Im Großen Sitzungssaal laufen alle Fäden zusammen
So arbeitet der Corona-Krisenstab im Stader Kreishaus

Nicole Streitz ist eine der beiden Leiterinnnen des Krisenstabes   | Foto: Chr. Schmidt/LK Stade
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jd. Stade. Im großen Sitzungssaal des Stader Kreishauses geht es jetzt geschäftiger als sonst zu. Wo sonst die Politiker ihre Beschlüsse fassen, treffen jetzt andere wichtige Entscheidungen: In dem Saal tagt der Corona-Krisenstab des Landkreises. Dort laufen alle Fäden zusammen. Doch wie arbeitet dieses Gremium, das die offizielle Bezeichnung Infektionsschutzstab trägt? Das WOCHENBLATT ließ sich von einer der beiden Leiterinnen des Stabes, der für den Katastrophenschutz zuständigen Dezernentin Nicole Streitz, die Arbeitsweise des Krisenteams erläutern.

"Die Mitglieder des Stabes sind hier täglich von 8 bis 17 Uhr vor Ort", berichtet Streitz. Gearbeitet werde - wie derzeit in vielen Behörden und Unternehmen - in zwei Schichten, um das Infektionsrisiko zu mindern. Insgesamt umfasst der Stab derzeit rund 90 Personen, wobei allein 40 Mitarbeiter Telefondienst verrichten. Sie beantworten am Bürgertelefon Fragen rund um Corona und dessen Auswirkungen.
Im Sitzungssaal sind jetzt drei lange Tischreihen aufgebaut. "Wir haben extra den größten Raum ausgewählt, damit ausreichend Abstand zwischen den einzelnen Mitarbeitern besteht", erläutert Streitz. Überall stehen Monitore und wer den Saal betritt, geht zunächst durch einen Parcours von Stellwänden, auf die allerlei Informationen gepinnt sind.

Wie bei jedem Krisenstab gebe es sechs Stabsbereiche, erläutert Streitz, die sich die Leitungsfunktion mit der Kreisbaurätin Madeleine Pönitz im wöchentlichen Wechsel teilt. Der Stabsbereich 1, abgekürzt S1, fungiere sozusagen als Personalamt. "Hier wird geschaut, wie viele Mitarbeiter aktuell benötigt werden und woher zusätzliche Kräfte hinzugezogen werden, falls wir aufgrund der Lage personell aufstocken müssen", erläutert Streitz.

Mit der jeweils aktuellen Lage befasst sich der zweite Stabsbereich. Im S2 laufen die Informationen aus dem Landkreis und von außen zusammen. Zahlen, Daten, Fakten - so ließe sich die Aufgabe des S2 betiteln, meint Streitz. "Hier kommen die Berichte über die Fallzahlen rein, werden die Grafiken aufbereitet und tagesaktuelle Übersichten zusammengestellt." Auch mit den Ministerien und anderen offiziellen Stellen wie der Polizeidirektion stehe der Bereich S2 in Kontakt, um immer auf dem neuesten Stand zu sein.

Anhand der aktuellen Lagemeldungen und der von S2 gelieferten Infos hat der Stabsbereich S3 eine Beurteilung der Situation abzugeben und Entscheidungen zu treffen, sofern bestimmte Maßnahmen erforderlich sein sollten. "Hier liegt das Heft des Handelns derzeit beim Gesundheitsamt", erläutert Streitz. Sollte allerdings der Katastrophenfall festgestellt werden, dann käme diesem Bereich eine zentrale Rolle zu. Es würde dann im Ermessen des S3 liegen, welche Sofortmaßnahmen eingeleitet werden, um eine Gefährdung der Bevölkerung zu vermeiden.

"Hier kümmert man sich um den Nachschub", formuliert Streitz die Aufgaben des S4 vereinfacht. Dieser Stabsbereich organisiert die Beschaffung von Material. Dazu zählen auch Rettungsgerät, medizinische Hilfsmittel und Ausrüstungsgegenstände. Aktuell in der Corona-Krise geht es darum, ausreichende Bestände für die Rettungskräfte sicherzustellen. Derzeit ist der S4 dabei, die Beschaffung von Schutz-ausrüstung und Desinfektionsmitteln zu koordinieren.

Für die Öffentlichkeitsarbeit ist der fünfte Stabsbereich zuständig. Hier sei zuallererst der Landkreis-Pressesprecher Christian Schmidt zu nennen, so Streitz. Dieser halte Kontakt zu den Medien, gebe Pressemitteilungen heraus und veröffentliche die aktuellen Corona-Daten auf der Homepage des Landkreises. Auch das Team des Bürgertelefons ist dem S5 zugeordnet.

Vieles würde im Krisenstab ohne Telefon und Internet nicht laufen. Hier ist der S6 gefordert: Dieser Stabsbereich hat dafür zu sorgen, dass die Kommunikationswege jederzeit gesichert sind. Auch der gesamte EDV-Bereich und die IT-Ausstattung liegen in der Zuständigkeit des S6. "Falls bei einer Katastrophe alle Leitungen zusammenbrechen, würde eine Fernmeldezentrale eingerichtet werden, die die Verbindung mit den zuständigen Stellen zur Not über Funk aufrechterhält", erläutert Streitz. "Aber von einer Katastrophe kann bei der jetzigen Corona-Situation nicht die Rede sein."

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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