Stade: "Liebeserklärung an das Handwerk"

Innungsbeste, Jungmeister und Bachelor-Absolventen mit Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann (CDU, 2. v. re. vorne), Kreishandwerksmeister Jörg Klintworth (li.) und seinem Stellvertreter Meik Mittelstädt (re.) | Foto: Foto Schattke/Beatrix Krone
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  • Innungsbeste, Jungmeister und Bachelor-Absolventen mit Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann (CDU, 2. v. re. vorne), Kreishandwerksmeister Jörg Klintworth (li.) und seinem Stellvertreter Meik Mittelstädt (re.)
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Bester Handwerksnachwuchs bei Handwerksforum im Stadeum geehrt

ab. Stade. Das Handwerk ehrte seine junge Leistungselite: 54 innungsbesten Gesellinnen und Gesellen und 22 Jungmeistern und Bachelor-Absolventen galten die Feierlichkeiten des Handwerksforums 2018 im Stadeum in Stade. Der Nachwuchs erhielt viele lobende Worte; Dr. Bernd Althusmann (CDU), niedersächsischer Wirtschaftsminister, bezeichnete sie als "Garant für den wirtschaftlichen Erfolg" und Vorbilder. "Bleiben Sie im Handwerk", bat Kreishandwerksmeister und Moderator der Veranstaltung, Jörg Klintworth, "Sie werden in Niedersachsen gebraucht."

Die Veranstaltung sei ein starkes Zeichen für den Nachwuchs, sagte Jörg Klintworth. Unter dem Motto "Aktenberge wälzen statt arbeiten und sich die Hände schmutzig machen" prangerte er die zunehmende Bürokratie an. Sie sorge für erhöhten Personal- und Zeitaufwand und treibe damit den Preis für das Endprodukt in die Höhe. "Politiker sollten Vorschriften auf den Prüfstand stellen", forderte Klintworth.

Der Kreishandwerksmeister sprach auch die Novellierung der Handwerksordnung an: Die Abschaffung der Meisterpflicht habe einiges zerstört. Der Meisterbrief als Qualitätsmerkmal der Führungskräfte im Handwerk sei mindestens ein Gegenstück zum Bachelor. Von den Innungsbesten, Jungmeistern und Bachelor-Absolventen wünschte sich Klintworth, sie mögen "neugierig, engagiert und leistungsbereit" bleiben.  

Ehrengast Dr. Bernd Althusmann sprach sich in seinem Festvortrag "Herausforderungen und Perspektiven für das Handwerk in Niedersachsen" ebenfalls gegen die Novellierung aus: Es sei ein Fehler gewesen, zum klassischen Handwerk solle wieder zurückgekehrt werden. Die Meisterprämie aber sei ein voller Erfolg, so der Minister. Bachelor, Master und Meister sollten auch in der finanziellen Förderung gleichgestellt werden. 
Die im Handwerk ansteigende Bürokratie bezeichnete Althusmann als "Wahnsinn, vor allem in der Umsetzung, die uns jede Flexibilität nimmt". Als Beispiel nannte er den Fußbodenbelag in einer Bäckerei, der aus hygienischen Gründen glatt, aus arbeitsschutzrechtlichen Gründen jedoch geriffelt sein müsste und wandte sich mit einer Bitte an die Anwesenden: "Senden Sie uns Beispiele zum Abbau von Bürokratie zu." Eine extra eingerichtete Stabsstelle setze sich mit dem Thema Entbürokratisierung auseinander.

Bernd Althusmann berichtete von den Thesen des israelischen Historikers Yuval Noah Harari und pflichtete diesem darin bei, dass sich die Politik einiger Themen noch stärker zuwenden müsse: Flüchtlingsfragen und damit verbunden dem Thema Krieg, Klimaschutz sowie Digitalisierung nebst künstlicher Intelligenz und Biotechnologien. Das Handwerk, empfahl der Minister, müsse ebenfalls mit der Digitalisierung Schritt halten, sonst bleibe es nicht wettbewerbsfähig. An die jungen Absolventen gerichtet, beteuerte er: "Aber wir werden mutig und optimistisch nach vorne gehen, weil wir Sie haben."

Eine "Liebeserklärung ans Handwerk" sandte der Wirtschaftsminister noch an die jungen Geehrten: "Wir Politiker sind Mundwerker, Sie sind Handwerker. Sie krempeln die Ärmel hoch und legen los. Ich freue mich darauf, die Zukunft mit Ihnen zu gestalten." 

• Die Veranstaltung wurde live übertragen und kann auf der Facebook-Seite der Kreishandwerkerschaft angesehen werden unter www.facebook.com/kreishandwerkerschaftstade/videos/747445128964792.

• Eine Foto-Galerie der Veranstaltung finden Sie auf unserer Homepage unter 127985 (Nummer im Feld "Suchen" eingeben).

Professor-Piest-Medaille geht nach Buxtehude 
Mit der Professor-Piest-Medaille wurde in diesem Jahr Carsten Schröder (Foto, re.), Oberstudiendirektor und Leiter der Berufsbildenden Schulen Buxtehude (BBS), von Kreishandwerksmeister Jörg Klintworth ausgezeichnet. Nach einer Ausbildung zum Feinoptikergesellen, die er als Innungsbester mit der Note 1,0 abschloss, studierte er Metalltechnik und wurde Berufsschullehrer. Die Leitungsfunktion der BBS bekleidet er seit 2011. "Ich danke sehr für die Verleihung der Professor-Piest-Medaille", sagte Schröder. Er fühle sich damit in seinem Werdegang, seiner Beruflichkeit, als Meister eines Handwerks, als Lehrer und Schulleiter und als Person gewürdigt. Carsten Schröder ist seit 31 Jahren verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Töchtern.

Neue (noch) namenlose Handwerkspreise
Jörg Klintworth regte alle Gäste zur Namensfindung an: Zwei neue, aber noch namenlose Handwerkspreise, entworfen von Schülern der Fachoberschule Gestaltung der Stader Jobelmann-Schule, wurden in diesem Jahr verliehen. Eine nach oben offene Spirale, Symbol für freies, innovatives Denken, hatte Cedric Knüppel für die Jungmeister entworfen. Delenn Hoogland hatte eine Statue aus mehreren Materialien gestaltet, Sinnbild für ein festes Fundament und Standfestigkeit.

Redakteur:

Alexandra Bisping

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