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Elbtunnel bei Drochtersen darf gebaut werden

Rückblick mit Ausblick der Stader Redaktionsleiter
Landrat im Aggro-Modus, heimliche Kameras und ein Polit-Comeback

Siegfried Stresow: Rücktritt vom Rücktritt | Foto: wd
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

JOBS und KARRIERE

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Einsichten, Ansichten und Aussichten: Der persönliche Blick der Redaktionsleiter Jörg Dammann und Tom Kreib aufs aktuelle Geschehen Wir, die beiden Redaktionsleiter Jörg Dammann und Tom Kreib, haben im April unserer Serie "Einsichten, Ansichten und Aussichten" gestartet. Jetzt geht es weiter: Wir denken über einen Landrat im Kampfmodus nach, berichten von schweigsamen Schulleiterinnen und davon, wieso es manchmal schwerfällt, ungeschriebene journalistische Regeln einzuhalten.

Für Gesprächsstoff sorgte diese Merkwürdigkeit: Am Buxtehuder Bahnhof hatte ein WOCHENBLATT-Leser etwas entdeckt, was für ihn wie eine Wildkamera aussah. Weder Bahn noch Bundespolizei hatten das Ding aber angebracht. Wie sich herausstelle, waren es Tierschützer, die damit Taubenmördern auf die Spur kommen wollten. Irgendwie zwar verständlich, aber dennoch illegal. Die Tierquäler hat das hoffentlich vergrämt.

Die Grünen im Landkreis Stade unterstützen bei der Landratswahl den SPD-Kandidaten Björn Protze. Das lässt jetzt bei einigen Genossinnen und Genossen in Buxtehude den Blutdruck ein wenig ansteigen. Wie das WOCHENBLATT aus Kreisen der SPD erfahren hat, soll Protze persönlich einen guten Draht zu Katharina Fegebank, Hamburgs grüner Senatorin und zweiter Bürgermeisterin, haben. Die wollte er für eine Wahlkampfveranstaltung in den Kreis Stade holen. Das will sie wohl auch gerne - aber das in Buxtehude, um ihren grünen Parteikollegen Michael Lemke bei der Bürgermeisterwahl zu unterstützen. Blöd nur, dass die SPD in der Estestadt hinter Amtsinhaberin Katja Oldenburg-Schmidt (parteilos) steht.

Es gibt ein ungeschriebenes journalistisches Gesetz: Was zwischen Redakteur*in und Gesprächspartnern im informellen Teil beredet wird, bleibt unter Verschluss. Noch nie habe ich, WOCHENBLATT-Redaktionsleiter Tom Kreib, damit gekämpft, diesen wichtigen Grundsatz zu ignorieren. Nach dem Gespräch mit Stades Sozialdezernentin Susanne Brahmst und einer ihrer Kolleginnen am Telefon war es soweit. Es ging um die mehrfach behinderte Jugendliche Abigale aus Buxtehude, für die der Landkreis trotz einer mündlichen Zusage die Kosten für eine Heimunterbringung in Kappeln nicht weiter übernehmen wollte. Zwischenzeitlich landete die Zwölfjährige sogar in der Kinder- und Jugendpsychiatrie - obwohl sie nicht psychisch krank ist. Diese Tatsache - das kann ich sagen, ohne zu zitieren, - rief zumindest kein Entsetzen bei den Gesprächspartnerinnen im Kreishaus hervor. Bei mir schon.

Diese Studie ging in den vergangenen Tagen durch die Medien: Der Distanzunterricht in den Zeiten des Lockdowns soll in Sachen Lernfortschritt so gut wie nichts gebracht haben. Das WOCHENBLATT hat Schulleiter vor Ort dazu befragt, was sie von den Thesen der Studie halten und wie sie die Situation an ihrer Schule einschätzen. Den Artikel dazu lesen Sie auf Seite 7 dieser Ausgabe. Dabei wird auf jede Schulform von der Grundschule bis zum Gymnasium eingegangen. Allerdings war es bei den Gymnasien schwierig, überhaupt einen Ansprechpartner ans Telefon zu bekommen. Erst beim dritten Anlauf klappte es. Die Schulleiterinnen des Gymnasiums Süd in Buxtehude und des Aue-Geest-Gymnasiums in Harsefeld ließen über ihre Schulsekretärinnen ausrichten, dass sie keine Zeit hätten, mit der Presse zu sprechen. Wir zeigen natürlich volles Verständnis für die Terminnot der leitenden Lehrkräfte: Nachdem wieder der Präsenzunterricht läuft, müssen sie sich erst einmal wieder an den normalen Schulalltag gewöhnen. Da sind dann zehn Minuten für ein Telefonat mit der Zeitung einfach nicht drin.

Das Dauerthema Zoff in Apensen zwischen dem Rat und Samtgemeinde-Bürgermeisterin Petra Beckmann-Frelock wollten wir dieses Mal auslassen. An einem Polit-Comeback kommen wir aber trotzdem nicht vorbei: Siegfried Stresow (SPD) tritt wieder an, nachdem er die politische Bühne verlassen hatte. In Beckdorf hätte die SPD sonst keinen Kandidaten gehabt, begründet Stresow seinen Rücktritt vom Rücktritt. Die Entwicklung bleibt spannend: Mit dem Urgestein der Samtgemeinde SPD gibt es jetzt wieder einen, der Rolf Suhr (CDU) den Anspruch des Alleinherrschers streitig machen könnte.

Wo ist hier die Wohngeldstelle? Wo finde ich das Sozialamt? Kann ich hier meinen Pass abholen? Fragen dieser Art bekommt die WOCHENBLATT-Redaktion in Stade derzeit fast täglich gestellt. Das WOCHENBLATT hat seine Geschäftsstelle in der Straße direkt hinter dem Rathaus. Dort befinden sich auch verschiedene Dienststellen der Stadtverwaltung. In Zeiten von Corona öffnet die Redaktion gern die Seitentür zwecks Frischluftzufuhr. Das wiederum hat zur Folge, dass sich bei uns immer wieder Ratsuchende einfinden, die wissen wollen, wo sich welches Amt befindet. Wir geben gerne mal Auskunft, doch allmählich nimmt es überhand. Unsere Bitte an die Verantwortlichen im Stader Rathaus: Schildert Eure Dienststellen doch endlich besser aus, wenn Ihr sie schon über mehrere Standorte verteilt. Wir wären auch bereit, einen Wegweiser bei uns an der Tür zu platzieren.

Was ist nur mit Landrat Michael Roesberg los? Statt sich allmählich auf seinen am 1. November beginnenden Ruhestand einzustimmen und sich allenfalls noch Gedanken darüber zu machen, mit welchen Leistungen er den Menschen in Erinnerung bleibt, zeigt sich Roesberg geradezu streitsüchtig - und das bei Themen, die er ohnehin nicht mehr in seiner Amtszeit erledigen kann. Im Frühjahr hat er im Streit um den Buxtehuder A26-Zubringer den Anwohnern der Rübker Straße gezeigt, wo der Hammer hängt. Dann zog er den Vorschlag aus dem Hut, das Abfallwirtschaftszentrum zu privatisieren - ohne Absprache mit der Politik und sehr zum Unmut der Personalvertretung im Haus. Kritik an seinem Vorpreschen bügelte er als "unreflektierte Meinungsmache" ab. Und beim Ausstieg der Stadt Stade aus den Elbe Kliniken heizte Roesberg den Streit weiter an, indem er der Stader Politik eine unredliche Diskussion vorwarf. Dieses Gebaren kennt man von Roesberg, der sich immer gerne staatstragend gibt, sonst gar nicht.
Jörg Dammann & Tom Kreib

Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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