Feuerwehrsprecher zu WoMo-Einsätzen: "Jetzt reicht's!"
Bereits zweimal strandeten Wohnmobile auf der Zufahrt zum Stellplatz in Grauerort

Alle flach hinlegen und vorsichtig justieren: Die Feuerwehrleute sichern das Wohnmobil  | Foto: Stefan Braun
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jd. Stade. Am einem Sonntagnachmittag auf allen Vieren auf der Straße herumrobben: Das mussten die Feuerwehrleute aus Bützfleth innerhalb von 14 Tagen gleich zweimal. Beide Male wurden sie zu einem Einsatz auf der Zufahrt zur Festung Grauerort gerufen. Und beide Male mussten sie Wohnmobile, die die Böschung abzurutschen drohten, aus einer gefährlichen Schieflage befreien (das WOCHENBLATT berichtete). "Solche Einsätze müssen wir nicht ständig sonntags haben. Zwei reichen uns jetzt", sagt Erwin Bube, Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Bützfleth. Er fürchtet, dass die Ortswehr künftig häufiger ausrücken muss. Denn in der Festung wurde vor einem Jahr ein Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet. Dort herrscht seit den Corona-Lockerungen wieder reger Betrieb. Bube fordert eine rasche Lösung. Daran wird auch schon gearbeitet. Womöglich schon an diesem Wochenende soll die Situation entschärft werden.

Die historische Festung Grauerort ist seit vielen Jahren ein beliebtes Ausflugsziel. In dem an der Elbe gelegenen Fort finden nach der Corona-Zwangspause auch wieder die ersten Veranstaltungen statt. Entsprechend reger Verkehr herrscht auf der Hauptzufahrt, einem aus Betonplatten bestehenden Privatweg entlang des Abbenflether Schleusenfleths, einem breiten Graben unmittelbar neben der Straße. Wenn sich zwei Pkw auf der rund fünf Meter breiten Fahrbahn begegnen, passt das gerade noch so. Doch seit der Eröffnung des Stellplatzes sind dort auch häufiger Wohnmobile unterwegs.

In beiden Fällen kamen die Wohnmobile bei einem Ausweichmanöver mit der rechten Fahrzeugseite vom Plattenweg ab und rutschten sofort ein Stück weit die Böschung hinunter. "Besonders tückisch ist das hohe Gras", sagt Bube. "Die WoMo-Fahrer denken, dass da noch ein Seitenstreifen ist. Tatsächlich fällt es aber sofort steil ab." Die zweite Zufahrt über Abbenfleth und die Schanzenstraße sei zwar auch nicht breiter, aber dort gebe es wenigstens einen kleinen Randstreifen.

Dauerbrenner für Feuerwehr: Womo bei der Festung bergen

"Beim ersten Mal dauerte es rund dreieinhalb Stunden, bis das Wohnmobil wieder auf der Straße stand", berichtet Bube. "Zwei Wochen später haben wir schon Routine gehabt und nur zwei Stunden benötigt", meint der Feuerwehrmann augenzwinkernd. Denn auf solch eine Routine können die freiwilligen Helfer gut und gerne verzichten. Glücklicherweise habe es bei den Wohnmobilen keine größeren Schäden auf der Unterseite gegeben, so Bube. "Der Super-GAU wäre gewesen, wenn sich die Fahrzeuge die Ölwanne aufgerissen hätten."
Aber auch so waren die Einsätze aufreibend genug. Flach auf dem Bauch liegend mussten die Feuerwehrleute an den Fahrzeugen hantieren, um einen Seilzug anzubringen. "Mit Hilfe von Hebekissen, mehreren Kanthölzern und reichlich Fingerspitzengefühl konnten wir die Wohnmobile wieder auf die Straße wuchten", sagt Bube.

Übernachten in einer alten Festung: Stades neuer Wohnmobilplatz

Wären die Wagen in den Graben gerutscht, hätte die Bergung einen wesentlich höheren Aufwand erfordert. Dazu soll es künftig gar nicht erst kommen. Die Stader Marketing und Tourismus-Gesellschaft, die den WoMo-Stellplatz in der Festung betreibt, will das Problem in Absprache mit dem Verein "Festung Grauerort" mittels einer Einbahnstraßenregelung lösen: Die An- und Abfahrt nach Grauerort soll einspurig erfolgen. "Hin geht es weiter über den Plattenweg und zurück über die Schanzenstraße", erläutert Stades Tourismuschef Frank Tinnemeyer. Da die bereits vorhandenen Schilder mit dem Hinweis, dass der Seitenraum nicht befahrbar ist, offenbar nicht Warnung genug sind, soll zusätzlich Flatterband am Straßenrand gespannt werden.

Der Tipp mit dem Trassierband kam übrigens aus den Reihen der Bützflether Feuerwehr. Deren Sprecher Bube hofft nun, dass nach den beiden aufregenden Sonntagen auf dieser Strecke keine Einsätze mehr erforderlich sind. Schließlich will die Feuerwehr nicht die Planungsfehler im Rathaus ausbaden.
Doch warum wurde das Problem der schmalen Zufahrt nicht vor der Eröffnung des WoMo-Platzes in den Fokus genommen? Dazu Stades Pressesprecher Stephan Voigt: "Wir hielten einen Begegnungsverkehr vor Ort für möglich, zumal dort eine Maximalgeschwindigkeit von 10 km/h vorgeschrieben ist." Jetzt ist man im Stader Rathaus schlauer.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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