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Henkersberg neu aufgeschüttet

Stadtarchäologe Dr. Andreas Schäfer an dem neu errichteten Mahnmal
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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Richtstätte im Süden von Stade nachgebaut / Erinnerung an die letzte öffentliche Exekution

tp. Stade. Ein frisch aufgeschütteter, zwei Meter hoher Erdhügel am Rand eines Feldweges, rundherum Feldsteine und Bäume: Dieses an ein steinzeitliches Hünengrab erinnernde Bauwerk ragt seit Kurzem aus der Feldmark in Riensförde im Süden von Stade. Die markante Kuppe ist die Rekonstruktion eines Richthügels.

Der Henkersberg zwischen der Harsefelder Landstraße (L124) und Stade-Ottenbeck erinnert an den Tod der wegen Mordes an ihrem unehelichen Kind verurteilten Magd Anna Margaretha Brümmer aus Balje in Nordkehdingen.

Ein Henker mit seinen zwei Gehilfen köpfte sie am Morgen des 9. Mai 1856 vor Militär, Kirchenvertretern und einer Horde Schaulustiger. Anna Margaretha Brümmer, Mutter eines weiteren Kindes, saß mit verbundenen Augen festgebunden auf einem Stuhl, als das Schwert des Scharfrichters durch ihren Hals glitt.

Dies war die letzte öffentliche Todesurteilsvollstreckung in der Stadt Stade. Später gab es noch weitere Exekutionen mit der Guillotine, die jedoch im Schutze hoher Mauern im Innenhof des Landgerichts stattfanden.

Der Henkersberg war lange Zeit in Vergessenheit geraten. Während des Zweiten Weltkrieges trugen ihn englische Soldaten ab, um eine geschützte Stellfläche für Militärflugzeuge zu schaffen.

Einen interessanten Hinweis auf die verschwundene Richtstätte fand der Grabungstechniker der Kreis-Archäologie und Autor Dietrich Alsdorf bereits im Jahr 1973 auf, als er in Riensförde ein besonderes "Blutglas" gefunden hatte. Nach Alsdorfs Recherchen handelt es sich um einen Becher, aus dem an Epilepsie Erkrankte den Lebenssaft der Geköpften tranken. In der Volksmedizin galt Menschenblut als einzige Medizin, die das Krampfleiden lindern konnte.

Stades Stadtarchäologe Dr. Andreas Schäfer lokalisierte den Henkersberg anhand von Luftbildauswertungen in rund 120 Metern Entfernung vom Fundort des Blutkelches.

• Das Blutglas ist im Schwedenspeicher-Museum in Stade ausgestellt. Richtschwert und Richtstuhl sind im Besitz des Museums Lamspringe.
Die Stadt Stade will an dem Mahnmal eine Info-Tafel aufstellen.

• Mehr spannende Geschichten aus der regionalen Altertumsforschung stehen in dem neuen, von Stadtarchäologe Dr. Andreas Schäfer und Kreis-Achäologe Daniel Nösler verfassten Buch "Fundsache - Archäologie zwischen Oste und Elbe". Das reich bebilderte Buch ist im Verlag MCE erschienen. Es hat 192 Seite und kostet 22,50 Euro. ISBN 978-3-938097-29.

Redakteur:

Thorsten Penz aus Stade

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