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ERHEBLICHE STAUGEFAHR AUF DER A1 AM WOCHENENDE

Neue WG für junge Menschen mit psychischen Erkrankungen in Agathenburg

"Wir wollen Menschen mit psychischen Erkrankungen die Cahnce geben, wieder am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen", sagt "Bethel im Norden"-Regionalleiter Andreas Hohnhorst
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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lt. Agathenburg. "Gemeinschaft verwirklichen" ist der Leitspruch von "Bethel im Norden". Das Unternehmen betreibt seit 2008 mehrere Einrichtungen im Landkreis Stade, in denen Menschen mit psychischen Erkrankungen betreut werden. Im Frühjahr will "Bethel im Norden" in einem ehemaligen Wohnhaus in Agathenburg eine Wohngruppe für Kinder und Jugendliche eröffnen. Das WOCHENBLATT traf Regionalleiter Andreas Hohnhorst in Stade zum Interwiew.

WOCHENBLATT: Was genau ist "Bethel im Norden" und was sind die Ziele des Unternehmens?
Andreas Hohnhorst: "'Bethel im Norden' ist ein junger Unternehmensbereich der vor 150 Jahren gegründeten v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, einem der größten diakonischen Träger Europas. Unsere Firmenphilosophie ist es, Menschen die Hand zu reichen und ihnen die Chance zu geben, wieder am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Im Landkreis Stade kümmern wir uns insbesondere um Menschen mit psychischen Erkrankungen, bzw. seelischen Behinderungen."

WOCHENBLATT: Gibt es vergleichbare Projekte wie die geplante Wohngruppe in Agathenburg?
Hohnhorst: "Im Landkreis Stade gibt es bislang kein vergleichbares Projekt und überhaupt sind solche Einrichtungen in der ganzen Region sehr rar gesät. Wenn seelisch behinderte Kinder und Jugendliche in einer festen Wohngruppe außerhalb der Familie therapiert werden, sind hohe fachliche Anforderungen zu erfüllen. Acht bis neun feste Mitarbeiter - darunter Sozialarbeiter, Pädagogen, Psychotherapeuten, Erzieher und Hauswirtschafter - kümmern sich an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr um die WG-Bewohner."

WOCHENBLATT: Wer wird in die Wohngruppe einziehen?
Hohnhorst: "Acht Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und 18 Jahren, die unter sogenannten internalisierenden Verhaltensstörungen leiden. Dazu zählen u.a. bestimmte Ängste, Zwänge, Depressionen und Entwicklungsstörungen."

WOCHENBLATT: Wie lange werden die Kinder und Jugendlichen in der Gruppe wohnen bleiben?
Hohnhorst: "Das variiert von Fall zu Fall aber mindestens sechs bis zwölf Monate. Unser Ziel ist, dass die Betroffenen am Ende mehr Selbstvertrauen haben, unabhängig von uns sind und wieder mit ihrer Familie zusammen leben."

WOCHENBLATT: Welche Vorteile hat eine Wohngruppe für die Betroffenen?
Hohnhorst: "Zunächst mal ist es nie als Vorteil zu sehen, wenn Kinder aus ihrer Familie heraus genommen werden. Wir betrachten die Familie als System und unsere Arbeit besteht zu 50 Prozent auch aus Arbeit mit den Eltern. Für die Kinder und Jugendlichen ist es manchmal sinnvoll, sie aus dem Spannungsfeld zu lösen, in dem sie sich Zuhause befinden. In einer Wohngruppe können sie sich mit anderen Betroffenen austauschen und merken, dass sie nicht allein mit ihren Problemen sind. Im Idealfall adaptieren die Eltern die von uns neu aufgezeigten Wege mit ihren Kindern umzugehen."

WOCHENBLATT: Wie sieht der Alltag in der Wohngruppe aus?
Hohnhorst:
"Die Kinder und Jugendlichen essen gemeinsam und gehen ganz normal zur Schule. Sie werden bei den Hausaufgaben unterstützt und führen täglich Gespräche mit ihren Betreuern. Fachärzte kommen zur Visite vorbei. Außerdem planen die Bewohner gemeinsame Aktivitäten und sollen sich auch in den örtlichen Vereinen integrieren."

WOCHENBLATT: Was wünschen Sie sich von den Bürgern aus Agathenburg?
Hohnhorst:
"Wir treiben voran, dass die erkrankten Kinder und Jugendlichen sich in die Gemeinschaft integrieren. Das kann natürlich nur gelingen, wenn das Umfeld mitmacht. Wir wünschen uns, dass die Hausbewohner mit Achtung behandelt und im Ort gut aufgenommen werden."

WOCHENBLATT: Wie wird das Projekt finanziert?
Hohnhorst:
"Ein Investor war von unserer Idee sofort begeistert. Er hat das Haus in Agathenburg gekauft und wird es nach unseren Anforderungen umbauen, sobald der Bauantrag genehmigt ist. 'Bethel im Norden' mietet das Haus von ihm. Mit dem Stader Jugendamt haben wir eine Leistungsvereinbarung geschlossen. Grundsätzlich können auch Kinder und Jugendliche in die Wohngruppe einziehen, die von anderen Jugendämtern betreut werden."

WOCHENBLATT: Wann ist der Einzug der Gruppe geplant?
Hohnhorst: "Wenn alles gut läuft am 1. April. Wir sind froh, dass wir in Agathenburg eine passende Immobilie gefunden haben. Die Kinder und Jugendlichen finden dort einen Ruhepol."

• "Bethel im Norden" betreibt im Landkreis Stade seit 2008 das Steinmetz-Haus in Himmelpforten, die Tagesstätte Stade, die Ambulanten Dienste Stade (seit 2009), die Kinder-, Jugend- und Familienhilfe und das Schloss Holenwisch in Wischhafen (seit 2012) sowie das Zentrum für Inklusion und Teilhabe in Stade (seit 2016).

www.bethel-im-norden.de

"Wir wollen Menschen mit psychischen Erkrankungen die Cahnce geben, wieder am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen", sagt "Bethel im Norden"-Regionalleiter Andreas Hohnhorst
In dieses Haus in Agathenburg sollen im Frühjahr acht Kinder und Jugendliche mit psychischen Erkrankungen einziehen | Foto: "Bethel im Norden"
Redakteur:

Lena Stehr

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