Fördermittel für mehr Sicherheit auf historischem Segler
Damit es wieder auf Törn geht: Geldsegen für die "Wilhelmine von Stade"
jd. Stade. Das Segelschiff "Wilhelmine von Stade" gehört zu den Schmuckstücken im Stadthafen. Als maritime Botschafterin der Hansestadt hat sie schon viele Törns unternommen. Doch es war bereits einige Jahre unsicher, wie lange der stolze Segler überhaupt auf große Fahrt gehen kann. Seit Anfang 2018 gelten auch für Traditionsschiffe strengere Sicherheitsstandards - mit einer Übergangsfrist. Um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen, müsste der Träger, der "Verein zur Pflege alter Seemannschaft", viel Geld investieren - Geld, das der Verein nicht hat. Da kommt ein Zuschuss des Bundes gerade recht.
Den Förderbescheid in Höhe von 78.000 Euro überbrachte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann (CDU). Der Politiker löste damit ein Versprechen ein: Ferlemann erklärte bereits vor drei Jahren, dass es das Ziel sei, die Zukunft der Traditionsschifffahrt langfristig zu sichern - "bei einem hohen Maß an Sicherheit für Besatzung und Passagiere".
Ferlemann sagte zu, gemeinsam mit der Interessenvertretung der Traditionsschiffsbetreiber eine Richtlinie zur Förderung der Traditionsschifffahrt zu erarbeiten, damit notwendige Umbauten finanziell unterstützt werden können. In der Sicherheits-Verordnung für die Schiffe geht es u.a. um Vorgaben für die bauliche Beschaffenheit, den Brandschutz und die Ausrüstung mit Rettungsmitteln.
Diese Vorgaben kann der Förderverein nun mit Hilfe der Finanzspritze aus Berlin umsetzen. Der Vereinsvorsitzende Jens Utecht zeigte sich zufrieden: "Ohne die Förderung wäre die Zukunft unserer 'Wilhelmine von Stade' ungewiss. Jetzt können wir die erforderlichen Maßnahmen in Angriff nehmen und unsere Arbeit - insbesondere die Jugend- und Gästefahrten - fortsetzen."
Die "Wilhelmine von Stade" sei ohne Zweifel eine der maritimen Attraktionen in Stade, so Ferlemann. Der Bundesregierung komme es darauf an, das Wissens- und Kulturgut "Traditionsschiff" dauerhaft zu erhalten und gleichzeitig die Sicherheit bei der Beförderung von Personen zu gewährleisten. Der Stader CDU-Bundestagsabgeordnete Oliver Grundmann war bei der Förderbescheid-Übergabe mit dabei. Er hat den Verein während des Antragsverfahrens begleitet und unterstützt.
Dritter im Bunde der Politiker war der CDU-Landtagsabgeordnete Kai Seefried. Für ihn zähle neben dem Erhalt der Traditionsschifffahrt vor allem die Jugendarbeit, die im Rahmen der Schiffstörns mit Klassen oder Jugendgruppen oder der Schulprojekte geleistet werde. "Hier war man schon in Sorge, ob die erfolgreichen Jugendprojekte wie etwa die Schul-AGs fortgesetzt werden können. Jetzt kann der Verein sicher in die Zukunft planen“, so Seefried, der selbst Mitglied im Verein ist.
Ferlemann hofft, dass auch andere Traditionsschiffer von dieser Förderrichtlinie regen Gebrauch machen und Anträge auf eine Förderung stellen: "Dadurch können historische Schiffe in Zukunft ihre Einstufung als 'Traditionsschiff' behalten und gleichzeitig die erforderlichen Sicherheitsstandards für Passagiere und Besatzung bieten." Gemäß der Förderrichtlinie werden bis zu 90 Prozent der Kosten bei bestimmten Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit auf Deck übernommen.
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