Zahl der Straftaten sinkt kontinuierlich

Jens Eggersglüß (v. li.), Friedrich Niehörster und Detlef Meyer präsentierten die Kriminalitätsstatistik 2013
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Neue Kriminalitätsstatistik 2013 für den Landkreis Stade: Höchste Aufklärungsquote

tp. Stade. Das Leben im Landkreis Stade wird immer sicherer: Die Zahl der bekannt gewordenen Straftaten sinkt kontinuierlich und hat im Jahr 2013 mit 10.876 Fällen den niedrigsten Wert seit einem Vierteljahrhundert erreicht. Das geht aus der neuen Kriminalstatistik hervor, die der Polizeipräsident der Direktion Lüneburg, Friedrich Niehörster, der Stader Inspektionsleiter Jens Eggersglüß und sein Vize, Kriminaloberrat Detlef Meyer, jetzt in Stade vorstellten. Und: Die Aufklärungsquote liegt bei einer Rekordmarke von fast 63 Prozent.

Geändert hat sich die Verteilung des Kriminalitätsaufkommens im Kreisgebiet. Noch im Jahr 2012 wurden im südlichen Bereich um Buxtehude 636 mehr Straftaten bearbeitet als in Stade. Im Jahr 2013 hat sich das Verhältnis nun umgekehrt: In Stade wurden 518 Straftaten mehr als in Buxtehude bearbeitet. Insgesamt kümmerten sich die Beamten in der Kreisstadt um 5.697 Fälle, in Buxtehude waren es 5.179 Taten.

Polizeichef Eggersglüß erinnerte an mehrere spektakuläre Todesermittlungen im Jahr 2013: Wegen versuchten Totschlags wurde in Stade gegen einen Russen (30) aus Stade ermittelt, der unter Drogen und Alkoholeinfluss auf sein männliches Opfer einstach.

Ebenfalls in Stade schlug ein 36-jähriger Türke auf seine schwangere Ehefrau ein und würdgte sie, bis sie verstarb.
In Kutenholz schlug ein Deutscher (61), der bereits mehrjährige Haftstrafen wegen Mordes, Vergewaltigung und Geiselnahme abgesessen hatte, mit einem Brecheisen auf sein weibliches Opfer ein. Die Frau erlitt lebensbedrohliche Verletzungen.
Insgesamt liegt die Zahl der Rohheitsdelikte seit 2006 auf einem nahezu identischen Niveau. „Im Vergleich zum letzten Jahr haben wir 63 Taten weniger verzeichnet“, so Eggersflüß.
Eine Zunahme werde jedoch bei den Fällen der häuslichen Gewalt verzeichnet. In den vergangenen fünf Jahren stieg die Anzahl von 121 auf 248 Taten im Jahr 2013.

• Weitere Fakten aus der Kriminalstatistik 2013:
Wegen Widerstandes gegen Polizisten wurden 40 Anzeigen erstattet.
Bei den Diebstahlsdelikten wurde mit 4.553 Taten ein Tiefststand erreicht. Beim Ladendiebstahl sank die Anzahl der Straftaten auf 659 Fälle. Dies ist der niedrigstes Wert der vergangenen zehn Jahre. Die Ursachen des Erfolgs sieht Jens Eggersglüß unter anderem in der Festnahme eines umtriebigen Diebesduos und in der Installation von Überwachungskameras in Geschäften.

Die Anzahl der Wohnungseinbrüche liegt mit 139 je 100.000 Einwohnern deutlich unter dem Wert der Polizeidirektion Lüneburg mit 233.

Die Einrichtung einer Fahrrad-Arbeitsgruppe in Stade zeigt weiterhin Wirkung. Von rund 1.000 Diebstählen im Jahr werden inzwischen gut ein Drittel aufgeklärt.
Die Zahl der Diebstähle aus Kraftfahrzeugen reduzierte sich von 549 in auf 443. Einem Ganoven (27) aus Stade wurde eine größere Serie von Diebstählen aus Autos nachgewiesen. Er sitzt in Untersuchungshaft.

Die Zahl der Vermögens- und Fälschungsdelikte ist erstmals seit 2010 angestiegen und liegt nun bei 1.775 Taten. Beim Warenbetrug, u.a. über Online-Auktionen, verdoppelte sich die Fallzahl von 142 auf 267.

Die Fälle von Internetkriminalität haben sich in den vergangenen fünf Jahren von 26 auf 72 verdreifacht.

• Daten zur Jugendkriminalität: Der Anteil der tatverdächtigen Kinder an den Gesamtstraftaten ging von 204 auf 156 zurück, die Zahl der Jugendlichen sank von 545 auf 533.

Bei den Körperverletzungen verzeichnet die Polizei einen Rückgang von 177 auf 121 Fälle. Hier greifen die Polizeikontrollen gegen den Alkoholmissbrauch bei Minderjährigen.

Bei den Ladendiebstählen wurde ein Rückgang von 180 auf 148 Taten verzeichnett.
Bei den Rauschgiftdelikten stieg der Wert um 44 auf insgesamt 93 Fälle. Jens Eggersglüß erklärt den Zahlensprung mit einem besonderen Aufklärungserfolg: Bei umfangreichen Ermittlungen ging den Beamten ein 16-jähriger Intensivtäter aus Stade ins Netz. Dem jungen Dealer wurde durch die Auswertung seiner Handy-Daten gewerbsmäßiger Handel mit Cannabis nachgewiesen.

Redakteur:

Thorsten Penz aus Stade

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