Naturschutzgemeinschaft Nordheide: beeindruckender Einsatz für die Este
bim. Tostedt. Mit ihren Strukturverbesserungsmaßnahmen in der Este ist die Fliegenfischer- und Naturschutzgemeinschaft Nordheide für einen Preis in der Kategorie "Ehrenamt" beim niedersächsischen Gewässerwettbewerb "Bach im Fluss" nominiert. Die siebenköpfige Experten-Jury informierte sich jetzt im Rahmen einer Bereisung über die Maßnahmen, mit denen die Ehrenamtlichen mit großem Engagement der Este wieder ihren natürlichen Schwung geben.
An der Este bei Langeloh haben die Naturschützer auf einer Länge von rund 350 Metern, wo zuvor ein "reiner Kanal mit Sandsohle" war, u.a. 320 Tonnen Lesesteine eingebracht und Totholzbuhnen angelegt, berichtete Gewässerobmann Walter Mielke.
Oberhalb der Butterbergbrücke in Bötersheim brachten die Engagierten 565 Tonnen Lesesteine, 83 Tonnen Kies, 80 Tonnen große Feldsteine und Totholz ein. Die Maßnahmen dienen dazu, dass der Fluss sich wieder schlängelt und die Kleinstlebewesen sowie die Fische - überwiegend Bachforellen - Unterschlupf und Laichmöglichkeiten finden. Die Finanzierung erfolge zu 90 Prozent über den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz und zu zehn Prozent über die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Harburg, so Walter Mielke.
"In den vergangenen zwei, drei Jahren ist richtig viel passiert", lobte Detlef Gumz, Leiter der Abteilung Naturschutz und Landschaftspflege des Landkreises Harburg, der zu Bedenken gab, dass Gewässerentwicklung ein langwieriger Prozess sei. "Es ist wichtig, dass man Leute vor Ort hat, die das leisten", lobte er das Engagement der Fliegenfischer. Sie bereiteten Maßnahmen vor und führten Gespräche mit den anliegenden Eigentümern.
Die Fliegenfischer- und Naturschutzgemeinschaft Nordheide mit Sitz in Tostedt arbeitet seit dem Jahr 2005 mit Projekten an der Verbesserung der Gewässerstruktur der Este. Die 28 Mitglieder bewirtschaften die Este auf einer Länge von 18 Kilometern - vom Teich in Cordshaben (Welle, Samtgemeinde Tostedt) bis zur A1 kurz vor Hollenstedt.
Sie haben sich bereits zum vierten Mal beim Wettbewerb "Bach im Fluss" beworben. Aus 22 Bewerbungen wurden zwölf Projekte für die Bereisung der Jury ausgewählt, darunter das der heimischen Este-Schützer. Ob sie gewonnen haben, muss sich noch herausstellen. Die Preisträger werden am 15. Oktober in Hannover geehrt und die Sieger der zwei Kategorien Haupt- und Ehrenamt mit der „Niedersächsischen Bachperle" ausgezeichnet.
Der Wettbewerb
Der Gewässerwettbewerb "Bach im Fluss" wurde im Jahr 2010 vom niedersächsischen Umweltministerium und der Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände Niedersachsens ins Leben gerufen, um die Gewässerentwicklung in Niedersachsen zu fördern und gelungene Projekte öffentlich zu präsentieren. Wettbewerbsbeiträge sind Maßnahmen zur naturnahen Gestaltung und Entwicklung niedersächsischer Fließgewässer mit ihren charakteristischen Lebensräumen im besiedelten und unbesiedelten Bereich, die seit dem Jahr 2008 umgesetzt wurden oder derzeit noch umgesetzt werden.
Die Jury: Rainer Ausborn (Unterhaltungs- und Landschaftspflegeverband Große Aue), Ralf Becker (Stadt Oldenburg, Fachdienst Naturschutz und tecnischer Umweltschutz), Matthias Dornbusch (Landkreis Schaumburg), Jens Salva (Sportfischerverband im Landesfischereiverband Weser-Ems), Peter Sellheim (NLWKN-Betriebsstelle Hannover-Hildesheim), Reinhard Wischhusen (gemeindlicher Vertreter) und Joachim Wöhler (niedersächsisches Umweltministerium).
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.