Brandmeldeanlage in Monteursunterkunft
Ritschermoor: Warum die Feuerwehr so oft dorthin muss

Hier ist die Feuerwehr mitunter "Stammgast" | Foto: ig
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tk. Drochtersen. Am 3., 10, und 30. Oktober sowie am 12. November kam die Alarmmeldung der Leitstelle Stade: "Brandmeldeanlage, Einsatzort Monteursunterkunft Ritschermoor." In den Wochen und Monaten zuvor kam es gefühlt alle paar Tage zu denselben Einsätzen. Was ist da los? Das Gebäude steht schließlich noch und ist keine Brandruine.

Fakt ist zwar, dass nicht bei jeder Alarmierung durch die Leitstelle die Feuerwehr auch tatsächlich ausrückt. Mitunter kann telefonisch abgeklärt werden, dass es nicht brennt. Aber: Die Freiweilligen Feuerwehren Drochtersen, Assel und Asselermoor sind dennoch recht häufig gen Ritschermoor unterwegs.
Arnd König ist der Gemeindebrandmeister in Drochtersen. Die ständig wiederkehrenden Einsätze dort sind ein Thema. Denn: "Nichts tun dürfen wir nicht", sagt König. Wobei er durchaus einräumt, dass die Nerven bei der Anfahrt zur Monteursunterkunft in der Regel nicht so angespannt sind wie bei anderen Einsätzen mit unklarer Lage.

Hauptursache für die Dauereinsätze: Brandmelder gehen los, weil gebrutzelt oder gegrillt wird. Es habe schon mehrere Einsätze gegeben, weil in einer Küche Fleisch kräftig angebraten wurde und der Brandmelder in der Nähe Alarm schlug. Der Klassiker, verkohlte Pizza im Ofen, sei ebenfalls vorgekommen und in einem anderen Fall zog der Rauch vom Grillen durch ein geöffnetes Fenster nach drinnen - der Alarm ging los.
Problem für die Feuerwehr: Die Verständigung mit den Mietern, die kaum Deutsch sprechen, sei schwierig und der Besitzer der Immobilie sei nicht vor Ort. "Wir haben schön öfter darauf hingewiesen, dass einige Brandmelder versetzt werden müssen", sagt Arnd König.

Wenn ein Einsatz ansteht, muss die Feuerwehr vom Ernstfall ausgehen. "Mal eben vorbeischauen und gucken, ob es wirklich brennt geht nicht", sagt Arnd König. "Wir müssen daher mit mehr als einem Tanklöschfahrzeug ausrücken." Zwei Ortswehren, manchmal auch ein Fahrzeug einer dritten, seien daher im Einsatz.

Mit den Betreibern der Unterkunft sei die Feuerwehr immerhin im Gespräch. Und auf Gemeindeebene gebe es Überlegungen, unnütze Einsätze eventuell abzurechnen. Nämlich dann, wenn sie vermeidbar gewesen wären. Etwa durch Brandmelder an anderen Stellen. Das könnte dann ein teureres Vergnügen werden.
Für den Landkreis Stade zeichnet sich eine Verbesserung bei der Einsatzhäufigkeit in Ritschermoor ab: 2020 gab es 20 Störungen (d.h. Alarmierung mit telefonischer Überprüfung der Lage durch die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle), weitere sieben Mal wurde die Freiwillige Feuerwehr alarmiert. In diesem Jahr sei die Zahl der Alarme deutlich geringer: elf Störungen und zwei Alarmierungen. Allerdings: Wegen einer länger andauernden Störung (19 Tage) erfolgte auch eine Intervention über den Brandschutzprüfer des Landkreises.
Abwarten, ob es besser wird: Ein Insider berichtet nämlich, dass einige der Brandmelder zugeklebt sein sollen.

Foto: ig

(tk/ig). Die Monteursunterkunft hatte als Gasthaus Peters schon bessere Zeiten gesehen. Dort fanden Schlagerpartys statt (Foto) und die Gastronomie hatte einen guten Ruf. Mittlerweile sollen dort vor allem Arbeiter aus Osteuropa wohnen, die auf Werften arbeiten und knallharte Jobs wie Sandstrahlen erledigen.
In Politik und Verwaltung war das ehemalige Gasthaus schon ein Thema, denn das Gebäude verwahrlost immer mehr. Der oder die Besitzer sollen in Essen residieren. Weil dieses Gebäude nicht das einzige ehemalige Traditionslokal im Land Kehdingen ist, das als Monteursunterkunft genutzt wird und allmählich vor die Hunde geht, wird das WOCHENBLATT am Ball bleiben. Das Haus war ein Traditionslokal

Hier ist die Feuerwehr mitunter "Stammgast" | Foto: ig
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Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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