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Sechsjähriger Junge in Bremervörde vermisst

Hans-Joachim Schaffhäuser aus Schwinge ist begeisterter Naturfotograf
Fotomodelle im Federkleid: Hobby-Ornithologe hat am liebsten Vögel vor der Linse

Der Eisvogel hebt sich mit seiner Beute, einem kleinen Fisch, aus dem Wasser empor | Foto: Hajo Schaffhäuser
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  • Der Eisvogel hebt sich mit seiner Beute, einem kleinen Fisch, aus dem Wasser empor
  • Foto: Hajo Schaffhäuser
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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jd. Schwinge. Wenn Hans-Joachim (Hajo) Schaffhäuser auf den Auslöser seiner Kamera drückt, dann will er keinen beliebigen Schnappschuss machen. Der Hobby-Fotograf, denn man als Profi bezeichnen kann, wenn man die Qualität seiner Aufnahmen als Maßstab nimmt, will den perfekten Moment im Bild einfangen. Perfekt ist ein Foto für den Rentner aus Schwinge erst dann, wenn alles passt: das Motiv, die Belichtung, die Farben. Hinzu kommt noch, dass Schaffhäuser sich Fotomodelle ausgesucht hat, die schwieriger als launische Diven zu knipsen sind und zudem nicht stillhalten: Der 71-Jährige fotografiert am liebsten Vögel.

Sein Lieblingsmodell ist das wohl farbenprächtigste Exemplar, das hier in der Region heimisch ist: der Eisvogel. Um ihn vor die Linse zu bekommen, harrt Schaffhäuser zum Teil stundenlang aus. Am Rande von alten, in der Nähe seines Wohnortes gelegenen Fischteichen hat der begeisterte Vogel-Fotograf sogar eine Art Freiluft-Fotostudio für die fliegende Schönheit eingerichtet. Gleich drei Blitze kommen dabei zum Einsatz, während Schaffhäuser von einem Verschlag aus die Kamera per Fernbedienung auslöst. Dabei bekam es Schaffhäuser sogar hin, die Eisvögel zum Fischfang in ein Aquarium zu locken. So entstanden einzigartige Unterwasseraufnahmen, die sonst nur mit Hilfe einer Spezialkamera möglich wären. Für diese sensationellen Fotos, die die Bewegungen des Vogels für den Bruchteil einer Sekunde einfrieren, musste der Hobbyfotograf allerdings jede Menge Geduld aufbringen. Bis zum perfekten Foto eines Eisvogels, der ins Wasser eintaucht und mit einem Fisch im Schnabel wieder auftaucht, können Monate vergehen. "Manchmal schieße ich mehr als 100 Fotos und lösche hinterher die ganze Serie, weil mir kein einziges Bild gefällt."

Hajo Schaffhäuser setzt besonders lichtstarke Objektive ein, damit seine Aufnahmen gelingen | Foto: Hajo Schaffhäuser
  • Hajo Schaffhäuser setzt besonders lichtstarke Objektive ein, damit seine Aufnahmen gelingen
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Einfacher hat Schaffhäuser es bei seinen anderen gefiederten Fotomodellen, wobei auch da Glück und Geduld eine wichtige Rolle spielen. Neben dem Eisvogel und Wasservögeln zählen Blaukehlchen und Karmingimpel zu seinen Favoriten. Beides sind zwar heimische Vogelarten, doch flattern sie nicht unbedingt im Garten herum. Ein Exemplar der besonderen Gimpelart, von denen es nur ein nachgewiesenes Brutpaar im Kreis Stade geben soll, bekam Schaffhäuser kürzlich im Hohen Moor bei Oldendorf vor die Linse.
In den kommenden Wochen will sich der passionierte Vogel-Fotograf in Nordkehdingen auf die Lauer legen, um ein Blaukehlchen inmitten eines blühenden Rapsfeldes zu knipsen. "Solch eine Aufnahme ist mir vor vielen Jahren schon einmal gelungen", berichtet Schaffhäuser. Da habe er allerdings noch Diafilme eingesetzt und die Bildqualität sei bei Weitem nicht so gut wie jetzt bei der Digitalfotografie. Da Schaffhäuser auch für offizielle Stellen, darunter verschiedene Behörden wie das Kreis-Naturschutzamt, Fotos macht, besitzt er eine Ausnahmegenehmigung, die es ihm ermöglicht, auch Naturschutzgebiete zu betreten.

Ab und an verkaufe er auch mal ein Foto, aber richtig Geld verdiene er damit nicht, so Schaffhäuser. "Von diesen Einnahmen kann ich allenfalls einige meiner Unkosten decken." Eine große, weltweit agierende Fotoagentur hat auch schon mehrfach bei ihm angeklopft. Doch deren Konditionen lehnt der Rentner ab. "Die wollen zwei Drittel des Geldes für sich behalten."

Das klingt fast nach Hitchcock-Film: Vögel sollen Attacken geflogen sein

So bleibt die Vogel-Fotografie für Schaffhäuser ein ambitioniertes Hobby. Dass er fünfstellige Summen in seine Fotoausrüstung gesteckt hat, findet er nicht ungewöhnlich. "Andere fahren gern Motorrad und geben dafür auch Unsummen aus." Neben den Kosten für sein Equipment fallen auch Reisekosten an. Zu seinen Lieblingszielen zählen die Inseln Helgoland und Texel (Niederlande). Auf der deutschen Hochseeinsel haben es ihm vor allem die Basstölpel angetan und auf Texel sind es die Löffler. "Dieser Vogel wirkt so exotisch", meint Schaffhäuser. Man könnte meinen, die Aufnahmen seien in der Serengeti entstanden.

Seevögel, wie hier die Lachmöwen, die nach Futter schnappen, gehören zu den Lieblingsmotiven von Hajo Schaffhäuser    | Foto: Hajo Schaffhäuser
  • Seevögel, wie hier die Lachmöwen, die nach Futter schnappen, gehören zu den Lieblingsmotiven von Hajo Schaffhäuser
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Mit dem Wasser ist Schaffhäuser nicht nur über das Knipsen von Seevögeln verbunden: Er ist viele Jahre zur See gefahren. Der Schiffsingenieur heuerte Ende der sechziger Jahre bei einem Bananendampfer an und bereiste auf Stückgut-Frachtern und zuletzt auf Tankern die ganze Welt.

"Auf diesen Reisen habe ich natürlich viel fotografiert", sagt Schaffhäuser. Aber das seien nur die typischen Urlaubsfotos gewesen. Seine Passion für Naturaufnahmen habe sich erst aus seinen Vogelbeobachtungen in der heimischen Umgebung entwickelt. Das sei vor rund 30 Jahren gewesen. Damals habe er sich auch einem ornithologischen Arbeitskreis angeschlossen, so Schaffhäuser. "Mir geht es ja nicht nur darum, schöne Fotos von Vögeln zu schießen. ich will auch dazu beitragen, dass die Vögel den bestmöglichen Schutz erhalten."

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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