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Millionenschaden im Buchholzer Freibad

Wo kommt diese Wut her?
Erst Surfpark, dann Dirtbike-Park: Jetzt wird in Stade um das nächste Outdoor-Projekt gestritten

Gerade in den sozialen Medien wird mehr gedroht und verunglimpft als argumentiert | Foto: Fotolia/El Gaucho
  • Gerade in den sozialen Medien wird mehr gedroht und verunglimpft als argumentiert
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Auf ein Wort (Meinungsartikel)

"Man könnte meinen, Stade hat derzeit kein anderes Thema als den Surfpark": Diese Feststellung machte kürzlich Stades Bürgermeister Sönke Hartlef (CDU) - es klang fast wie ein Stoßseufzer, als er das sagte. Immer wieder werde er auch von außerhalb auf die Diskussion um den Surfpark angesprochen, so Hartlef. Auch wenn er es nicht offen ausspricht: Seinen Worten ist zu entnehmen, dass er froh ist, wenn die Sache spätestens im Sommer aus politischer Sicht abgehakt ist und dann wohl aus den Schlagzeilen verschwindet.

Tatsächlich war der Surfpark in den vergangenen Wochen in den sozialen Medien und in den Kommentaren zur lokalen Berichterstattung so präsent wie kaum ein anderes Stader Thema - gerade wenn man es im Verhältnis zu seiner Bedeutung sieht: Es geht um gerade mal sechs Hektar Gesamtfläche und eine Investition von rund 20 Millionen Euro. Das sind "Peanuts" im Vergleich zu den 800 Millionen Euro, die für das geplante LNG-Terminal veranschlagt werden. Nun steht auch dieses Flüssiggas-Terminal seitens der Umweltverbände und der Grünen in der Kritik. Doch der Zorn der "Wutbürger" hat sich dort nicht ansatzweise so heftig entladen wie bei dem in seinen Dimensionen ungleich kleineren Surfpark.

Die große Streitfrage: Ein Surfpark für Stade - ja oder nein?

Aber wo kommt diese Wut eigentlich her? Es scheint so, dass der Surfpark als "Schwarzer Peter" für den allgemeinen Frust in Sachen Umwelt- und Naturschutz herhalten muss. Frust über die geringen Fortschritte beim Erreichen der Klimaschutzziele, Frust über das Insektensterben oder Frust darüber, dass die Industrie immer noch zu wenig tut, um umweltfreundlicher zu produzieren. Dann wird noch die soziale Keule gezückt: Auch den Vorwurf, dass sie nur Arbeitsplätze im Niedriglohnsektor schaffen, mussten sich die Surfpark-Projektierer anhören. Da fragt man sich: Wo fand denn die Demo gegen Billiglöhne statt, als Amazon sein Verteilzentrum in Stade hochgezogen hat?

Inzwischen richtet sich die Bürger-Wut gegen ein weiteres Outdoor-Projekt in Stade: der sogenannte Dirtbike-Park. Dieses Vorhaben, das eine Gruppe Jugendlicher angeschoben hat, ist deutlich kleiner als der geplante Surfpark, hat aber offenbar das Potenzial, in der öffentlichen Debatte genauso hochzukochen. Anders als beim Surfpark gibt es bei dem geplanten Freiluft-Fahrradparcours sogar Anwohner, die betroffen sein könnten und sich womöglich gestört fühlen - vielleicht durch ein wenig Krach oder allein durch die Tatsache, dass sich dort junge Menschen treffen.

Geplanter Dirt-Park in Stade: Viel Lob, aber auch Kritik

Krach - oder besser Krawall gemacht haben zunächst einige dieser Anwohner. Sie wurden auf einem angesetzten Ortstermin offenbar ausfallend und beleidigend, um dann wutentbrannt davonzueilen. Der Vorfall dürfte ein Lehrstück für die dort anwesenden Jugendlichen gewesen sein - als negatives Beispiel: Statt im Sinne einer demokratischen Debattenkultur um die besten Argumente zu ringen, wird einfach nur gepöbelt.

Den neuen Wutbürgern sei nur anzuraten - egal, ob es um Surfpark, Bikepark oder sonst ein Thema geht: Macht euch mehr Gedanken über die Wirkung eurer Wut. Das gilt gerade für Kommentare bei Facebook und Co. Nutzt doch lieber die Energie, die ihr in eure Wut steckt, für Überzeugungsarbeit.

Jörg Dammann

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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