Startschuss für Initiative „Wohnen und Leben“ in Stade

Genossenschaftswohnungsbau der Zukunft: Das Mietwohnungsmodell „Mikro Lofts“ - preisgekrönte modulare Bauweise der Baugenossenschaft Familienheim Schwarzwald-Baar-Heuberg | Foto: Baugenossenschaft Familienheim Schwarzwald-Baar-Heuberg
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  • Genossenschaftswohnungsbau der Zukunft: Das Mietwohnungsmodell „Mikro Lofts“ - preisgekrönte modulare Bauweise der Baugenossenschaft Familienheim Schwarzwald-Baar-Heuberg
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Mangel an Sozialwohnungen / Bauland-Offensive gegen Investitionsstau

tp. Stade. In Deutschland herrscht großer Mangel an günstigen Mitwohnungen. Die Situation hat sich durch den Zugzug von Flüchtlingen und den demografische Wandel verschärft. Um im Landkreis Stade gegenzusteuern, gab Landrat Michael Roesberg am Freitag den Startschuss für die Initiative „Wohnen und Leben“. Auf einer Fachtagung im Kreishaus skizzierten Experten die aktuelle Sachlage und zeigten Lösungsansätze auf.

Für den Landkreis als Teil der Metropolregion Hamburg appellierte Roesberg an Bund und Land, den sozialen Wohnungsbau zu fördern. Städten und Kommunen riet er zu einer Bauland-Offensive, damit Unternehmen in den sozialen Wohnungsbau investieren.

Gastredner Axel Gedaschko, ehemaliger Hamburger Wirtschaftssenator und Präsident des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW), kritisierte Versäumnisse bei den Investitionen in den Geschosswohnungsbau nach Ende des Baubooms der 1990er Jahre.

Der GdW gehe von einem jährlichen Bedarf von 140.000 Wohneinheiten aus, wovon 80.000 im sozialen Mietwohnungsbau erstellt werden sollten. Den Bedarf an Neubauwohnungen beziffert Gedaschko auf 400.000 Einheiten. Das aktuelle Fehl liege in Deutschland bei 800.000 bei 40 Millionen bestehenden Wohnungen.

Gedaschko empfahl vor dem Hintergrund des steigenden Mieter-Anteils an Senioren mit niedrigen Renten barrierefreien Geschosswohnungsbau. Bei der Flüchtlingsunterbringung sprach sich der GdW-Chef für die dezentrale Lösung aus. Gute Ansätze für Neubauten liefere u.a. das Kieler Modell mit multifunktionalen Gebäuden mit variabler Raumgröße, die zu Sozialwohnungen umgewandelt werden könnten.

Gedaschko prognostizierte für den Kreis Stade einen Anstieg der Haushalte um bis zu zehn Prozent bis zum Jahr 2030, u.a. durch den Zuzug junger Familien aus Hamburg. Die Ausweisung von Neubaugebieten sei erforderlich.

Für einkommensschwache Mieter könnten bundesweit zugelassene Typenhäuser die richtige Lösung sein. Dank durchdachter Bauweise seien Kaltmieten möglich, die ein Viertel unter dem ortsüblichen Preis liegen.

Dr. Christian Pape, Geschäftsführer der Wohnstätte Stade, zeigte Typenhäuser im genossenschaftlichen Wohnungsbau. Die Wohnstätte bietet moderne Mietwohnungen zum Preis unter sechs Euro pro Quadratmeter an.

Kreisbaurat Hans-Hermann Bode verwies darauf, dass die Verantwortung für die Siedlungsentwicklung bei den Städten Stade und Buxtehude liege. Er warnte vor zu starkem Flächenverzehr.

Redakteur:

Thorsten Penz aus Stade

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