bim. Königsmoor. Bahnt sich im kleinen Königsmoor ein ähnliches Drama wie bei der Planung und Realisierung des Bahnbrücken-Neubaus auf der B3 bei Sprötze an, der fünfeinhalb Jahre dauerte? Wie berichtet, ist die Bahnbrücke auf der Kreisstraße 23 (Baurat-Wiese-Straße) so sanierungsbedürftig, dass sie nur noch einseitig und nur von Fahrzeugen unter 30 Tonnen befahren werden darf. Das gilt bereits seit Mittwoch und damit zwei Tage früher als vom Landkreis angekündigt. Der Neubau der Brücke ist laut dem zuständigen Landkreis Harburg aber erst "ca. 2027/2028 geplant".
Auch wenn das südlichste Dorf des Landkreises Harburg nur rund 620 Einwohner zählt, ist die Kreisstraße eine wichtige Verkehrsachse von Pendlern und Landwirtschaftsverkehr zwischen Rotenburg, der B75 und dem Heidekreis.
Baukosten von geschätzten
vier Millionen Euro
Die Bahnbrücke in Königsmoor wurde im Jahr 1979 errichtet als Ersatz für einen höhengleichen Bahnübergang, teilt Kreissprecherin Katja Bendig auf WOCHENBLATT-Nachfrage mit. Für die Herstellung der Brücke sei eine Vereinbarung zwischen der Bundesbahn und dem Landkreis abgeschlossen worden. "Baulastträger der neuen Brücke war seither der Landkreis", berichtet Bendig weiter. "Die Vorplanungen zum Ersatzneubau sind gerade gestartet. Eine vorläufige grobe Kostenschätzung sieht reine Baukosten in Höhe von ca. vier Millionen Euro (brutto) vor."
Stichprobenartige Überprüfungen
durch die Polizei
Der Verkehr wird nun einseitig per Ampelschaltung über die Brücke geführt. Die Umleitung für den Schwerlastverkehr erfolgt über große Umwege über Lauenbrück oder Wistedt, Tostedt und Otter. Der Landkreis appelliert dabei an die Vernunft der Verkehrsteilnehmer. "Es muss jedem Verkehrsteilnehmer bewusst sein, dass die Missachtung der Anordnungen das Schadensbild der Brücke schneller und stärker beeinträchtigt. Weitere verkehrliche Einschränkungen bis hin zur vollständigen Sperrung wären die Folge daraus. Es wird zurzeit geprüft, ob stichprobenartige Überprüfungen durch die Polizei mittels Mobilwaagen möglich sind", kündigt die Kreissprecherin an.
Überfällige Kreisstraßensanierung
soll abschnittsweise erfolgen
Zu dem seit Jahren erbärmlichen Zustand der K23 und der laut "Bauprogramm 2020 - 2021" für vergangenes Jahr vorgesehenen Sanierung sagt sie: "Im Jahr 2019 wurden Instandsetzungsarbeiten auf der K23 durch die Straßenmeisterei durchgeführt. Die vollständige Sanierung der Kreisstraße ist nunmehr in Abschnitten mit dem Brückenbau geplant. Bis dahin wird die Straße durch die Straßenmeisterei unterhalten."