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Landesbehörde für Straßenbau informierte über den Sachstand
Stader Abschnitt der A26: Baubeginn nicht vor 2024

Die Karte zeigt den geplanten Verlauf der A26 im Bereich Stade. Die Autobahn-Trasse soll westlich der Ostumgehung (L111) verlaufen   | Foto: Grafik: MSR/googlemaps
  • Die Karte zeigt den geplanten Verlauf der A26 im Bereich Stade. Die Autobahn-Trasse soll westlich der Ostumgehung (L111) verlaufen
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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jd. Stade. Auf der Autobahn von Stade bis nach Hamburg fahren: Das ist derzeit noch Zukunftsmusik. Die Planungen für den Weiterbau der A26 bis zum Kehdinger Kreuz laufen aber bereits auf Hochtouren. Auf einer öffentlichen Infoveranstaltung der für den Autobahnbau zuständigen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr im Stadeum wurde kürzlich der aktuelle Sachstand öffentlich vorgestellt. Die rund 130 Teilnehmer erhielten aus erster Hand die Auskunft, dass mit einem Baubeginn nicht vor 2024 zu rechnen ist und die Fertigstellung für 2030 angepeilt wird. Unterdessen wird erneut Kritik an der geplanten Trassenführung laut (siehe Text unten).

Aus planerischer Sicht stellt dieser 5,7 Kilometer lange Bauabschnitt 5b der künftigen Autobahn eine gewisse Herausforderung dar. So soll im Zuge dieser Teilstrecke, die sich von Stade-Hörne bis zur bereits bestehenden Anschlussstelle Stade-Ost erstreckt, die Schwinge mit einem sogenannten Trog gekreuzt werden, bei dem der Fluss wie auf einer Brücke über die Autobahn geführt wird. Außerdem soll die künftige Trasse des Stader Industriegleises über eine Strecke von drei Kilometern parallel zur A26 verlaufen - auf einem gemeinsamen Damm.

Beide Maßnahmen seien räumlich so eng miteinander verwoben, dass sie in einem einzigen Planfeststellungsverfahren zusammengefasst werden, heißt es seitens der Landesbehörde. Diese ist für den Autobahnbau zuständig, während die Stadt Stade in Kooperation mit der DB Netz AG für die geplante Verlegung des Industriegleises verantwortlich ist. Man arbeite als Planungsträger aber eng zusammen, um beide Projekte aufeinander abzustimmen, so die Behörde.

42 Mio. Euro für das neue Industriegleis

Die Baukosten werden aber getrennt abgerechnet: Für den Abschnitt 5b veranschlagt die Landesbehörde etwas mehr als 200 Millionen Euro. In dieser Summe sind die Kosten für den Trog (80 Mio. Euro) und die geplante Anschlussstelle an der Freiburger Straße enthalten. Stade wiederum muss für die Verlegung des Industriegleises aufkommen. Insgesamt werden hier 42 Mio. Euro veranschlagt. Bisher hat die Hansestadt eine Summe von 15 Mio. Euro eingeplant. Bis zu welcher Höhe der fehlende Betrag von 27 Mio. Euro durch Zuschüsse abgedeckt wird, bleibt offen. Bürgermeister Sönke Hartlef warnte davor, die Stadt hier finanziell zu überfordern. Die einmalige Chance zur Verlegung müsse aber genutzt werden. Für den Straßenverkehr in der Stadt würde das aber eine erhebliche Entlastung bedeuten: Immerhin fielen dann neun Bahnübergänge weg, von denen die meisten zudem unbeschrankt sind.

An der Trasse wird festgehalten

Nichts wirklich Neues hatten die Vertreter der Landesbehörde hinsichtlich der Trassenführung zu verkünden. Wie berichtet, wird ein Verlauf der neuen Autobahn westlich der Ostumgehung (L111) favorisiert. Zwischen beiden Straßen wird das Industriegleis platziert. Die künftige Anbindung der Altländer Straße, die stadtauswärts weiter als L140 in Richtung Hollern-Twielenfleth geführt wird, erfolgt über einen Kreisel.
Die Altländer Straße erhält eine Brücke über Autobahn und Bahnstrecke. Dafür wird eine Verschwenkung in Höhe des Ortsausgangs vorgenommen. Von der Brücke geht es über eine Rampe zu dem erhöht liegenden Kreisverkehr. Indem der Kreisel dichter an die Autobahntrasse heranrückt als ursprünglich geplant, sollen Obstplantagen erhalten bleiben und zudem Optionen geschaffen werden, um angrenzende Gewerbeflächen zu erweitern. Eine Autobahn-Abfahrt ist an dieser Stelle weiterhin nicht vorgesehen.

Wie ist es um den Lärmschutz bestellt? 
Anwohner bleiben skeptisch

Auf der Infoveranstaltung im Stadeum  kam auch eine zweite Variante bei der Trassenführung für die A26 zur Sprache. Danach soll die neue Autobahn auf der jetzigen Strecke der L111 verlaufen. Die Landesstraße würde zwischen den Anschlussstellen Stade-Nord und -Ost entfallen und die Altländer Straße erhielte eine Auf- und Abfahrt. Diese Variante ist von den Anwohnern aus dem Altländer Viertel in die Diskussion eingebracht worden.

Die Vorteile dieser Alternative: Der Abstand zwischen Wohnbebauung und Autobahn würde sich von 90 auf 180 Meter verdoppeln. Außerdem wäre bereits ein Teil des Untergrunds für die neue Autobahn vorhanden. Es gibt aus Sicht der Landesbehörde aber auch klare Nachteile: Die L111 stünde ab Baubeginn nicht mehr zur Verfügung. Es müsste eine provisorische Ersatzstraße geschaffen werden, um das Verkehrsaufkommen zu bewältigen. Außerdem wäre es dann erforderlich, die Leitungen der direkt angrenzenden Stromtrassen höher zu hängen.

Die betroffenen Anwohner werfen der Landesbehörde vor, dass diese die Variante 2 nie ernsthaft in Erwägung gezogen und sich auch nie um Lösungen bemüht hat. Ihre Hauptsorge gilt dem Lärm. Es kommt zwar Flüster-Asphalt zum Einsatz und auf dem Autobahndamm wird eine bis zu fünf Meter hohe Lärmschutzwand errichtet, doch im "Viertel" bleibt bei vielen Bewohnern die Befürchtung, dass vor allem nachts zu viel Verkehrslärm in ihre Wohnungen dringt. Nach den von der Landesbehörde vorgestellten Berechnungen bleibt man - abgesehen von einigen Häusern an der Altländer Straße - unter den Grenzwerten, sowohl tagsüber als auch nachts.

Doch was passiert, wenn nach Inbetriebnahme der Autobahn festgestellt wird, dass die Lärmschutzmaßnahmen unzureichend sind? Diese Frage kam auf der Veranstaltung aus den Reihen der Anwohner. Ihr Vermutung: Die Landesbehörde will lediglich die gesetzlichen Vorgaben erreichen. Eine darüber hinausgehende Lärmreduzierung werde gar nicht angestrebt.

Kritik bekam auch die Stadt Stade ab: Einer der Anwohner monierte, dass das Interesse der Verwaltung immer nur dem Thema Industriegleis gegolten habe und die Belange der "Viertel"-Bewohner nicht im geringsten unterstützt würden. Ihrer Aufgabe, die Gesundheit ihrer Bürger zu schützen, komme die Stadt nicht nach.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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