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2020 weniger Versuchstiere

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(bim/nw). Die Zahl der in Versuchen eingesetzten Tiere ist 2020 laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) um 14 Prozent im Vergleich zu 2019 gesunken - von rund 2,9 Millionen Tieren in 2019 auf rund 2,5 Millionen Tiere in 2020. Die Bundesregierung arbeite seit vielen Jahren und mit einer Vielzahl an Maßnahmen daran, Tierversuche soweit wie möglich zu reduzieren und durch Alternativen zu ersetzen.

Der neue Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (55, Grüne) will dieses Engagement mit einer umfassenden Reduktionsstrategie noch weiter vorantreiben. Zudem soll die Forschung zu Alternativen und ihre Umsetzung in die Praxis gestärkt sowie ein ressortübergreifendes Kompetenznetzwerk eingerichtet werden.

Maßnahmen des BMEL zum Schutz von Versuchstieren seien:

  • der Betrieb des Deutschen Zentrums zum Schutz von Versuchstieren (etwa 1,5 Millionen Euro jährlich),
  • die Forschungsförderung durch das Bundesinstitut für Risikobewertung (etwa 400.000 Euro jährlich),
  • die Unterstützung der Stiftung zur Förderung der Erforschung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zur Einschränkung von Tierversuchen (100.000 Euro jährlich),
  • die jährliche Vergabe des Tierschutzforschungspreises (25.000 Euro).

In Versuchen eingesetzte Tiere:

  • Mäuse: 70,6 Prozent
  • Ratten: 7,3 Prozent
  • Kaninchen: 3,7 Prozent
  • Vögel: 1,6 Prozent
  • Fische: 12,0 Prozent
  • Sonstige: 4,8 Prozent

Außerdem wurden 2020 insgesamt 2.031 Affen und Halbaffen gemeldet, die im Tierversuch verwendet wurden, und damit 1.245 weniger als 2019 (3.276 Tiere). Die Anzahl der Hunde ging um rund 27 Prozent (2019: 3.519 Tiere, 2020: 2.560 Tiere), die Anzahl der Katzen um rund 32 Prozent (2019: 954 Tiere, 2020: 644 Tiere) zurück .

Hintergrund:

Das geltende Tierschutzgesetz macht strikte Vorgaben für Tierversuche. Es definiert ganz klar die zulässigen Zwecke, zu denen Tierversuche durchgeführt werden dürfen. Bei der Entscheidung, ob ein Tierversuch durchgeführt werden darf, muss insbesondere immer geprüft werden, ob der verfolgte Zweck nicht durch andere Methoden oder Verfahren erreicht werden kann. Die Genehmigung und Kontrolle von Tierversuchen ist Aufgabe der zuständigen Behörden in den Bundesländern.

Deutscher Tierschutzbund fordert Ausstiegsstrategie

Der Deutsche Tierschutzbund kritisiert, dass noch immer Millionen Tiere in Versuchen leiden und sterben. „In den vergangenen Jahren hat sich bei den Versuchstierzahlen kaum etwas bewegt. Der geringe Rückgang bei den aktuellen Zahlen ist eher auf den Lockdown zurückzuführen, aber sicher nicht auf das Bestreben der Politik. Die neue Bundesregierung ist gefordert, dass EU-Ziel zur Reduktion von Tierversuchen ernsthaft anzugehen. Wir fordern seit Jahren eine Gesamtstrategie für einen Ausstieg, hierzu müssen konkrete Schritte formuliert werden“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Bis zu einem solchen Komplettausstieg fordert der Tierschutzbund, die Förderung von tierleidfreien Alternativmethoden massiv auszuweiten und zumindest schwerbelastende Tierversuche und Versuche an Primaten sofort zu verbieten. Außerdem müsse Deutschland die Vorgaben der EU-Tierversuchsrichtlinie endlich in Gänze umsetzen.

Großteil der Tiere leidet für Grundlagenforschung

Obwohl die Gesamtzahl der in Versuchen verwendeten und zu wissenschaftlichen Zwecken getöteten Tiere sank, habe der Anteil der Tiere in der Grundlagenforschung von 47 auf 58 Prozent zugenommen, teilt der Tierschutzbund mit. Die Organisation kritisiert, dass diese Versuche weder einem konkreten noch absehbaren Nutzen für den Menschen dienten und zählt auf:

  • 19 Prozent der Versuchstiere wurden bei der Herstellung oder Qualitätskontrolle von medizinischen Produkten oder für toxikologische Sicherheitsprüfungen verwendet, wie sie etwa für Chemikalien oder Schädlingsbekämpfungsmittel vorgeschrieben sind.
  • 13 Prozent kamen für die Erforschung von Erkrankungen bei Mensch und Tier zum Einsatz.

Die ausführlichen Informationen zu den Versuchstierzahlen 2020 sind nachzulesen unter  www.bf3r.de/de/verwendung_von_versuchstieren_im_jahr_2020-288932.html.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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