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Selbsthilfe auf dem Land
KIBIS in Stade startet Aktionstage zum Thema Selbsthilfegruppen in ländlichen Regionen

Ulrich Brachthäuser und Britta Lambers hoffen, viele Menschen mit ihrer Aktion zu erreichen Foto: jab
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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jab. Stade. Krankheiten wie Krebs oder Depressionen, chronische Erkrankungen oder Trauer - irgendwann ist jeder einmal indirekt oder direkt von Themen betroffen, über die er sich gern in einem vertrauensvollen Rahmen austauschen möchte. Eine Möglichkeit dazu bieten die zahlreichen Selbsthilfegruppen im Landkreis.

Mit den Selbsthilfetagen mit dem Thema "Zusammen bist du weniger allein", die im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche "Wir hilft" stattfinden, möchte die Kontakt- und Beratungsstelle für Selbsthilfe (KIBIS) des Paritätischen für Aufklärung und Entstigmatisierung sorgen. "Eine Selbsthilfegruppe besteht nicht nur aus Menschen, die im Kreis von ihren Sorgen erzählen", sagt Britta Lambers, Mitarbeiterin der KIBIS.

Außerdem möchte die KIBIS Menschen animieren, auch auf dem Land die Initiative zu ergreifen und eigene Selbsthilfegruppen zu gründen. Oftmals ist es Menschen, die außerhalb von größeren Städten wohnen, nicht möglich, sich Gruppen anzuschließen. Grund dafür sei zum einen die fehlende Mobilität, so Ulrich Brachthäuser, Leiter der KIBIS. Gerade ältere Personen besitzen häufig kein Auto und auch der Öffentliche Personennahverkehr ist nicht immer ausreichend vorhanden. Zum anderen spiele auch der zeitliche und finanzielle Aufwand eine Rolle, meint Lambers. Brachhäuser: "Es ist daher wichtig, etwas für die Menschen vor Ort zu tun."

Hinter einer Selbsthilfegruppe steckt mehr, als lediglich über seine Probleme zu sprechen. Dazu findet jede Gruppe mit der Zeit auch eigene Abläufe und Schwerpunkte innerhalb ihres Themas. Das können Bereiche wie Kochen sein, aber auch Alltagsthemen, die die Betroffenen beschäftigen. Einige Gruppen, vor allem in größeren Städten, die sehr gut mit Gruppen aufgestellt sind, seien zudem genauer definiert, was beispielsweise das Krankheitsbild angehe. In ländlicheren Gegenden seien sie oft gegenüber artverwandten Themen offener. Neben reinen Betroffenen-Gruppen gibt es auch Treffen nur für Angehörige. Gelegentlich, besonders bei chronischen Erkrankungen, gibt es auch Mischgruppen.

Die soziale Unterstützung sei ungemein wichtig für Betroffene, damit sie sich nicht in sich selbst verkriechen, sagt der Leiter der KIBIS. Durch den Austausch mit anderen ändere sich mit der Zeit auch die Sichtweise der Betroffenen auf ihre Situation. Sie profitieren auch ungemein vom Erfahrenswissen der anderen. "Es tut gut, mit Gleichbetroffenen zu reden", meint Lambers. "Die Teilnehmer kommen rein und fühlen sich direkt verstanden", ergänzt Brachthäuser. Es ginge darum, dass die Personen sich selbst reflektieren und für sich sehen, wie sie nicht nur mit ihrer Situation leben, sondern diese auch verbessern und gut damit umgehen können.

Damit auch ländliche Regionen von den Selbsthilfegruppen profitieren, stärkt die KIBIS die Gründungen vor Ort. Mit ihren Aktionstagen möchte sie möglichst viele Menschen erreichen und sie für Selbsthilfegruppen sensibilisieren. Vor Ort werden Vertreter unterschiedlicher Gruppen sein. Zudem wird es ein vielfältiges Rahmenprogramm geben, dass nicht nur ernst ist, sondern auch unterhält und den Besuchern Mut macht. Start ist am Freitag, 17. Mai, ab 14 Uhr im Kehdinger Bürgerhaus, Sietwender Straße 11 in Drochtersen. Am 24. Mai findet die Veranstaltung in Jork-Borstel und am 25. Mai in Harsefeld statt. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen zum Ablauf und den Veranstaltungsorten gibt es unter www.kibis-stade.de/aktuelles/aktionswoche/.

Hier gibt es Unterstützung
Im Landkreis Stade gibt es mehr als 100 Selbsthilfegruppen, die die unterschiedlichsten Themen beinhalten. Alle Gruppen arbeiten komplett autark. Das heißt, sie kümmern sich allein um die Treffen, die Abläufe und auch Pressearbeit.

Zu Beginn der Gründungsphase gibt es allerdings die Möglichkeit, sich durch ehrenamtliche Mitarbeiter der KIBIS, den "Ingangsetzern", unterstützen zu lassen. Alle Teilnehmer verpflichten sich gegenseitig zur Vertraulichkeit. Jeder, der den Wunsch nach einer Selbsthilfegruppe in seiner Nähe verspürt, kann sich vertrauensvoll an die KIBIS des Paritätischen wenden. Dort erhalten Interessierte unverbindliche Informationen zu bestehenden Gruppen oder auch zu einer möglichen Neugründung.

• KIBIS des Paritätischen, Johannisstraße 3 in Stade, ( 04141-3856, E-Mail: kibis-stade@paritaetischer.de. Hier gibt es Unterstützung

Redakteur:

Jaana Bollmann aus Stade

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