Park-Chaos in Bassenfleth - Bürgermeister Timo Gerke resigniert
"Vom Landkreis Stade kam nur heiße Luft"
sla. Bassenfleth. Das schöne Sommerwetter hat auch seine Schattenseiten - jedenfalls am Strand in Bassenfleth. Durch die vielen Strandbesucher kommt es dort immer wieder zu Falschparkern, die im Halteverbot, auf Fußwegen und Hofeinfahrten parken. Die Durchfahrt der Straße Am Deich wird behindert und es bleibt keine Rettungsgasse frei. "Wir kamen nicht von unserem Grundstück. Sogar auf unserem Hof wollte man parken", schildert Anwohner Günter Eylmann. Bei seinem Anruf beim zuständigen Ordnungsamt der Samtgemeinde Lühe verwies man ihn an die Polizei oder an Hollern-Twielenfleths ehrenamtlichen Bürgermeister Timo Gerke. Der ist jetzt am Ende und kapituliert. Er habe alles versucht. Mehrmals habe er sich an die Samtgemeinde und den Landkreis gewandt, und sogar durch Absperrungen seine Befugnisse überschritten, um das totale Chaos zu verhindern. Trotzdem ist nichts passiert. Mittlerweile haben die Anwohner auch Angst vor Bränden, da abends immer wieder Lagerfeuer gemacht werden. Die Lärmbelästigung bis spät in die Nacht durch Feiernde am Strand sei auch nicht auszuhalten, beschwert sich Eylmann bei Gerke.
"Ich bin nicht der richtige Ansprechpartner. Verantwortlich für alle diese Dinge ist die Samtgemeinde Lühe", betont Gerke. Er habe sich schon so oft an die Samtgemeinde sowie an den Landkreis gewandt - bislang ohne Erfolg. "Selbst vom Landkreis kam nur heiße Luft, anstatt für Maßnahmen wie Kontrollen, Strafzettel oder Abschleppen zu sorgen", sagt Gerke resigniert. In einer aktuellen Mail an Samtgemeinde-Bürgermeister Michael Gosch und das zuständige Ordnungsamt schrieb Gerke: "...vielleicht haben Sie mehr Erfolg und es wird endlich kontrolliert, abgeschleppt und Präsenz gezeigt. Es sei die Aufgabe der Verwaltung und nicht eines ehrenamtlichen Bürgermeisters der Gemeinde", so Gerke.
Das Parkproblem sei laut Gerke durch Corona entstanden, da die Leute seitdem verstärkt in der Nähe Freizeit und Urlaub verbringen. Am Strand ist genug Platz für alle Besucher. Doch die meisten kommen mit dem Auto und der Parkplatz ist dem Ansturm nicht gewachsen. Obwohl etwa 800 Meter vor dem Parkplatz weitere Parkflächen auf einer Wiese eingerichtet wurden. Doch den meisten sei das anscheinend zu weit bis zum Strand - und stattdessen parken sie lieber an der Straße im Halteverbot, schildert der Bürgermeister die Situation vor Ort. Sein unermüdlicher Einsatz bei dieser Problematik und das enorme ehrenamtliche Arbeitspensum seien auch die Gründe, warum der 55-jährige Familienvater und hauptberufliche Schornsteinfeger bei der Wahl am 12. September nicht mehr als ehrenamtlicher Bürgermeister kandidieren will, sondern sich als hauptberuflicher Samtgemeinde-Bürgermeister zur Wahl stellt.
Redakteur:Susanne Laudien aus Buxtehude |
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