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Landkreis Stade
Bahnstrecke Stade-Hamburg: Droht weiterer Pendlerfrust?

Im kommenden Jahr ein häufigeres Bild? Pendler warten 
vergeblich auf den Zug nach Hamburg  Foto: jd
  • Im kommenden Jahr ein häufigeres Bild? Pendler warten
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Im Jahr 2019 sind an der Bahnstrecke nach Hamburg verschiedene Baumaßnahmen vorgesehen

jd. Stade. "Danke und tschüss" heißt das Motto, mit dem sich die Bahngesellschaft Metronom von der Unterelbe verschiedet. "Danke" sagen würden auch die Pendler, wenn es nach der Häufung von Zugausfällen in der letzten Zeit zum Schluss wieder besser läuft. So mancher Fahrgast hat in den vergangenen Tagen vergeblich auf den Zug nach Hamburg gewartet. Es ist nun zu hoffen, dass Nachfolger "Start" zum Betreiberwechsel am 9. Dezember einen guten Start hinlegt. Aber: Selbst wenn beim neuen Streckenbetreiber alles reibungslos klappt, dürften die rund 24.000 Pendler aus der Region, die jeden Morgen mit dem Zug oder der S-Bahn zu ihren Arbeitsplätzen nach Hamburg fahren, im kommenden Jahr wenig Grund zur Freude haben. Grund sind umfangreiche Baumaßnahmen.

Gerade die Nutzer der Regionalbahn, die dann unter dem Label "Start" fährt, müssen sich spätestens ab Juni 2019 auf Einschränkungen im Bahnverkehr einstellen. Dann werden auf dem Abschnitt zwischen Harburg und Hamburg Hauptbahnhof vier Brücken saniert. Wahrscheinlich sei dann für den Regionalzug wieder eine Zeit lang Endstation in Harburg, fürchtet Kreishaus-Vizechef Dr. Eckart Lantz. Er hatte auf Antrag der CDU Infos darüber eingeholt, inwieweit beim Bahnverkehr in Richtung Hamburg im kommenden Jahr mit Beeinträchtigungen zu rechnen ist.

Neben den Brückensanierungen könnten ebenfalls im Juni 2019 beginnende Bauarbeiten am Hauptbahnhof selbst zu Fahrplanverzögerungen oder der Streichung ganzer Züge führen: Auf dem am stärksten frequentierten deutschen Bahnhof in Deutschland stehen die Schaffung eines komplett neuen Bahnsteigs und die Modernisierung zweier bestehender Bahnsteige an. Außerdem soll die S-Bahn-Strecke zwischen dem Hauptbahnhof und Harburg ertüchtigt werden, damit dort die Taktfrequenz erhöht werden kann. Das sei sinnvoll, weil die S3 zu den Stoßzeiten völlig überfüllt sei, so Lantz. Nach seiner Einschätzung dürfte auch der Bau der neuen Station Elbbrücken, dessen Fertigstellung für 2020 angepeilt ist, zu längeren Fahrzeiten und Zugausfällen führen.

"Wir müssen jetzt rechtzeitig darauf hinwirken, dass der Bahnverkehr nicht einfach in Harburg gekappt wird", erklärt Lantz. Auf Beschluss des Kreis-Wirtschaftsausschusses, in dem der CDU-Antrag behandelt wurde, wird Lantz nun Vertreter der Bahnunternehmens "Start", der Hamburger S-Bahn, der Verkehrsgesellschaft Nordost-Niedersachsen und der DB Netz als Streckeneigentümer zur nächsten Ausschuss-Sitzung laden, um mit diesen die Folgen der umfangreichen Baumaßnahmen für die Pendler zu erörtern.

Nachdem so viele Bahnnutzer sich über den Metronom geärgert hätten, sei gerade jetzt größtmögliche Tansparenz nötig, so der CDU-Politiker Matthias Steffen: "Wir müssen frühzeitig informieren. Ansonsten werden viele Pendler auf Frust wieder in das Auto steigen. Dann passiert das, was wir alle nicht wollen: Der Individualverkehr nimmt wieder zu."

Direkt mit dem Bus nach Altona

Geprüft werden soll in diesem Zusammenhang, ob Pendler aus dem Kreis Stade auf die Alternative Bus umsteigen können. Die CDU richtet hier den Fokus besonders auf die Linie 150, die von Cranz via Elbtunnel nach Hamburg-Altona führt. Eine Anbindung in den Landkreis Stade hinein und eine Erhöhung des Taktes könnte sinnvoll sein, so Matthias Steffens (CDU).

Und wenn es nur um ein paar Hundert Pendler gehe, die nicht mehr über den Hauptbahnhof in die Stadt fahren müssen: "Wenn es funktioniert, wäre das eine gute Option, so der CDU-Mann: "Vielleicht könnten wir auf diese Weise zumindest einen Teil des Problems lösen." 

Unter Strom bis nach Cuxhaven

Strom statt Diesel: Die Bahnstrecke Hamburg - Cuxhaven soll in Zukunft durchgehend von E-Loks befahren werden können. Noch sind auf der Regionalbahnstrecke Dieselloks unterwegs, weil auf dem Abschnitt zwischen Stade und Cuxhaven die Oberleitungen fehlen. Das wird sich in den kommenden Jahren ändern: Die Strecke ist im Bundesverkehrswegeplan 2030 in die Kategorie "Vordringlicher Bedarf" aufgenommen worden. Bisher sei galt die Einstufung "Potenzieller Bedarf". Mit der Höherstufung besteht nun die realistische Chance, dass die Bahnlinie bis 2030 komplett elektrifiziert wird.

Der Streckenausbau, dessen Kosten auf 279 Mio. Euro beziffert werden, brächte große Vorteile mit sich: Die Regionalzüge könnten dann bis zu 160 Stundenkilometer fahren. Bahnreisende aus der Niederelbe-Region wären so schneller in Hamburg. Profitieren würde auch der Güterverkehr: bei Zügen, die Güter von Hamburg an die Elbmündung transportieren, müssten die Loks nicht mehr umgekoppelt werden.

Laut Bundesverkehrsministerium könnte sich ein "zusätzlicher Nutzen" durch die Umstellung der Personenzüge auf den S-Bahn-Betrieb ergeben. Das würde bedeutet, dass die Linie S3 womöglich zunächst bis Himmelpforten und später daraüber hinaus in den Landkreis Cuxhaven fortgeführt wird.

Die S3 bis Cuxhaven dürfte aber vorerst Zukunftsmusik bleiben: Größtes Manko bleibt die einspurige Strecke zwischen Himmelpforten und Hechthausen. Dieser Bereich stellt mit der Ostebrücke das Nadelöhr der5 gesamten Strecke dar. Solange in diesem Abschnitt nur ein Schienenstrang vorhanden ist, wird ein S-Bahn-Betrieb kaum möglich sein.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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