Monika Breuer ist neue Stader Chef-Landfrau

Monika Breuer im Kälberstall
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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Leben zwischen Idyll und harter Hofarbeit in Hammah

tp. Hammah. Im Stall muhen 300 Milchkühe im Chor, Hofhund Max begrüßt den Morgen mit einem fröhlichen "Wuff", die Katzen faulenzen in der Frühlingssonne, die bäuerliche Familie sitzt mit den Angestellten in großer Runde am Frühstück: Das Landidyll ist nur ein Teil des facetten- und arbeitsreichen Lebens von Monika Breuer (51) aus Hammah, die auf der Jahreshauptversammlung zur neuen Vorsitzenden des Landfrauenvereins Stade gewählt wurde. Mit der Vorgängerin Anke Alpers aus Fredenbeck, die den Posten zwölf Jahre ausfüllte, ist eine Übergabe in kleinen Schritten vereinbart. Denn das Ehrenamt hat es in sich.

Mit 1.200 Mitgliedern ist der Stader Landfrauenverein der größte in Deutschland. Schon seit Jahren bereitete sich Monika Breuer auf das verantwortungsvolle Amt vor, arbeitet seit 2012 im Vorstand mit, seit 2014 war sie Schriftführerin. Sie will nun "den Vorstand verstärken" und setzt voll auf Teamarbeit. Anders ist das Pensum wohl kaum zu schaffen. Der Landfrauenverein leistet mit einem breiten Kursangebot Bildungsarbeit, positioniert sich inzwischen immer häufiger zu politischen Fragen, hält regelmäßig Versammlungen ab, die koordiniert werden müssen. Nicht zuletzt steht neben Repräsentation des Berufsstandes der Landwirte auch Nachwuchswerbung auf dem Programm.

Monika Breuer kennt als Mutter von drei erwachsenen Kindern, studierte Diplom-Sozialpädagogin und nicht zuletzt als gestandene Bäuerin, die auf dem Hof mitarbeitet, Mehrfach-Belastung. Daher ist ist sie zuversichtlich, der neuen Herausforderung gewachsenen zu sein. Doch da das Ehrenamt immer anspruchsvoller wird, denkt man im Landfrauenverein inzwischen über hauptamtliche Verstärkung nach.

Stolz übernahm Monika Breuer kürzlich das Mega-Ehrenamt der Vorsitzenden des Stader Landfrauenvereins von Anke Alpers, die die Funktion zwölf Jahre ausfüllte. Der Niedersächsische Landfrauenverband belohnte Alpers' Engagement mit der „Silbernen Biene“. Eine Anstecknadel mit dem emsigen Insekt kann den Fleiß kaum entlohnen, den der freiwillige Vorsitz in Deutschlands größtem Landfrauenverein erfordert.

Sport, Tiere, reiten auf Island-Pferden, Kartenspielen, Rockmusik - Monika Breuer wird ihre persönlichen Interessen einschränken müssen, um den Anforderungen als Chefin von 1.200 Landfrauen gerecht zu werden. Denn schon auf dem eigenen landwirtschaftlichen Betrieb mit großer Milchkuhherde plus Nachzucht, den sie mit ihrem Ehemann Jörn Breuer (50) bewirtschaftet, hat sie fast rund um die Uhr zu tun.

Am frühen Donnerstagmorgen beispielsweise war der amtliche Milchkontrolleur auf dem Hof. Es mussten Proben der Milch sämtlicher 300 Kühe entnommen werden.
Monika Breuer versorgt den Haushalt der Großfamilie, in die zwei Auszubildende und ein landwirtschaftlicher Angestellter fest integriert sind. Ihren studierten Beruf, Diplom-Sozialpädagogin, gab die dreifache Mutter für das Leben als Bäuerin auf.

Die ohnehin knappe Freizeit wird künftig noch stärker im Zeichen der Landfrauenvereins stehen: Derzeit trainiert die Hobby-Athletin mit einer Frauengruppe für den Deinster Spargellauf im Juni - mehr als nur ein sportliches Vergnügen: Landfrauenteams repräsentieren bei dem Event ihren Verein. Parallel laufen die Vorbereitungen für den Aktionstag "Hereinspaziert - lebendige Dörfer und blühende Gärten" im Juni auf Hochtouren.

Trotz vollen Terminkalenders freut sich Monika Breuer auf das Ehrenamt, das ohne Bereitschaft zur Mehrfachbelastung nicht zu bewältigen ist. An der aufkeimenden Diskussionen im Stader Landfrauenverein einen professionellen Posten zu schaffen, möglicherweise einer Geschäftsführerin, will sie sich mit Interesse beteiligen.

Eine - wenngleich mit neuen Kosten verbundene Geschäftsführerstelle - hält auch die Vorsitzende des Kreisverbandes der Landfrauenvereine Stade, Dörthe Neumann (52) aus Fredenbeck, für eine Option. Dörthe Neumann hat ähnliche Lebensumstände wie Monika Breuer: Neben ihrer Arbeit auf dem Milchhof übte die zweifache Mutter über Jahre ihren Beruf als Anästhesie-Fachkrankenschwester aus. Als Vorsitzende von 6.000 Mitgliedern der zehn Landfrauenvereine im Kreis Stade arbeitete sie im vergangenen Jahr darüber hinaus 900 Stunden ehrenamtlich.

"Dabei werden die Aufgaben immer anspruchsvoller", sagt Dörthe Neumann. Bei der Tarmstedter Ausstellung etwa sammelten die Landfrauen ein Stimmungsbild über den Ärztemangel im ländlichen Raum und verfassten auf der Basis ihrer Erhebung ein politisches Positionspapier. Dörthe Neumann ist stolz auf die geleistete "Qualitätsarbeit", die im Moment noch für einen bescheidenen Preis zu haben ist.
Der Jahresbeitrag in den Landfrauenvereinen im Landkreis liegt zwischen 24 und 28 Euro.

http://www.kreislandfrauen-stade.de

Redakteur:

Thorsten Penz aus Stade

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