Eindringlicher Appell an Ungeimpfte
Werben für das Impfen: WOCHENBLATT unterstützt Kampagne von Landrat Kai Seefried

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jd. Stade. Die vierte Corona-Welle trifft jetzt auch mit voller Wucht auf den Landkreis Stade. Die Zahl der Infizierten ist in den vergangenen Tagen deutlich gestiegen, der Inzidenzwert ist so hoch wie noch nie in diesem Jahr. Auch in den Elbe Kliniken liegen immer mehr COVID-19-Patienten. Das Pflegepersonal arbeitet bereits am Limit und darüber hinaus - und muss ständig aufs Neue erleben, wie schwer an Corona erkrankte Menschen mit dem Tod ringen, am Ende aber doch den Kampf gegen das Virus verlieren (lesen Sie dazu diesen Artikel). Dass die Lage in den Krankenhäusern so dramatisch ist, liegt an der noch immer zu niedrigen Impfquote. Es sind fast ausschließlich Ungeimpfte, die stationär behandelt werden müssen. Hier will Landrat Kai Seefried gegensteuern: Er startet gemeinsam mit der regionalen Presse eine Info-Kampagne, um für das Impfen zu werben.

So belasten Ungeimpfte die Intensivstationen der Elbe Kliniken

Mit der Kampagne möchte der Landrat vor allem diejenigen erreichen, die sich überhaupt noch nicht zu einer Impfung durchringen konnten. Das WOCHENBLATT begleitet diese Aktion: Täglich (bis auf sonntags) geben Menschen aus der Region persönliche Statements zum Thema Corona und Impfen ab. Sie berichten über ihre Erfahrung mit der Erkrankung oder erzählen, wie die Pandemie ihr Leben verändert hat. Diese Botschaften mit der Bitte, sich impfen zu lassen, erscheinen mittwochs und samstags in der Print-Ausgabe und an den übrigen Wochentagen online unter www.kreiszeitung-wochenblatt.de. Das WOCHENBLATT beginnt am Samstag, 27.November,  mit Aleksandra Pallaschke und Inga Lietzmann von der Kreisjugendpflege.

Öffentliche Impfaktionen im Kreis Stade und Neu Wulmstorf: Hier wird in den kommenden Wochen geimpft

"Es liegt ein schwerer Winter vor uns", erklärt Seefried angesichts der sich zuspitzenden Corona-Situation. Damit die Lage in den Krankenhäusern sich nicht weiter verschlechtert, müsse man die Erstimpfungen voranbringen und die Zweifler und Zögerer dazu bewegen, sich endlich impfen zu lassen. Der einzige Weg aus der Pandemie sei impfen, impfen, impfen. Nur so bleibe gewährleistet, dass Geschäfte weiter geöffnet sind und das gesellschaftliche Leben nicht zusammenbreche. Seine eindringliche Botschaft an die Ungeimpften bezeichnet Seefried als "Appell in letzter Minute".

Unterstützung bei seiner Aktion erhält der Landrat von der kassenärztlichen Vereinigung (KV) und den Elbe Kliniken. KV-Bezirkssprecher Stephan Brune findet klare Worte, was die Impf-Zauderer angeht: "Ungeimpfte gefährden das Leben anderer." Was damit gemeint ist, macht Elbe-Kliniken-Geschäftsführer Siegfried Ristau deutlich: Die Ungeimpften, die jetzt in der Klinik liegen und zum Teil intensivmedizinisch behandelt werden müssen, würden anderen schwerstkranken Patienten den Platz wegnehmen. "Wir müssen Operationen von Tumor-Patienten oder ähnlich schwer Erkrankten verschieben, weil wegen der ungeimpften COVID-19-Patienten unsere Kapazitäten erschöpft sind."

Sie wollen Impf-Zögerer dazu bewegen, sich impfen zu lassen (v.li.): Dr. Stephan Brune, Dr. Sebastian Philipp und Landrat Kai Seefried | Foto: jd
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Wenn eine OP-Nachversorgung auf der Intensivstation aufgrund der Corona-Kranken nicht gewährleistet sei, müssen andere Patienten womöglich wochenlang auf eine lebensrettende Operation warten, so Ristau. Er bezeichnet das Verhalten der Impfverweigerer als "unverantwortlich": "Diese haben die Möglichkeit, sich durch die Impfung vor einer schweren Erkrankung zu schützen. Diese Chance haben andere schwer erkrankte Menschen wie etwa Krebs-Patienten bei ihrer Krankheit nicht." Die Elbe Kliniken würden zwar keine Notfälle abweisen, aber bei der Intensivmedizin sei man derzeit am Rande der Belastungsgrenze.

Auch der ärztliche Direktor der Elbe Kliniken, Dr. Sebastian Philipp, sieht das so: "Uns fehlen wichtige Ressourcen auch im personellen Bereich - und das nur, weil Menschen sich weigern, sich impfen zu lassen." Die von Skeptikern geäußerten Befürchtungen hinsichtlich möglicher Impfkomplikationen lässt er nicht gelten. Er habe selbst bisher rund 1.500 Menschen geimpft und dabei habe es keinerlei nennenswerte Komplikationen gegeben. Höchstens bei einem Promille der Bevölkerung wäre eine Impfung vielleicht nicht ratsam. Daher zeige er keinerlei Verständnis dafür, dass bisher rund 30 Prozent der Bundesbürger eine Impfung verweigert haben.

Großer Andrang bei Corona-Sonderimpfaktion in Stade
Sie wollen Impf-Zögerer dazu bewegen, sich impfen zu lassen (v.li.): Dr. Stephan Brune, Dr. Sebastian Philipp und Landrat Kai Seefried | Foto: jd
Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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