Exhibitionist entblößte Geschlechtsteil und masturbierte
Mann zog im Stader Parkhaus blank / Das sagt die Polizei

In diesem Parkhaus ereignete sich der Zwischenfall  | Foto: Archiv
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jd. Stade. Was für eine unangenehme Situation: Eine Frau wird Opfer einer sexuellen Belästigung. Der Vorfall ereignete sich morgens in der Parkpalette am Stader Bahnhof. Die Frau macht das einzig Richtige und wählt den Notruf der Polizei. Doch als die Beamten eintreffen, hat sich der Täter schon aus dem Staub gemacht.
Ihr sei ein Mann aufgefallen, der sich im Parkhaus zwischen den abgestellten Autos herumgetrieben habe, berichtete die Frau dem WOCHENBLATT. Sie hegte den Verdacht, dass es sich um einen Autoknacker handele, blieb deshalb im Wagen sitzen, um den Mann zu beobachten. Doch der hatte etwas ganz anderes im Sinn: "Er stellte sich mir gegenüber zwischen zwei parkenden Autos hin, um zu masturbieren", berichtet die Frau. Die ganze Zeit habe er dabei den Blick auf sie gerichtet gehabt.

Vorbeifahrende Autos störten den Täter offenbar nicht bei seinem Treiben: Er habe kurzfristig von sich abgelassen, um dann erneut zu beginnen, so das Opfer. "Mich hatte die Angst gepackt und ich rief die Polizei." Offenbar hatte der "Sich-zur-Schau-Steller" den Streifenwagen kommen sehen, denn er verschwand im Treppenhaus der Parkpalette.

Die Frau wollte anschließend wissen, ob die Beamten den Exhibitionisten noch stellen konnten, konnte bei der Polizei aber nichts in Erfahrung bringen. Das WOCHENBLATT hakte für sie nach: Nach Auskunft von Polizeisprecher Rainer Bohmbach konnte der Täter leider nicht mehr erwischt werden.

Die WOCHENBLATT-Leserin hofft jetzt, dass die Polizei nach dem Vorfall öfter mal Streife in der Parkpalette fährt. Eine Nachfrage bei der Stadt - sie ist Eigentümerin des Gebäudes - ergab, dass es in der Parkpalette keine Videoüberwachung gibt. "Parkhauswächter sind regelmäßig montags bis freitags immer morgens für zwei bis drei Stunden vor Ort", teilt Interims-Pressesprecher Tjorven Plate mit. Je nach Einsatzplan würden sie nochmals in der Mittagszeit vorbeischauen. Außerdem seien zu unterschiedlichen Zeiten Verkehrsüberwacher in der Parkpalette am Bahnhof unterwegs.

Das Opfer der sexuellen Belästigung wird künftig sicher mit einem mulmigen Gefühl in die Parkpalette fahren. "Ich befürchte, es muss erst etwas Schlimmeres passieren, bis reagiert wird", sagt die Frau.
• Der Vorfall ereignete sich am Donnerstag, 19. November, gegen 7 Uhr morgens in der Parkpalette am Stader Bahnhof. Der Täter soll laut Beschreibung der Zeugin ein südländischer Typ gewesen sein, Vollbartträger, von kräftiger Statur und etwa Mitte 30.

Verhaltenstipps der Polizei

Doch wie soll eine betroffene Frau oder auch ein Mann sich verhalten, wenn ihnen ein Exhibitionist begegnet?
"Am besten ist es, sich umgehend einer solchen Situation zu entziehen", sagt Polizeisprecher Rainer Bohmbach. Auf jeden Fall sollte sofort die Polizei gerufen und vermieden werden, diese Person anzusprechen oder auf deren Handlungen zu reagieren. Beim Vorfall im Stader Parkhaus wäre es womöglich auch sinnvoll gewesen, mit dem Auto wieder aus dem Parkhaus herauszufahren. Ansonsten rate er auch dazu, den Pkw nicht zu verlassen und die Autotüren zu verschließen, wenn sich ein Exhibitionist vor einem aufbaue.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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