Schädliches Gas: Umweltverbände in Deutschland und Kanada schlagen Alarm
Soll im geplanten Stader LNG-Terminal doch Fracking-Gas umgeschlagen werden?

Soll am Stader Hafen womöglich doch Fracking-Gas angelandet werden? Das befürchten jedenfalls Umweltschutzorganisationen  | Foto: Martin Elsen / nord-luftbilder.de
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jd. Stade. Soll im geplanten LNG-Terminal am Stader Hafen womöglich doch umweltschädliches Fracking-Gas umgeschlagen werden? Diesen Vorwurf erheben jedenfalls Umweltorganisationen. Sie verweisen auf eine Kooperation des Betreibers des Stader LNG-Ports, der Hanseatic Energy Hub (HEH), mit einem kanadischen Unternehmen. Angeblich soll es dabei auch um Fracking-Gas gehen. Dieses Gas steht wegen seiner umstrittenen Gewinnungsmethoden in Verruf. Die HEH hält die Vorwürfe für ungerechtfertigt.

Laut einer Mitteilung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und des BUND plant die Hanseatic Energy Hub eine Zusammenarbeit mit der kanadischen Firma GNL Quebec. Die Umweltverbände berufen sich auf kanadische Medienberichte, wonach GNL Quebec Anfang Juni bekanntgegeben hat, eine strategische Partnerschaft mit der Hanseatic Energy Hub einzugehen. Laut den Berichten soll von der Stadt Saguenay in der kanadischen Provinz Quebec durch Fracking gewonnenes Flüssigerdgas nach Stade verschifft werden. Die Terminals sollen frühestens 2026 in Betrieb gehen. Dagegen will ein Bündnis aus 22 deutschen und 18 kanadischen Umweltverbänden Widerstand leisten.

Geplantes LNG-Terminal eine Gefahr für Zwischenlager am Stader Atomkraftwerk?

Das transatlantische Bündnis bezeichnet den Aufbau einer LNG-Infrastruktur in Kanada und Deutschland als Klimakiller-Projekt, das große Hindernisse für die Energiewende auf beiden Seiten des Atlantiks darstellt und den Klimazielen zuwiderläuft. Das Gas soll per Fracking-Technik im Westen Kanadas gefördert werden. Diese Fördermethode kann Trinkwasserquellen verunreinigen, zu klimaschädlichen Methan-Lecks führen und sogar Erdbeben verursachen.

Der Stader BUND-Kreisvorsitzende Heiner Baumgarten, der auch Landesvorsitzender der Umweltorganisation ist, sieht in der Kooperation einen Beleg dafür, dass Stade Umschlaghafen für Fracking-Gas werden soll: "Entgegen der Behauptungen der LNG-Befürworter haben wir jetzt den Beweis, dass das besonders umwelt- und klimaschädliche Fracking-Gas als LNG nach Stade importiert werden soll. Die niedersächsische Landesregierung lehnt Fracking in Niedersachsen ab, und Schiefergas-Fracking ist in Deutschland zu Recht verboten. Insofern wäre es widersprüchlich und heuchlerisch, gefracktes Gas zu importieren."

Geplantes LNG-Terminal in Stade: Umwelthilfe legt Gegengutachten vor

Auch in Kanada regt sich der Protest. Die dortigen Umweltverbände fordern die Provinzregierung von Quebec dazu auf, das LNG-Projekt zu stoppen. "Die Deutschen wollen unser schmutziges Fracking-Gas nicht, und das zu Recht. Der LNG-Export aus Quebec würde die Energiewende in Europa torpedieren", heißt es in dem Schreiben an die Regierung. Bei der HEH will man von konkreten Plänen hinsichtlich eines LNG-Imports aus Kanada nichts wissen. Es habe lediglich Vorgespräche mit GNL Quebec gegeben, heißt es aus dem Hamburger Unternehmen, das voraussichtlich in den kommenden Wochen die Unterlagen zur Genehmigungsplanung für das Stader LNG-Terminal einreichen wird. Die HEH erklärte gegenüber der Presse, bei den Gesprächen sei es ausschließlich um Fragen einer technischen Kooperation gegangen. Mögliche Vereinbarungen über den Handel mit Gas seien nicht Gegenstand der Unterredungen gewesen.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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