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Millionenschaden im Buchholzer Freibad

Schattenseite der Medaille
Heidschnuckenweg - Deutschlands schönster Wanderweg

Detlef Gumz, Leiter der Naturschutzbehörde, vor den drei mit Wasser gefüllten Mulden, zwischen denen ein Bohlensteg gebaut werden soll
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bim. Handeloh. Seit der Heidschnuckenweg zwischen dem Buchholzer Brunsberg und dem Handeloher Büsenbachtal im Herbst 2014 erstmals zu Deutschlands schönstem Wanderweg gekürt wurde, kommen besonders bei schönem Wetter scharenweise Wanderer in die Heide. Wie einige Erholungssuchende sich dort benehmen, kann für das Landschaftsschutzgebiet Büsenbachtal jedoch schädlich sein. Die Naturschutzbehörde des Landkreises bemüht sich darum, sowohl dem Schutzgedanken als auch den Besuchern gerecht zu werden, wie deren Leiter Detlef Gumz dem WOCHENBLATT beim Ortstermin erläutert.
Er freut sich, dass an diesem sonnigen Tag die Heidelerche zwitschert und Zitronenfalter den Frühling ankündigen. Idylle pur in dem wunderschönen Gebiet.
Das Büsenbachtal mit rund 60 Hektar ist seit Mai 1939 Landschaftsschutzgebiet. Um es für noch mehr tierische Bewohner attraktiv zu machen, hat der Landkreis 2016 ein 1,4 Hektar großes Grundstück samt sieben Fischteichen erworben, die zuvor umzäunt und hinter einem Gehölzriegel verborgen waren, und diese zu einem naturnahen Lebensraum für Amphibien, Libellen und Reptilien in "Feenteiche" umgestaltet. Gleichzeitig wurde dieser Teil des Büsenbachtals für Touristen und Naherholungssuchende zugänglich gemacht. Ein Teil des Bachlaufs, der zuvor durch die Teiche floss, werde nun drumherum geführt, damit eine Verbindung für Fließgewässer typische Arten entsteht.
"Wir haben aber festgestellt, dass wir das, was wir in dem Abschnitt gemacht haben, besser machen können - für die Natur und die Betrachter", sagt Detlef Gumz. Wie sich herausstellte, laufen die Besucher gerne an den Teichen entlang. Deshalb sei ein Teich vergrößert und näher in Richtung Weg verlegt worden.
Aktuell gibt es im Büsenbachtal drei flache Mulden, die sich mit Wasser gefüllt haben. Die Grassoden dienen dazu, einen provisorischen Übergang zum Überqueren des Büsenbaches, über die Feuchtbereiche hinweg, zu schaffen. Dieses Provisorium soll durch einen Bohlensteg abgelöst werden, der im Laufe des Frühjahres errichtet werden und die Vegetation schützen soll. Weiterer Aushub wurde zur Angleichung der Böschung am Pferdekopf verwendet. Die Mulden sollen künftig aber noch einen anderen Zweck erfüllen - als Lebensraum für Tiere und Attraktivitätssteigerung für die Gäste.
Manche Maßnahmen - wie die Rodung etlicher Bäume im Büsenbachtal - stoßen bei Anwohnern sauer auf. Unter anderem waren Ende 2016 laut Landkreis für den Heidewald untypische Nadelbäume entnommen und im Frühjahr 2017 mehrere hundert junge Eichen neu angepflanzt worden.
Außerdem: "Die Heide ist eine Kulturlandschaft. Wenn man die Heide erhalten will, muss man den Baumwuchs bekämpfen", erläutert Gumz. Seit 2012 übernehmen die Heidschnucken des ortsansässigen Schäfers Ekkehard von Hörsten als natürliche "Rasenmäher" die Heidepflege.
Maßnahmen zur Besucherlenkung
Doch auch das passiert regelmäßig: Im Büsenbachtal wird gegrillt oder gefeiert, die Überreste einfach in die Landschaft geworfen, Kinder stauen den Büsenbach, Wanderer halten sich nicht an die vorgegebenen Wege, Mountainbiker donnern den 79 Meter hohen Pferdekopf - die höchste Erhebung im Büsenbachtal - herunter. Ganz oft sorgen umsichtige Anwohner dafür, dass das Landschaftsschutzgebiet am "Morgen danach" wieder vom Unrat oder von den Staustufen befreit wird.
"Durch die Auszeichnung hat der Heidschnuckenweg über Nacht plötzlich Berühmtheit erlangt", sagt Gumz. Von den dadurch in das Gebiet strömenden Besuchern sei auch der Landkreis überrascht worden. "Leider gibt es viele, die das Eigeninteresse oben anstellen", so Gumz. Daher sorgte der Landkreis für "lenkende Maßnahmen", wie Detlef Gumz zum Beispiel die 70 Eichenpfähle nennt, die seit 2017 durch das Gebiet führen, damit die Wanderer auf den Wegen bleiben. Im vergangenen Herbst kam eine Schranke dazu, vor der ein gelbes Schild warnt, um die Mountainbiker auszubremsen. Schließlich habe der Landkreis auch eine Verkehrssicherungspflicht.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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