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"Ich komme von ganz unten"

Kilian Asaf unter der Hansebrücke  in Stade
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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Gegenteil vom Gagster-Rapper: Kilian Asaf (21) macht Hip Hop und studiert Jura / Debüt-Album „Die Asaf Story“

tp. Stade. "Ich komme von ganz unten, doch ich kauf mir keinen Namen", singt Kilian Asaf (21) aus Stade in einem Rap-Song auf seinem Debüt-Album „Die Asaf Story“. "Meine Kindheit verbrachte ich in spartanischen Verhältnissen", sagt der Musiker, der mit seinem offenen Umgang mit seiner einfachen Herkunft den Nerv der Hörer trifft. Jetzt ist Kilian auf dem Weg nach oben. Offen ist, ob er Karriere als Rapper macht oder als Jurist. Der strebsame junge Mann studiert Jura.
"Ich bin das Gegenteil vom Gangster-Rapper", sagt Kilian. Sein Faible für Rap und Hip Hop, die von harten Rhythmen und Sprechgesang geprägte Musik der Straße, sieht man ihm nicht an. Mit smartem Kurzhaarschnitt, Businesshemd und modischem iPhone gibt er äußerlich den typischen Jurastudenten. "Ich bin meiner musikalischen Leidenschaft lange im Verborgenen nachgegangen", sagt Kilian. Seinen Hang zur ungehobelten Hip-Hop-Kultur verschwieg er seinen aus gutbürgerlichem Hause stammenden Mitschülern im Gymnasium Athenaeum in Stade. Auch die einfachen häuslichen Verhältnisse behielt Kilian für sich. Der Vater, ein Kurde aus dem Irak, verließ die Familie, als Kilian noch klein war. Mit seiner Mutter und zwei älteren Geschwistern zog Kilian von Hamburg ins beschauliche Stade, als er acht Jahre alt war.
Erst seit dieser Zeit ging es der Familie langsam besser. Seine frühe Kindheit war geprägt von Entbehrungen: "Vom Duschen oder Kochen musste - außer an besonderen Tagen - abgesehen werde. Stattdessen gab es Kerzen und einen kleinen Ofen, der Licht und Wärme spendete", erinnert sich Kilian. "Ich habe daraus viel gelernt, vor allem, mit Geld und Luxusproblemen umzugehen."
Mit Ehrgeiz schaffte Kilian das Abitur und den Weg an die Uni Bremen, wo er Rechtswissenschaften studiert. Parallel verfeinerte er seinen Musikstil, der laut Kilian alle Aspekte seiner Person beinhaltet und auf Missstände wie soziale Ungerechtigkeit, Rassismus oder häusliche Gewalt hinweist.
Die ersten eigenen Texte schrieb Kilian mit 13 Jahren, die ersten Aufnahmen entstanden als er 15 war. Seit kurzem ist nun „Die Asaf Story“ kostenlos im Internet verfügbar. Das Album nahm Kilian fast ohne finanzielle Mittel auf. Viele Freunde halfen. Dazu erschienen drei Musikvideos „Die Asaf Story“, „Psychoanalyse“ und „Kilian Asaf vs. Abaz“, die bei Youtube ausgestrahlt werden. Auf „Kilian Asaf vs. Abaz“ hört man Kilians Stimme zu einem Instrumental von „Abaz“, einem der erfolgreichsten Hip-Hop-Produzenten Deutschlands. Drehorte sind unter anderem das Parkdeck und die Brücke am Stader Bahnhof.
"Das Beste jedoch sind die Auftritte, wovon es in Zukunft auch mehrere geben soll", sagt Kilian. Auf Bühnen in den Kreisen Stade und Harburg will er live seine Texte unter das Volk bringen, wie: „Das ist die Psychoanalyse meiner Aussicht aus der Stadt die nicht schläft. Im Strom der Massen geschaffen für den verlassenen Weg“ oder „Mein Name ist Asaf. Ich bin zur Hälfte deutsch zur anderen Hälfte Kind eines Kriegs. Und so verliebt in den Klang der Musik als wäre sie Therapie." Und wenn es mit der Rapper-Karriere nicht klappt? "Richter wäre was für mich", sagt Kilian Asaf. Er strebt eine Laufbahn beim Bundesverfassungsgericht an.
www.kilianasaf.de

Redakteur:

Thorsten Penz aus Stade

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