jab. Stade. Die Touristen sind zurück in der Hansestadt Stade. Besonders an den Wochenenden zieht es viele Menschen - vor allem mit dem Fahrrad - in die Altstadt. Doch warum die Besucher ausgerechnet hierherkommen, wollte das WOCHENBLATT wissen und startete eine kleine Umfrage. Was haben sich die Gäste schon angesehen und was hat ihnen ganz besonders gefallen?

Zwar freuten sich die meisten darüber, dass aufgrund der Lockerungen wieder mehr machbar ist. Allerdings war es gleichzeitig auch ein kleines Hindernis: Vielen war es schlichtweg zu voll. Man sei es einfach nicht mehr gewohnt und die Pandemie sei noch nicht vorbei, so der Tenor. Einige wollten daher in der Woche noch einmal wiederkommen und mit hoffentlich mehr Ruhe die Sehenswürdigkeiten betrachten. Für viele war die Stadt allerdings auch nur ein kurzer Zwischenstopp auf ihren Radtouren.

Renate und Frank Ting (69 und 71) aus der Nähe von Pinneberg fahren vorzugsweise Rad, sogar bis nach Holland haben sie schon Ausflüge unternommen. Mehr als 60 Kilometer können dabei durchaus zusammenkommen, erklärt Frank Ting. Allerdings könne sich bei solchen Strecken auch schon mal der Hintern bemerkbar machen, sagt er. Häufig seien sie auf dem nördlichen Elbradweg unterwegs, jetzt hatten sie sich die Südseite vorgenommen. Vor rund 15 Jahren war das Paar schon einmal in Stade, ein Besuch wurde mal wieder Zeit. Dabei schlenderten sie durch die schöne Altstadt. Eine Pause auf der Bank vor der St. Cosmae-Kirche wurde direkt genutzt, um die Landkarte genauer unter die Lupe zu nehmen und die nächsten Ziele zu planen.

Zum ersten Mal in Stade sind Bettina Kenzler (55) und Hans Meister (61), Neubürger aus Beckdorf - und schon jetzt sind sie begeistert. Bisher hatten sie sich, bedingt durch die vorherigen Wohnorte, mehr in Richtung Hamburg orientiert. Aber: "Der Fischmarkt bereitet mir richtige Urlaubsgefühle", sagt Bettina Kenzler.

Die Top 5 der beliebtesten Orte

Auch wenn Stade sehr viele schöne Ecken und Plätze hat, nannten die befragten Touristen die folgenden fünf Orte am häufigsten:

1. Fischmarkt: Absoluter Favorit bei den Gästen ist der Bereich rund um den Fischmarkt. Hier lockt vor allem die Gastronomie Besucher wie Einheimische an. Direkt am Hafen und mit den imposanten alten Häusern sowie dem Holzkran ist der Fischmarkt auch ein beliebtes Fotomotiv, das zudem Erinnerungen an Lüneburg weckt. In jedem Fall tobt in diesem Bereich das wahre Leben. Einige seien vor allem deshalb hierhergekommen. "Ich schaue mir gern die Menschen an", so ein Tourist. Ein besonderer Anziehungspunkt hier: die Open-Air-Ausstellung des regionalen Künstlers Tetsche.

2. Altstadt: Stade ist ein "hübsches Städtchen mit netten Häusern", sind sich die Besucher einig. Mit schmucken Fachwerkhäusern, teilweise verschnörkelt, teilweise ganz schlicht, lädt Stade zum Schlendern ein. Auch abseits der Hauptwege gibt es in den kleinen Gassen wahre Schmuckstücke und historisch wertvolle Häuser zu sehen. Sie sind erkennbar an der Baudenkmal-Plakette und gelegentlich erhalten Neugierige weitere Erklärungen auf angebrachten Info-Tafeln.

3. Stadthafen: Im Stadthafen liegen besonders am Wochenende die Segelboote dicht an dicht und leuchten mit der Sonne um die Wette. Doch der Hafen zieht nicht nur Bootsfahrer an, auch Kanufahrer paddeln hier gelegentlich über die Schwinge. Zudem gönnen sich zahlreiche Radtouristen hier eine Pause und werfen dabei noch einen Blick auf die historischen Schiffe "Wilhelmine von Stade" und "MS Greundiek".

4. Innenstadtkirchen: An heißen Tagen besonders beliebt sind die Kirchen in der Altstadt. Aber auch historisch und optisch haben sie viel zu bieten. Besonders St. Cosmae mit der Arp-Schnitger-Orgel hat es den Besuchern angetan. Gern nehmen sie im Anschluss an den Besuch vor der Tür auf der Bank oder auf der Treppe des historischen Rathauses Platz. Der Höhepunkt ist, wenn am Nachmittag die Orgel gespielt wird und sie auch um die Kirche herum zu hören ist.

5. Stadersand: Zwar nicht direkt in der Stadt gelegen, aber für viele einen Abstecher wert: Stadersand. Nicht nur bei Sturmflut ist der Platz an der Schwingemündung ein beliebter Ort, um kurz zu verweilen und den Blick über die Elbe schweifen zu lassen, bevor es wieder in den Trubel der Stadt oder auf den idyllischen Elberadweg geht. Denn der ist wohl einer der häufigsten Gründe für einen Besuch der Radtouristen.