++ A K T U E L L ++

Osterfeuer im Landkreis Stade

Stade fehlt Personal
Probleme einer Verwaltung: Fehlen Mitarbeiter, werden es irgendwann die Bürger spüren

Die Verwaltungsspitze um Bürgermeister Sönke Hartlef (Mitte, mit Schild) und die Fachbereichsleiter informierten über Themen für 2022 | Foto: jd
  • Die Verwaltungsspitze um Bürgermeister Sönke Hartlef (Mitte, mit Schild) und die Fachbereichsleiter informierten über Themen für 2022
  • Foto: jd
  • hochgeladen von Jörg Dammann
Service
Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

JOBS und KARRIERE

Seid ihr Schülerinnen oder Schüler und steckt noch mitten in der Phase der beruflichen Orientierung? Oder seid ihr bereits mittendrin in eurer Ausbildung? Egal, in welcher Phase ihr euch befindet, eines ist sicher: In Deutschland gibt es über 300 anerkannte Ausbildungsberufe, die nur darauf warten, von euch entdeckt zu werden! Egal, welchen Schulabschluss ihr habt, es gibt garantiert einen passenden Beruf für euch. Eine Ausbildung bietet nicht nur die Möglichkeit, frühzeitig Geld zu verdienen,...

jd. Stade. Was sind die wichtigsten Themen, die die Stader Verwaltung in diesem Jahr "auf dem Zettel" hat? Antworten auf diese Frage haben die Fachbereichsleiter kürzlich im Rahmen eines Pressegesprächs gegeben. Im Stader Rathaus gibt es folgende fünf Fachbereiche: Zentrale Dienste und Ordnung, Finanzen und Wirtschaftsförderung, Stadtentwicklung und Infrastruktur, Stadtplanung und Hochbau sowie Bildung und Soziales. Dabei zeigte sich, dass gerade im Fachbereich I (Zentrale Dienste und Ordnung) besonders große Herausforderungen anstehen. Dort ist das Personalwesen angesiedelt. Und gerade in diesem Punkt ergeht es Stade nicht besser als anderen öffentlichen Verwaltungen oder Unternehmen in der freien Wirtschaft: Der Fachkräftemangel trifft auch das Rathaus.

Das Problem ziehe sich quer durch alle Abteilungen, hieß es aus der Runde, zu der neben den Fachbereichsleitern auch der Verwaltungsvorstand mit Bürgermeister Sönke Hartlef (CDU), dem Ersten Stadtrat Dirk Kraska und dem Stadtbaurat Lars Kolk gehörte. "Das Personal ist unsere wichtigste Ressource", erklärte Hartlef, der die Erläuterungen zum Fachbereich I in Vertretung für den abwesenden Fachbereichsleiter Tjorven Plate übernahm. Mitarbeiter zu binden und neue Mitarbeiter zu gewinnen, sei aktuell eine der wichtigsten Aufgaben.

Fachkräftemangel in der Bauverwaltung: "Gute Leute zu bekommen wird immer schwieriger"

Derzeit hat die Stadt Stade 736 Beschäftigte. Für dieses Jahr war zunächst geplant, 50 neue Stellen zu schaffen - davon allein 39 im Kita-Bereich. „Ich befinde mich gerade in Gesprächen mit der Politik, ob wir in diesem Jahr sogar auf 57 Stellen aufstocken“, berichtet Hartlef. Nötig sind die Neueinstellungen nicht zuletzt, weil jetzt nach und nach die Beschäftigten aus den geburtenstarken Jahrgängen auf die Rente zusteuern.

Auf mögliche Folgen des personellen Aderlasses wies Stadtbaurat Kolk hin: Werde in personeller Hinsicht nicht gegengesteuert, müssten sich die Bürger irgendwann darauf einstellen, dass die Verwaltung ihre Dienstleistungen nicht mehr in dem jetzigen Umfang anbieten könne. Solche Leistungseinschränkungen bei der öffentlichen Hand könnten sehr schnell zu Unmut in der Bevölkerung führen. Um neue Mitarbeiter zu gewinnen, will Stade gemeinsam mit dem Landkreis, der Stadt Buxtehude und anderen Kommunen im Kreisgebiet eine Ausbildungsoffensive starten.

Die Rekrutierung von Nachwuchskräften hilft allerdings nicht bei einem akuten Problem: Auch Stade kommen regelmäßig gut ausgebildete Fachkräfte abhanden, weil sie von anderen Behörden abgeworben werden. So gehen fünf Mitarbeiter im Baubereich oder sind in den vergangenen Monaten gegangen, weil sie aus ihrer Sicht attraktivere Angebote etwa bei Landesbehörden angenommen haben. Dieser "Job-Kannibalismus" unter den Verwaltungen sei ein Grundübel, meint Hartlef.

Mit Neubauten genug Plätze in Krippe und Kita für Buxtehuder Kinder

Mit der Aussicht auf höhere Gehälter könne man Mitarbeiter nur bedingt halten, so der Bürgermeister. "Die Tarifstrukturen im öffentlichen Dienst lassen hier kaum Spielraum zu." Es sei rechtlich gar nicht möglich, dieses Tarifgefüge einfach aufzuweichen, um einzelne Mitarbeiter nicht zu verlieren. Was aber möglich sei, schöpfe man aus: Jobticket, Homeoffice, flexible Arbeitszeiten oder auch ein hervorragend funktionierendes Gesundheitsmanagement.

Weitere Aufgabe des Fachbereichs I ist die Digitalisierung - vor allem mit Blick auf das Onlinezugangsgesetz, das vorschreibt, dass ab dem kommenden Jahr die Dienstleistungen der Verwaltung auch digital angeboten werden müssen. „Das bedeutet, dass wir uns noch stärker auf den Erwerb digitaler Kompetenzen fokussieren müssen“, so Hartlef.

• Die Aufgaben der anderen Fachbereiche, die Themen wie Klimaschutz oder Stadtentwicklung und den Bildungsbereich umfassen, stellt das WOCHENBLATT in loser Reihenfolge vor.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

Webseite von Jörg Dammann
Jörg Dammann auf Facebook
Jörg Dammann auf Instagram
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

11 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Service

Wichtige WOCHENBLATT-Mail-Adressen

Hier finden Sie die wichtigen Email-Adressen und Web-Adressen unseres Verlages. Wichtig: Wenn Sie an die Redaktion schreiben oder Hinweise zur Zustellung haben, benötigen wir unbedingt Ihre Adresse / Anschrift! Bei Hinweisen oder Beschwerden zur Zustellung unserer Ausgaben klicken Sie bitte https://services.kreiszeitung-wochenblatt.de/zustellung.htmlFür Hinweise oder Leserbriefe an unsere Redaktion finden Sie den direkten Zugang unter...

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.