bim. Heidenau. In den Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Harburg sind Frauen im aktiven Dienst seit vielen Jahren eine Selbstverständlichkeit. In den 107 Feuerwehren engagieren sich aktuell 765 Frauen. Für die Feuerwehr Heidenau sind sie noch ein Novum: Dort engagieren sich jetzt mit Sarah Werner (17), Milena Meier (27), Christina Ehrlichmann (31) und Jasmin Meyer (36) die ersten Frauen bei Brandbekämpfung und technischer Hilfeleistung.

Melina Meier war zuvor in Buxtehude in der Feuerwehr und trat nach ihrem Umzug vor rund eineinhalb Jahren in die Heidenauer Wehr ein. Das sprach sich schnell im Dorf herum. "Du bist die erste Frau in der Feuerwehr", wurde die junge Unternehmerin häufig anerkennend beim Einkaufen begrüßt.

Auch Jasmin Meyer, die sich vor allem für die Technik auf den Feuerwehrfahrzeugen begeistert, bringt Erfahrungen im Rettungsdienst mit. Sie hat 2009 bei der Feuerwehr in Winsen/Aller erste Erfahrungen in der Feuerwehr gesammelt. "Für mich waren Frauen in der Feuerwehr selbstverständlich", sagt sie. Die Restaurantfachfrau hatte zunächst im Internet recherchiert, aber keine Fotos von der Feuerwehr Heidenau gefunden. "Ich dachte: Das ist eine eingeschworene Gemeinschaft." Doch das Gegenteil ist der Fall: Die "Mädels" sind von der offenen und freundlichen Aufnahme durch die männlichen Kameraden ganz angetan.

Aus Bayern stieß Christina Ehrlichmann zur bis dato fast ausschließlich männlichen Truppe. "Ich finde es wichtig, sich gesellschaftlich zu engagieren und in die Dorfgemeinschaft einzubringen", nennt die Texterin als Grund für ihre Feuerwehrmitgliedschaft. Sarah Werner, die aktuell die Oberschule in Hollenstedt besucht, möchte sich später auch hauptberuflich in der Feuerwehr engagieren.

Die Feuerwehr Heidenau wurde im Februar 1933 gegründet. In der Stützpunktwehr sind 32 Kameradinnen und Kameraden Pflicht, erläutert Gerätewart Dirk Mosurat. Aktuell engagieren sich rund 60 Aktive in der Wehr, davon sind die Hälfte Atemschutzgeräteträger.