Spielhallen-Flut: "Es ist schon sehr bedenklich"

Spielhallen im Allgemeinen sind bei vielen Bürgern nicht besonders beliebt. Diese steht am Stader Bahnhof und ist meistens das erste Gebäude, welches Bahnreisende von der Hansestadt sehen
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bc. Stade. Spielhallen sind nicht unbedingt die Aushängeschilder einer Stadt, schon gar nicht einer touristenfreundlichen Hansestadt, wie sie Stade sein will. Rot-Grün im Stader Rat vertritt da eine ähnliche Meinung.

Nach Ansicht von SPD und Grünen sollen künftig mithilfe eines entsprechenden Bebauungsplans keine neuen Spielhallen in der Innenstadt genehmigt werden. Und: Um Stade für "Daddelautomaten"-Betreiber unattraktiver zu machen, hat der Rat in seiner jüngsten Sitzung auf Antrag von SPD und Grünen den Vergnügungssteuersatz von zehn auf 15 Prozent erhöht - so wie es in vergleichbaren Städten wie Lüneburg und Oldenburg seit Langem der Fall ist.

"Ziel des Antrags war in erster Linie, ein Zeichen zu setzen", sagt SPD-Ratsherr Oliver Kellmer. Ihm steht ein Horrorszenario einer von Spielhallen und Wettbüros überfluteten Innenstadt vor dem inneren Auge. "Die Entwicklung ist schon sehr bedenklich", so Kellmer. Es gehe bei dem Vorstoß vor allem um die Spielgeräte mit Gewinnmöglichkeit.

Das WOCHENBLATT hat bei der Stadt nachgefragt: Laut Auskunft des Ersten Stadtrates Dirk Kraska gibt es davon aktuell im gesamten städtischen Gebiet inklusive der Ortsteile 244 Stück, 224 stehen in den insgesamt 19 Spielhallen und 20 weitere in Gaststätten. Die Dunkelziffer dürfte durchaus höher liegen.

Vor fünf Jahren (Anfang 2009) habe es lediglich 189 Spielgeräte mit Gewinnmöglichkeit in Stade gegeben, berichtet Kellmer. Das bedeute zum gegenwärtigen Zeitpunkt immerhin einen Anstieg um ca. 30 Prozent.

Laut Kraska sei das Spielhallen-Aufkommen in Stade dennoch nicht bedenklich. Und: Die Stadt verdient an ihnen ja auch ganz gut. Die Einnahmen aus der Vergnügungssteuer betragen derzeit jährlich ungefähr 400.000 Euro. Nach der Erhöhung rechnet die Stadt mit Mehreinnahmen von etwa 150.000 Euro pro Jahr.

Geld, das Stade gut gebrauchen kann. Einen Teil davon - vorgesehen sind 20.000 Euro - wollen SPD und Grüne in ein geeignetes Projekt zur Glücksspiel-Suchtprävention investieren.

Kommentar

Spielhallen in die Gewerbegebiete

Man muss es nicht gutheißen, aber Spielhallen gehören in einer freiheitlichen Gesellschaft dazu. Optisch tragen sie jedoch nichts zur Attraktivität von Innenstädten bei. Im Gegenteil: Es gibt wenig Öderes als eine Anhäufung von blickdicht zugeklebten Spielhallen, schlimmstenfalls sogar zentrumsnah wie das Beispiel Bahnhofstraße in Buxtehude verdeutlicht. Betreiber von "Daddelhöllen" entscheiden sich glücklicherweise immer öfter dazu, ihre "Automaten-Burgen" in Gewerbegebiete zu verlagern. Jeder, der Spielhallen aus den Innenstädten herauszuhalten versucht, erhält meine Unterstützung. Björn Carstens

Redakteur:

Björn Carstens aus Buxtehude

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