Dr. Barbara Zurek von der "AG Stadtnatur Stade" nimmt Stellung zur Umfrag des ADFC
"Stade ist beim Test durchgefallen"
jd. Stade. Stade ist beim ADFC-Fahrradklima-Test in vielen wichtigen Punkten durchgefallen. Dieser Ansicht ist Dr. Barbara Zurek, "Fahrrad-Aktivistin" und Kommunalpolitikerin der Grünen. Die Detailanalyse werte als größtes Manko die Radwege selber, was sowohl den Oberflächenbelag ("holprig und uneben") und die Breite der Radwege wie auch die Reinigung der Radwege betreffe. Dazu kämen die als sehr schlecht angesehene Führung des Radverkehrs an Baustellen, die Ampelschaltungen für Radfahrer und das Fahren im Mischverkehr mit Kfz. "Alle diese Punkte haben höchstens eine Schulnote von 4,6 erreicht", so Zurek. "Das wundert uns nicht. Es entspricht unseren eigenen Beobachtungen. Der Stellenwert des Verkehrs allgemein in unserer Stadt, und hier insbesondere der Radverkehr, ist bei der Verwaltung und auch in Teilen der Politik unter ,ferner liefen' anzusiedeln."
Zurek verweist darauf, dass es bereits seit 1999 ein sehr detailliertes Radkonzept für Stade gibt. Die dort aufgelisteten Maßnahmen seien aber fast alle noch nicht umgesetzt. "Die Bürgermeisterin redet davon, dass wir erst ein Konzept bräuchten", so Zurek. "Dabei haben wir es längst." Erst ganz langsam beginne in der Politik ein Umdenken. "Anfang April nahmen einige Ratsmitglieder die Einladung der Arbeitsgemeinschaft 'Stadtnatur Stade' an, eine Radtour in den Stader Süden zu unternehmen", berichtet Zurek. Dabei habe sich gezeigt, dass die Erhöhung der Fahrradfreundlichkeit an einigen Stellen wie der Harsefelder Straße nur mit größeren verkehrlichen Umbaumaßnahmen möglich sein wird. Es gebe aber auch viele kleine, schnell und kostengünstig umsetzbare Maßnahmen. Häufig handele es sich um Freigaben von Straßen für den Radverkehr, Lückenschlüsse oder nur andere Beschilderungen.
Zurek fordert, das bestehende Fahrradkonzept zu überarbeiten und zu aktualisieren. Dass die Bürger auf dieses Konzept warten, habe sich in der ersten Umfrage zur Mobilität im Rahmen des Bürgerdialogs gezeigt. Dieses Radkonzept müsse in ein allgemeines Verkehrskonzept eingebettet werden, das sich an den zukünftigen Mobilitätsformen und -notwendigkeiten orientiere, so Zureck: Ein "Weiter so" erhöhe nur den Frust bei den Radfahrern.
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