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ERHEBLICHE STAUGEFAHR AUF DER A1 AM WOCHENENDE

Was geht in Zoophilisten vor? - WOCHENBLATT-Interview mit Diplom-Psychologin Karoline Ellrich

Diplom-Psychologin Karoline Ellrich | Foto: KFN
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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(bim). Was geht in Menschen vor, die sich zu Tieren sexuell hingezogen fühlen und sie für ihre Neigung missbrauchen? Diese Frage stellt sich, nachdem der perverse Pferdeschänder, der monatelang im Raum Tostedt sein Unwesen getrieben hat, von der Polizei gefasst wurde. Der 20-jährige Beschuldigte bezeichnet sich selbst als "Zoophilist". Im WOCHENBLATT-Interview beantwortet Karoline Ellrich (30) aus Hannover, Diplom-Psychologin am Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen, die wichtigsten Fragen.
WOCHENBLATT: Wie weit ist das "Phänomen" Zoophilie verbreitet? Lässt sich das in Zahlen fassen?
Karoline Ellrich: Bislang gibt es hierzu keine umfassenden Studien in Deutschland, weshalb zur Verbreitung dieses Phänomens keine verlässlichen Zahlen vorliegen.
WOCHENBLATT: Was geht in diesen Menschen vor?
Karoline Ellrich: Die Menschen fühlen sich zu Tieren hingezogen. Dies kann einerseits eine Ersatzhandlung darstellen, d.h. sie wenden sich aufgrund fehlender oder unbefriedigender Partnerschaften Tieren zu. Andererseits kann die Neigung Ergebnis negativer biografischer Erfahrungen sein (z.B. massive Gewalterfahrungen in der Kindheit), die zu einer gestörten Sexualität führen.
WOCHENBLATT: Gibt es Anzeichen für Zoophilie?
Karoline Ellrich: Ein mögliches Anzeichen für Zoophilie sind über einen längeren Zeitraum andauernde Phantasien, u.a. zu Geschlechtsverkehr mit Tieren. Je häufiger und intensiver diese Phantasien ausfallen, umso eher kann es zu entsprechenden Taten kommen.
WOCHENBLATT: Kommen solche Fälle vermehrt vor, weil sich Betroffene darüber heutzutage in speziellen Internetforen austauschen?
Karoline Ellrich: Grundsätzlich kann keine Aussage zur Entwicklung dieses Phänomens getroffen werden, weshalb der Einfluss des Internets auf Anstieg oder Rückgang der Zoophilie nicht seriös eingeschätzt werden kann. Bekannt ist, dass es Foren und Chats für Personen mit diesen Interessen gibt. Ebenso gibt es aber auch Selbsthilfegruppen, sodass das Internet nicht nur Teil des Problems, sondern auch Teil der Lösung darstellen kann.
WOCHENBLATT: Gibt es bei der Zoophilie eine Verbindung/Parallelen zu den
Pferderippern?
Karoline Ellrich: Meist ist das Verhalten der Menschen nicht sadistisch motiviert, d.h. es geht nicht darum, Tiere zu schädigen. Gleichwohl gibt es durchaus Personen, die in Kauf nehmen, dass sich Tiere beim Geschlechtsverkehr verletzen können bzw. sterben. Insofern sind Überschneidungen zwischen Zoophilie und „Pferderippern“ durchaus vorhanden.
WOCHENBLATT: Ist Zoophilie behandelbar?
Karoline Ellrich: Die Zoophilie gehört zu den Paraphilien, d.h. zu Sexualstörungen, die sich auf ungewöhnliche Objekte beziehen (wie beispielsweise auch die Pädophilie). Um sie zu behandeln, bedarf es generell eines Leidensdrucks. Spezifische Behandlungen gibt es derzeit nicht. Betroffene können sich aber an Psychotherapeuten wenden.
WOCHENBLATT: Sehr geehrte Frau Ellrich, danke für die Informationen.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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