"Kleine Diamanten" funkeln wieder
Luftwürfe, Pyramiden und Türme: Junge Akrobatinnen aus Stader wollen wieder hoch hinaus

Bei ihnen wird nicht gewackelt: Die jungen Akrobatinnen des VfL Stade verlieren auch bei komplizierten Figuren nicht die Balance. Nach der fast siebenmonatigen Corona-Zwangspause sind die "Young Diamonds", so nennt sich das Akrobatik-Team, zwar etwas aus der Übung gekommen | Foto: jd
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  • Bei ihnen wird nicht gewackelt: Die jungen Akrobatinnen des VfL Stade verlieren auch bei komplizierten Figuren nicht die Balance. Nach der fast siebenmonatigen Corona-Zwangspause sind die "Young Diamonds", so nennt sich das Akrobatik-Team, zwar etwas aus der Übung gekommen
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jd. Stade. Die "Young Diamonds" können wieder funkeln: Nach sieben Monaten Corona-Zwangspause hat das Akrobatik-Team des VfL Stade um Trainerin Johanna Zuber wieder die ersten öffentlichen Auftritte absolviert. Auch der Trainingsbetrieb ruhte in dieser Zeit. Vor allem für die Jüngeren in der Gruppe, die aus rund 30 Akrobatinnen und leider nur - so Zuber - zwei männlichen Akrobaten besteht, waren es endlose Wochen und Monate. Nun sind alle wieder mit Feuereifer bei der Sache und üben fleißig Pyramidenfiguren und Wurfelemente.

"Wir müssen jetzt auch tüchtig trainieren", sagt Zuber. Einige der Kinder und Jugendlichen seien nach der langen Zeit richtig ängstlich gewesen, etwas schwierigere Elemente wie einen Salto auszuführen. Andere hätten in dem Zeitraum einen regelrechten Schuss gemacht. "Die sind jetzt einfach einen Kopf größer", staunt die Trainerin. Entsprechend habe sie die Gruppen neu zusammengestellt, sodass sich viele auf neue Partner bei den einzelnen Figuren einstellen mussten.

Beim Übungsabend in der Turnhalle der Grundschule am Burggraben ist von den anfänglichen Schwierigkeiten beim Neustart aber nichts zu spüren. Die jungen Sportlerinnen - die Jungs waren nicht dabei - fügen sich gekonnt zu den jeweiligen Elementen zusammen. Auch bei der großen Pyramide passt alles und niemand wackelt. Die perfekten Posen fürs Foto. Der Reporter ist zufrieden. Nur die Trainerin nicht - natürlich nicht: Da muss noch etwas mehr Körperspannung her, hier bitte ein freundliches Lächeln und dort auf korrekte Linie achten.

Olesja (unten) und Xenja proben den Wurf in den Flieger"  | Foto: jd
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"Ein wenig fordernd muss ich schon sein", sagt Zuber. Schließlich wolle sie ihre Schützlinge dazu motivieren, die Leistung, die sie erbringen können, auch abzurufen. Eine klare Ansage sei da manchmal nötig. Übermäßige Strenge oder Härte seien aber nicht die richtigen Methoden. "Wenn beim Üben mal Tränen fließen, dann liegt das aber an den Mädchen selbst", meint die Trainerin. Gerade die Kleineren würden sehr viel Ehrgeiz entwickeln. "Wenn dann etwas einfach nicht klappen will, trösten wir mit vereinten Kräften." Die meiste Zeit sehe sie aber nur strahlende Gesichter bei ihren kleinen "Diamanten".

Trösten, in den Arm nehmen oder eben auch mal die Stimme zu erheben gehört auch zu den Aufgaben von Olesja. Die 20-Jährige ist eine der Ältesten im Team und für die Jüngeren so etwas wie eine große Schwester. "Diese Gruppe ist für mich eine zweite Familie. Der Zusammenhalt ist riesig", sagt Olesja, die als geschulte Jugendleiterin auch als Betreuerin eingesetzt wird. In diese Aufgabe wächst auch Mia gerade rein. Mit ihren 14 Jahren gehört sie neben Olesja zu den "dienstältesten" Diamonds. Sie fing als Vierjährige beim Kinderturnen an und wechselte ziemlich schnell in die Akrobatik-Sparte.

Johanna Zuber trainiert die Figuren mit ihren kleinen Akrobatinnen zunächst auf dem "Trockenen" | Foto: jd
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"Dass viele solange dabeibleiben, liegt an diesem besonderen Teamgeist", meint Zuber. Auch wenn es um Leistung gehe, stünden die Gemeinschaft und das Miteinander im Vordergrund. "Einzelkämpfer sind hier fehl am Platz, unsere Figuren funktionieren nur, wenn sich alle gegenseitig unterstützen und sich aufeinander verlassen können."

Man merkt Zuber an, wie stolz sie auf ihre Truppe ist. "Einige waren ganz schüchtern, als sie bei mir anfingen. Die haben sich zu starken, selbstbewussten Mädchen entwickelt." Es sei ihr ein wichtiges Anliegen, ihren Schützlingen dieses Selbstbewusstsein mit auf den weiteren Lebensweg zu geben. "Akrobatik ist so viel mehr, als einfach nur Pyramiden zu bilden." Bei Vorführungen Präsenz zu zeigen und einen starken Auftritt hinzulegen, trage zur Persönlichkeitsbildung bei.

Unten muss Kraft aufgebracht, oben die Balance gehalten werden: Die "Young Diamonds" präsentieren eine ihrer Figuren  | Foto: jd
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Sie habe im Team auch welche dabei, die nicht sehr begabt seien, meint Zuber. "Aber das macht nichts. Wer vielleicht nicht ganz so biegsam ist, steht dann unten bei einer Figur und stützt die anderen ab." Die Trainerin würde gern wieder das Team verstärken. Sie erwarte von Neulingen auch nicht, dass diese sich als Top-Talente in Sachen Akrobatik erweisen. "Wir freuen uns über jeden Neuzugang - besonders über Jungen", sagt Zuber.

www.vfl-stade.de/abteilungen/akrobatik 

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Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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