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AstraZeneca und der Blick auf den Beipackzettel
KOMMENTAR: Jedes Medikament hat Nebenwirkungen - auch ein Impfstoff

Der Impfstoff von AstraZeneca ist weiter höchst unbeliebt. Viele Menschen haben Bedenken, sich damit impfen zu lassen  | Foto: Adobe Stock/Romain Talon
  • Der Impfstoff von AstraZeneca ist weiter höchst unbeliebt. Viele Menschen haben Bedenken, sich damit impfen zu lassen
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Bloß nicht den Beipackzettel durchlesen, heißt eine alte Binsenweisheit. Dessen Lektüre kann einem tatsächlich Angst und Bange machen. Doch denjenigen, die nach wie vor zögern, sich mit AstraZeneca impfen zu lassen, möchte ich raten, mal die Hausapotheke zu durchstöbern und einen Blick auf die eng bedruckten Zettelchen zu werfen. Das relativiert womöglich die Furcht vor dem Impfstoff. Bei mir hat es jedenfalls geklappt.

Das Ganze ist letztlich eine Frage der Wahrscheinlichkeit: Im Impfmerkblatt für das AstraZeneca-Vakzin steht, dass nach der Verimpfung Thrombosen, also Blutgerinnsel, auftreten können. Die Häufigkeit dafür wird mit "sehr selten" angegeben, was höchstens einem von 10.000 Fällen entspricht. Noch geringer ist das Risiko einer Hirnvenenthrombose, deren Wahrscheinlichkeit nach den bisher gemeldeten Fällen bei etwa 1:200.000 liegt.

Das ist ein dermaßen geringer Wert, dass er in einem Beipackzettel gar nicht erst auftauchen würde. Da reichen die Kategorien nur bis "sehr selten". Daher fällt für mich die Nutzen-Risiko-Abwägung leicht, sollte ich eines Tages bei der Corona-Impfung an die Reihe kommen: Dass eine womöglich tödliche Nebenwirkung mit einer Wahrscheinlichkeit eintritt, die sich irgendwo jenseits von 1:200.000 bewegt, ist für mich hinnehmbar. Sollte ich an COVID-19 erkranken, wäre für mich als Asthmatiker die Gefahr eines schweren Krankheitsverlaufs wesentlich höher.

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Mit den Risiken von Nebenwirkungen lebe ich täglich, wenn ich meine Medikamente einnehme, die mir wegen meines Asthmas und anderer "Wehwehchen" verordnet wurden. So kann mein Asthmaspray in "seltenen Fällen" Herzrhythmusstörungen hervorrufen, Schlafstörungen, Angstzustände, Blutergüsse sowie der graue und grüne Star sind potenzielle Nebenwirkungen meines Inhalationspulvers und Schwindel sowie unregelmäßigen Herzschlag verursacht "gelegentlich" (1:1.000) ein anderes Mittel, das ich regelmäßig schlucken muss.

Nun ließe sich einwenden, dass der Vergleich hinkt, weil die von mir genannten Mittel nur ein Bruchteil der Bevölkerung einnimmt. Aber auch der Blick in den Beipackzettel eines ganz banalen Schmerzmittels ließe ein sensibles Gemüt erschaudern. In meinem Arzneischrank liegt noch eine Packung hochdosiertes Ibuprofen, das ich mal wegen eines Hexenschusses verschrieben bekam.

Der Zettel, den ich aus der Packung pule, weist eine ellenlange Liste an Nebenwirkungen auf. Die möglichen Risiken reichen von Übelkeit und Erbrechen über Nierenschädigungen bis zum Herzinfarkt. Um die häufigsten Nebenwirkungen von Ibuprofen auszuschließen, nämlich Magengeschwüre oder "manchmal tödlich" verlaufende Blutungen im Verdauungstrakt, gab mir der Arzt zusätzlich das Magenmittel Pantoprazol, das wiederum zu Desorientiertheit führen kann.

Sollte sich jemand nach diesem Artikel immer noch "desorientiert" hinsichtlich der Entscheidung fühlen, sich mit AstraZeneca impfen zu lassen oder nicht, dann hätte ich noch einen abschließenden Gedanken im Angebot: Nach meiner Meinung ist die Autofahrt zum Impfzentrum gefährlicher als die Impfung selbst. Die Wahrscheinlichkeit, tödlich mit dem Auto zu verunglücken, liegt über das Jahr gerechnet bei immerhin 1:25.000.

Jörg Dammann 

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Jörg Dammann aus Stade

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