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Osterfeuer im Landkreis Stade

"Stade aktuell" gibt auf: Was wird aus dem Altstadtfest?

Wer das Altstadtfest im übernächsten Jahr organisieren wird und in welcher Form, steht noch nicht fest | Foto: Stade aktuell
  • Wer das Altstadtfest im übernächsten Jahr organisieren wird und in welcher Form, steht noch nicht fest
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bc. Stade. Paukenschlag in der Kreisstadt Stade! Der Verein „Aktuelles Stade“ wird den Geschäftsbetrieb seiner „Stade aktuell GmbH“, die für zahlreiche Veranstaltungen mit überregionaler Strahlkraft verantwortlich zeichnet, zum Ende 2017 einstellen. Das ehrenamtliche Team kann den Aufwand nicht mehr wuppen. Wolfgang Drusell, Vorsitzender des Vereins, blutet das Herz: „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht.“

Dass die Auflösung der GmbH mit ganz konkreten Folgen verbunden ist, wird deutlich, wenn man weiß, welche Feste betroffen sind. Im Einzelnen sind das die Regionalmesse Stade Aktuell, der Frühjahrs- und Herbsttrödelmarkt, das Stader Altstadtfest, das Winzerfest, der Kindertag, das Shantychorfestival, das Laternenfest und der Weihnachtsmarkt. Ein Mammutprogramm für die Ehrenamtlichen, deren Personaldecke immer dünner wird.

Gleich vier Veranstaltungsverantwortliche haben angekündigt, die Arbeit nicht mehr machen zu wollen bzw. zu können. Nachfolger sind nur schwer zu bekommen. Die Macher werden immer älter. Zudem steigen die Herausforderungen und der administrative Aufwand bei der Organisation von Jahr zu Jahr. Arbeitnehmer müssten sich frei nehmen, Selbstständige ihr Geschäft vernachlässigen.

Drusell: „Es gibt immer mehr Auflagen und Regulierungen.“ Die Verantwortung sowie das finanzielle Risiko für die freiwillig Tätigen werde zu hoch. „Die Veranstaltungen sind in den letzten Jahren aus unserer ehrenamtlichen Struktur herausgewachsen“, so Drusell. Ganz offensichtlich werde es zunehmend schwieriger, wenn Dienstleister und Ehrenamtliche an einem Projekt arbeiten.

In manchen Fällen hätten sich die Ehrenamtlichen vermutlich auch mehr Unterstützung seitens der Stadt erhofft. In ihrem Newsletter schreiben sie, dass sie es befremdlich empfinden, dass Stade für zwei eigene Festivals mehr als 100.000 Euro im städtischen Haushalt bereitstelle - selbst wenn die Veranstaltungen Geld einspielen - „Stade aktuell“ aber nur ein Viertel der Summe in Form von gesponserten Leistungen der Kommunalen Betriebe erhält.

Die große Frage ist jetzt: Wie geht es weiter? Klar scheint, dass die Strukturen professionalisiert werden müssen. Stade Tourismus hat bereits angekündigt, unterstützend zur Seite zu stehen. Allerdings: „Alle Veranstaltungen, die Stade aktuell gestemmt hat, können wir nicht stemmen“, sagt Geschäftsführer Egon Ahrens. Er glaubt, dass künftig die Organisation von Veranstaltungen teurer wird.

„Die Arbeit der Ehrenamtlichen von Stade aktuell verdient großen Respekt und Wertschätzung“, sagt Bürgermeisterin Silvia Nieber. „Jetzt haben wir bis Ende 2017 Zeit, uns mit Stade Aktuell und anderen Akteuren gemeinsam zu überlegen, welche der vielen Veranstaltungen fortgeführt bzw. und weiterentwickelt werden können.“ Für konkrete Aussagen sei es noch zu früh, aber sicher sei, dass die Stadt im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützend agieren werde.

Die Arbeitsgemeinschaft Aktuelles Stade wird nach den Sommerferien eine außerordentliche Mitgliederversammlung zur Einstellung des Geschäftsbetriebes einberufen. Drusell: „Eine Krise kann auch eine Chance sein.“

Der Verein selbst wird bestehen bleiben, möchte sich künftig stärker als Interessenvertretung der Innenstadt mit Handel und Dienstleistung positionieren. Die Mitglieder seien gerne bereit, ihr Wissen und ihre Erfahrung weiterzugeben.

Redakteur:

Björn Carstens aus Buxtehude

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