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WOCHENBLATT-Serie "Die Fragen-Staffel", Teil 14
Tafel wünscht sich mehr Unterstützung durch die Kommunen

Tafel-Leiter Timm von Borstel übt Kritik an den Kommunen | Foto: SPD Stade
  • Tafel-Leiter Timm von Borstel übt Kritik an den Kommunen
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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In der WOCHENBLATT-Serie "Die Fragen-Staffel" werden Akteure aus dem gesellschaftlichen Leben Stades befragt. Unter dem Motto "Ich hätte mal drei Fragen" stellt das WOCHENBLATT engagierte Ehren- und Hauptamtliche aus Vereinen, Initiativen oder Einrichtungen vor.

Es werden immer drei Fragen gestellt. Derjenige, der gerade geantwortet hat, reicht den Staffelstab an die von ihm nominierte Person weiter und formuliert dafür drei Fragen. Es gilt folgende Spielregel: Der oder die Befragte darf nicht aus der eigenen Organisation kommen.

Die drei Fragen stellt der Vorsitzende der Stader Hospiz-Gruppe, Dieter Kanzelmeyer, an den Leiter der Hilfsorganisation Stader Tafel, Timm von Borstel.

Dieter Kanzelmeyer:Was sind die Grundsätze, nach denen die Tafel arbeitet?

Timm von Borstel: Ziel der Stader Tafel ist es, überschüssige Lebensmittel vor der Vernichtung zu bewahren, diese aufzufangen und für Menschen mit geringem Einkommen als Zugabe zu den nicht ausreichenden Mitteln der sozialen Sicherung zu verwenden. Nach einer WWF-Studie landen in Deutschland etwa ein Drittel aller Lebensmittel jährlich im Abfall, und dies, obwohl sie noch gut sind. Die Stader Tafel hat in täglichem Betrieb drei mit ehrenamtlichen Helfern besetzte Fahrzeuge in Stader Stadt- und Umlandbereich am Laufen, die bei etwa 65 uns angeschlossenen Läden und Geschäften die überzähligen Lebensmittel einsammeln. Sie werden sortiert und dann an die Ausgabestellen direkt vor Ort, nach Himmelpforten, Hahle und Drochtersen gebracht, wo sie wiederum Ehrenamtliche an die angemeldeten Kunden verteilen.

Lesen Sie hier alle Artikel aus der Serie "Fragen-Staffel"

Dieter Kanzelmeyer:Wie viele Ehrenamtliche arbeiten im Landkreis Stade für die Tafel und wie viele Kunden und Kundinnen haben Sie?

Timm von Borstel: Die Stader Tafel hat im Moment etwa 70 ehrenamtliche Helfer in den genannten Ausgabegruppen und knapp 30 ehrenamtlich aktive Fahrer und Beifahrer auf unseren Fahrzeugen. Hinzu kommt noch eine kleinere Gruppe von Leuten am Lager „Am Schwingedeich“. Ehrenamtliche sind sozusagen das „Salz in der Suppe“ der Tafeln. Ohne sie, ihr zeitliches und soziales Engagement liefe nichts von dem, was dort täglich geleistet wird. Der Hof und die Sortierung sind die ganze Woche besetzt und in den Ausgaben sorgen die Gruppen für einen reibungslosen Ablauf. Insgesamt versorgt die Stader Tafel mit all ihren Ausgabestellen rechnerisch etwa 3.500 Personen im Monat - Tendenz aufgrund von Teuerung, Inflation und den Flüchtlingen aus der Ukraine stark steigend.

Hospizbegleiter wünschen sich ein Hospiz für Stade

Dieter Kanzelmeyer:Wenn Sie drei Wünsche frei hätten, was würden Sie sich für die Arbeit der Tafel wünschen?

Timm von Borstel: Oh, da werden drei Wünsche gar nicht ausreichen, fürchte ich. Es braucht schnell sehr viel mehr finanzielle Unterstützung aus den Kommunen. Im Moment werden von dort hoheitliche Aufgaben wie die ausreichende Versorgung von Flüchtlingen und die Unterstützung von Empfängern von sozialen Hilfen an uns delegiert. Das ist ein Zustand, der so nicht weiter tragbar ist. Bevor eine einzige Nudel oder eine Flasche Öl bei unseren bedürftigen Kunden landet, bedarf es bei allem ehrenamtlichen Einsatz eines jährlichen sechsstelligen Betrags, um die Logistik überhaupt am Leben zu erhalten. Fahrzeuge wollen gewartet werden, Versicherungen und Kühlanlagen sind zu bezahlen, Gebäude zu unterhalten. Hier bedarf es einer deutlich höheren Förderung durch die politischen Gemeinden. Aber auch Geschäfte, Verbände und der einzelne Bürger mag sich gerne einbringen - wir brauchen finanzielle Paten für Fahrzeuge, für Versicherungen oder Anlagen. Wir können das Schaffen, aber nicht alleine!

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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