintrittskarten. Auch der Aufwand für Technik und Bühnenbau waren durch den Wechsel der Spielstätte deutlich höher.

Kultur ist ein Zuschussgeschäft - diese Erkenntnis ist nicht neu. Gerade, wenn es darum geht, ein Angebot zu schaffen, dass allen Bevölkerungsgruppen zugänglich ist. Das ist auch die Idee, die hinter „The Musical Company“ steckt. Hier stehen keine Profis auf und hinter der Bühne, sondern ein bunter Querschnitt aus der Bevölkerung. Menschen, die Spaß an Gesang und Musik, Technik und Bühnenbild, Maske und Kostümen haben. Auch die Gestaltung der Eintrittsgelder unterliegt dem Grundgedanken, dass es sich jeder leisten können soll, die Aufführungen zu besuchen.
Man merkte Musikschulleiter Michael Ränger auf der vergangenen Sitzung des Finanzausschusses, in der er den Antrag ankündigte, an, wie gerne er auf einen erneuten Zuschuss für „The Musical Company“ verzichtet hätte. Doch die finanziellen Stellschrauben, an denen die Musikschule selber drehen kann, sind begrenzt. „Wir steuern schon nach, was eine Erhöhung der Eintrittsgelder und Teilnehmerbeiträge angeht“ so „The Musical Company“-Gesamtleiter Pascal F. Skuppe. „Andere Möglichkeiten haben wir nicht.“ Ein Förderantrag auf Landesebene läuft noch, aber auch im kommenden Jahr werden die Eintrittsgelder durch die noch laufende Sanierung der Burg Seevetal und das Ausweichen auf das Helbach-Haus niedriger ausfallen, als sie könnten. Aktiv bemühen sich die Verantwortlichen außerdem um Spenden und haben zudem im Oktober 2016 einen Förderkreis gegründet.

Vor der Abstimmung im Finanzausschuss hat das WOCHENBLATT bei den Parteien nachgefragt, wie sie votieren wollen. Zustimmung kam dabei aus den Reihen von CDU, FDP, SPD und Grünen. „Angesichts der Haushaltslage prüfen wir jeden Förderantrag genau. Unser Ansicht nach gilt es, die herausragende Arbeit des Projektes zu unterstützen. Die Gemeinde Seevetal hat mit 'The Musical Company' einen Kultur-Botschafter, der im Landkreis Harburg seinesgleichen sucht“, so Frank Schmirek, stv. Ausschussvorsitzender. Die FDP unterstützt den Antrag ebenfalls, Alexander Köhn will aber einen Vorschlag machen, um das Projekt noch stärker mit der Gemeinde zu verbinden. „Ich finde, dass 'The Musical Company' den Namen 'Seevetal' mittragen sollte, um eine tiefere Identifikation mit der Gemeinde auszudrücken“, so Köhn. Die CDU will diesen Vorschlag unterstützen.
Die Grünen wollen die Diskussion auf breitere Füße stellen. „Wir sprechen uns für eine Förderung aus, wollen es damit jedoch nicht bewenden lassen“, so der Ausschussvorsitzende Matthias Clausen. „Wir müssen uns grundsätzlich fragen, welchen Stellenwert die Kulturförderung in Seevetal künftig einnehmen soll und wie diese Förderung aussehen könnte.“
„Wir werden dem Antrag zustimmen, wünschen uns aber, dass sich ‚The Musical Company‘ künftig auf eigene Beine stellt“ sagt Klaus-Dieter Kirchhoff von der SPD. Kultur sei zwar immer ein Zuschussgeschäft, „aber wir wollen hier nicht jedes Jahr stehen und Förderungen in dieser Höhe genehmigen“, so Kirchhoff.
Die Freien Wähler wollten vor der Diskussion im Ausschuss keine klare Aussage machen. „Wir stehen einer Förderung kulturell tätiger Vereine in Seevetal aber grundsätzlich positiv gegenüber“, so Klaus Prigge. Hier müsse man dann aber auch die übrigen Vereine wie z.B. die Hittfelder Speeldeel mit benennen.
Die AfD wird den Förderungsantrag aus formalen Gründen ablehnen. „Für das kommende Haushaltsjahr ist er zu spät gestellt worden“, so Knut-Michael Wichalski, der außerdem auf die angespannte Haushaltssituation der Gemeinde verweist. „Wir erkennen aber an, dass es sich bei den Produktionen von 'The Musical Company' ausnahmslos um hochwertige Arbeiten handelt, die dem Ansehen der Gemeinde nutzen. Alle Akteure sind aufgefordert, über eine sachgerechte und dauerhafte Finanzierung des Projektes nachzudenken“, so Wichalski.
Wie die Politik letztlich entschieden hat, lesen Sie am Samstag im WOCHENBLATT.

Redakteur:

Katja Bendig aus Seevetal

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