ZEBRA hilft Behinderten
Stader Stiftung ist auf Spenden angewiesen, da das Kapital fehlt
jd. Stade. Gerade in der Vorweihnachtszeit ist die Spendenbereitschaft der Menschen höher als sonst. Daher bitten auch die Hilfsorganisationen verstärkt um Spenden für ihre Projekte. Daran ist auch nichts auszusetzen, denn staatliche Mittel allein reichen meist nicht. Während die einen laut die Werbetrommel rühren, agieren andere eher im Stillen. Zu den letzteren zählt die Stader "Stiftung ZEBRA": Die Beträge, die die kleine Stiftung jährlich für behinderte Menschen bereitstellt, sind zwar überschaubar, sie stellen aber für den Einzelnen oftmals eine große Hilfe dar.
"Mit dem gleichnamigen Tier hat unsere Stiftung nichts zu tun", sagt Ulrich Tipke, der im ehrenamtlichen Vorstand quasi die Funktion eines Geschäftsführers innehat. Hinter dem Wort verberge sich ein Akronym: Zusammen engagiert für behinderte Menschen und ergänzende Rehabilitations-Angebote. Das könne natürlich niemand im normalen Sprachgebrauch verwenden, so Tipke. Daher das griffige Wort ZEBRA.
Hinter der Stiftung stehe der DRK-Kreisverband Stade, erläutert Tipke, der beim Roten Kreuz hauptamtlich als Leiter der Schwinge-Werkstätten und Geschäftsführer der Wohneinrichtungen tätig ist. Die Entscheidung, eine eigene Stiftung zu gründen, ist laut Tipke vor dem Hintergrund drastischer Mittelkürzungen durch die Kostenträger gefallen: "Wir als DRK standen vor dem Problem, einige Aktivitäten radikal zu begrenzen oder sogar ganz einzustellen."
So wurde 2003 ZEBRA aus der Taufe gehoben. Stiftungszweck ist es, behinderten Menschen finanziell unter die Arme zu greifen, wenn sie an Freizeit- und Ferienangeboten teilnehmen oder sich therapeutische Hilfsmittel anschaffen möchten. "Dabei muss es sich aber um Hilfen handeln, für die nach dem Gesetz kein anderer Kostenträger aufkommen muss", erläutert Tipke. Es könne ja nicht Sinn einer Stiftung sein, Krankenkassen zu entlasten.
Das Stiftungskapital ist im Vergleich zu anderen Stiftungen recht bescheiden: Derzeit hat ZEBRA 100.000 Euro auf der "hohen Kante". "Bei dieser Summe ist es klar, dass unsere Zinseinnahmen bei Weitem nicht ausreichen, um ausreichend Fördergelder zu verteilen - schon gar nicht in der jetzigen Niedrigzins-phase." Daher sei die Stiftung in erheblichem Maße auch auf Spenden angewiesen.
Bisher hat die Stiftung insgesamt 64.000 Euro ausgeschüttet. Anfang dieser Woche tagte das Kuratorium, um über die Anträge des vergangenen Jahres zu beraten: "Die Anträge beliefen sich auf 22.000 Euro. Zur Verfügung hatten wir aber nur die Hälfte", berichtet Tipke, der bei seiner Arbeit von Michael Leska unterstützt wird. Ein Großteil der Fördergelder wird für die Bezuschussung von Ferienfahrten verwendet: Eine zweiwöchige Fahrt koste bis zu 800 Euro, so Tipke: "Wie soll ein Behinderter, der monatlich über 110 Euro Taschengeld verfügt und von seinem Lohn in der Behindertenwerkstatt auch nur 100 Euro behalten darf, eine solche Summe aufbringen?"
• Wer die ZEBRA-Stiftung unterstützen möchte, kann das auf vielfältige Weise tun: "Beim DRK beteiligen sich beispielsweise viele Mitarbeiter am sogenannten ZEBRA-Cent", berichtet Tipke: "Vom Monatsgehalt werden die Cent-Beträge direkt an unsere Stiftung überwiesen." Eine weitere Möglichkeit für Firmen sei die Versteigerung von Weihnachtspräsenten zugunsten von ZEBRA oder ein Benefizessen.
• Wenn jemand behinderten Menschen mit Hilfe von ZEBRA eine Freude machen will, kann man sich per E-Mail an Ulrich Tipke wenden: zebra@kv-stade.drk.de. (jd). Ein paar Beispiele, für die Stiftungs-Gelder bewilligt wurden. Angeschafft wurden mit Hilfe von ZEBRA u.a.:
-ein Bewegungs-Trainingsgerät für Rollstuhlfahrer
- ein spezieller Gehwagen für Menschen mit Gehbehinderung
- sogenannte "Veeh-Harfen" für die musikalische Förderung
- Outdoor-Fitness-Gerätschaften für Behinderte
- neue Tischtennisplatten für die Wettkampfgruppe Das wurde
gefördert
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