Landkreis Stade startet Aufklärungskampagne
Es landet zu viel Plastikmüll in der Biotonne

Zwei Beispiele, was verbotenerweise in die Biotonnen geworfen wird: leere Umverpackungen (li.) und noch verpackte Lebensmittel (re.) | Foto: LK Stade/jd
  • Zwei Beispiele, was verbotenerweise in die Biotonnen geworfen wird: leere Umverpackungen (li.) und noch verpackte Lebensmittel (re.)
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Ist es Gedankenlosigkeit, Desinteresse oder einfach nur Unwissenheit? In den Biotonnen im Landkreis Stade befindet sich zunehmend Müll, der dort ganz bestimmt nicht hineingehört. Da werden achtlos in Kunststofffolie verpackte Lebensmittel, Glasbehälter, Staubsaugerbeutel und massenhaft Plastiktüten in die braune Tonne geworfen. Das kann bei der anschließenden Kompostierung zu erheblichen Problemen führen. Außerdem muss der Bioabfall künftig eine deutlich bessere Qualität aufweisen. Das schreibt das Gesetz vor. Der Landkreis startet nun eine Kampagne, um aufzuklären, was in die Biotonne darf und was nicht.

"Rund jede zehnte Biotonne ist in auffälliger Weise falsch befüllt", sagt Cord Meyer, Leiter des Amtes für Abfall und Kreislaufwirtschaft. Das hätten Stichproben ergeben. Besonders häufig kämen Plastiktüten und -beutel vor. Diese müssen bei der anschließenden Verwertung der Biomasse aufwändig aussortiert werden, um später nicht kleingehäkselt auf Feldern oder im Boden zu landen. Damit Landschaft und Gewässer nicht weiter mit Mikroplastik belastet werden, gebe es künftig auch strengere gesetzliche Vorgaben, so Meyer: Ab 2025 dürfe der Kunststoffanteil bei der Verarbeitung von Biomüll nur noch höchstens ein Prozent betragen.

Der Landkreis will aber nicht abwarten, bis das Gesetz greift, sondern aus Umweltgründen schon jetzt handeln. Mitarbeiter der Abfallbehörde werden in der kommenden Woche zunächst in einigen Stader Stadtteilen und in Agathenburg sogenannte Sichtkontrollen vornehmen. Das heißt, sie werfen einen Blick in die Mülleimer und halten nach Dingen Ausschau, die dort fehl am Platz sind. Wie etwa Katzenstreu. "So etwas gehört nicht in den Bio-, sondern in den Hausmüll", sagt Kreisbaurätin Madeleine Pönitz, der das Abfall-Amt unterstellt ist.

Ärger um Bio-Mülltüten in der Biotonne

Wer als Müllsünder ertappt wird, muss zunächst nicht mit Strafen rechnen. "Ziel unserer Kampagne ist es, aufzuklären", erklärt Abfallberaterin Sabine Kiehl. An falsch befüllten Biotonnen werde ein Infozettel hinterlassen - mit Hinweisen zur richtigen Nutzung. Hartnäckige Falsch-Wegwerfer müssen allerdings damit rechnen, dass ihre Biotonne dann nicht entleert wird. Ein volles Würstchenglas oder eine komplett eingepackte Tiefkühlpizza im Bioabfall zu entsorgen, sei einfach ein Unding.

Nach dem Start in Stade und Agathenburg werden die Abfallberater kreisweit unterwegs sein. "Wir hoffen, dass die Aufklärungsarbeit Wirkung zeigt", sagt Meyer. Nach rund fünf Wochen soll eine Zwischenbilanz gezogen werden. Man setze sich dann mit den Abfallverwertern zusammen und kläre, ob sich die Siutation gebessert habe.

Probleme mit der Biotonne

Fakten zur Biotonne: 

Die Biotonne wurde 1995 im Landkreis Stade eingeführt. 64 Prozent der Haushalte nutzen sie. Derzeit sind kreisweit rund 90.000 Biotonnen in Gebrauch. Im vergangenen Jahr wurden 16.000 Tonnen Bioabfälle über die braune Tonne eingesammelt. Wer die Tonne nicht verwendet, muss nachweisen, seinen Bioabfall zu kompostieren.  

Was gehört in die Biotonne?
Reste von Gemüse und Obst sowie von Lebensmitteln und Speisen, Kaffeesatz, Teebeutel und Grünabfall aus dem Garten dürfen in der Biotonne entsorgt werden.

Was gehört nicht in die Biotonne?
In Plastik verpackte Lebensmittel, Kleintierstreu, Brötchentüten mit Plastikfenster, Staubsaugerbeutel und Konservengläser gehören nicht in die Biotonne. Auch biologisch abbaubare oder kompostierbare Kaffeekapseln, Joghurtbecher und Hundekotbeutel dürfen nicht in der Biotonne entsorgt werden.

Was ist mit den kompostierbaren Biomüllbeuteln?
Die sogenannten kompostierbaren Biobeutel mit dem Kompostierbarkeitslogo – dem Keimling – sollten vermieden werden. Stattdessen sollten Papiertüten oder Zeitungspapier verwendet werden. Die meist grünen Biomüllbeutel sind zwar gesetzlich nicht verboten, sie enthalten aber einen geringen Anteil an Kunststoff, der als Mikroplastik im Kompost zurückbleibt. Im Biomüll soll aber der Kunststoffeintrag so weit wie möglich minimiert werden.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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