So werden in Corona-Zeiten Keime verbreitet
Bei der Prüfung des Impfzertifikats: Finger weg von meinem Handy! - Ein Kommentar

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KOMMENTAR

"Lasst doch bitte die Finger von meinem Handy." Diese Bitte äußert der Stader WOCHENBLATT-Redaktionsleiter Jörg Dammann. Er ist seit Juli vollständig geimpft und präsentiert seitdem überall, wo es gefordert wird, brav sein Impfzertifikat. Das hat er digital in zwei Apps gespeichert - und für den Sommerurlaub sogar als "Pass sanitaire" in die französische App "AntiCovid" geladen. Doch die Fälle, bei denen das Zertifikat mit einer Prüf-App gescannt werden, lassen sich bisher an einer Hand abzählen. Das sind seine Erfahrungen:

"Als Beispiele nehme ich den Flughafen Charles-de-Gaulle in Paris. Überall finden sich die Hinweise, dass ein Zugang nur nach den 3G-Regeln erlaubt ist. Sowohl die Security-Leute am Portal als auch die Airline-Mitarbeiterin am Schalter wollen mein Impfzertifikat sehen. Nun könnte man erwarten, dass das Personal am zweitgrößten Airport Europas technisch entsprechend ausgestattet ist und über Scanner bzw. Handys mit Scan-Apps verfügt. Doch weit gefehlt: Beide Male wird mit Zeige- und Mittelfinger auf dem Smartphone-Display hin- und hergewischt - vom QR-Code nach unten zu den beiden Impfeinträgen und wieder zurück nach oben, ohne dass ich um Erlaubnis gefragt wurde. Die gleiche Prozedur spielt sich vor der Sicherheitskontrolle und beim Einchecken ab.

Als ich endlich im Flieger sitze, haben bereits vier verschiedene Personen ihre Fingerabdrücke auf meinen Handy hinterlassen. Worüber ich erst jetzt nachdenke: Dieser vier Menschen haben an diesem Tag bereits hunderte, ja tausende Handys angetatscht und dabei alle möglichen Viren und Bakterien verbreitet. Über die Herkunft mancher Keime mag ich gar keine weitere Gedanken machen. Es ekelt mich nur noch.

Und ich frage mich, wie das zusammenpasst: Denn gleichzeitig mahnt an jeder Ecke im Flughafen ein Schild an Maske und Mindestabstand. Deswegen sind in den Wartebereichen auch rund ein Drittel der Sitze gesperrt. Während so die Verbreitung des Coronavirus verhindert werden soll, wird bei der Kontrolle des Impfstatus munter an den Handys herumgefingert, als wäre ganz Paris eine keimfreie Zone.

Das Erlebnis auf dem Flughafen ist nur eines unter vielen. Es ließen sich viele weitere Beispiele anführen: Restaurants, Bahnhöfe, Museen - überall will man meinen Impfnachweis sehen. Auch hier in Deutschland. Doch fast überall wird - ohne mich vorher zu fragen - mein Handy angegrabbelt. Die Idee, seinen Impfnachweis vorzuzeigen, ist ja im Prinzip sinnvoll. Doch die Umsetzung ist unter aller Kanone. Fremde Handys anzufassen, ist schon an sich ein No-Go und geht in Corona-Zeiten erst recht nicht.

Daher meine Botschaft an alle, die von Berufs wegen Impfzertifikate kontrollieren oder dafür Personal im Einsatz haben: Kümmert euch darum, dass ihr die im nebenstehenden Artikel genannte CovPassCheck-App auf das Smartphone geladen bekommt. Dann lässt sich das Zertifikat kontaktlos scannen und verifizieren. Und die Keime bleiben an den eigenen Fingern."

Jörg Dammann

Unkenntnis oder Desinteresse: Prüf-App für Impfzertifikate wird kaum genutzt

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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